Dabei hätte die Partie optimal für die Gäste beginnen können. Nach einer Flanke wurde Jannik Lutz beim Hochsteigen zum Kopfball weggestoßen und der Schiedsrichter entschied sofort auf Strafstoß. Michél Knaup trat an und schoss doch tatsächlich über das Tor (10.). Zwar berührte das Leder noch die Lattenoberkante. Aber trotzdem war der Strafstoß einfach schlecht geschossen. Dass man mittlerweile nicht einmal mehr vom Punkt trifft, ist schon sehr bedenklich. Und das war ja nur der Auftakt zum folgenden Drama.

Man könnte sagen, dass Hirschfeld über die gesamte Spielzeit stets bemüht war. Aber dies reicht eben nicht aus. Die SG hatte spielerisch überhaupt nichts drauf, kam aber durch Kampf in die Partie und kaufte auch mit vielen unfairen Aktionen den Grünweißen den Schneid ab.

Die Gäste hatten deutlich mehr vom Spiel während Schleerieth aus einer kompakten Abwehr heraus den ein oder anderen Konter einstreute. Die DJK versuchte alles spielerisch zu lösen, was ja grundsätzlich mal nicht schlecht ist. Allerdings gingen den Hirschfeldern die Ideen aus, je näher man vor das gegnerische Tor kam. So versuchte es Spiros Antoniou (14.) und Pascal Knaup (16.) halt mal aus der Distanz. Beide Schüsse gingen aber am Tor vorbei.

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Der schon geschlagene Torwart Christian Aumüller hätte beim Strafstoß von Michél Knaup nichts halten können. Das war aber leider auch nicht nötig.

Drei Minuten später wurschtelten sich die Gastgeber irgendwie vor den Hirschfelder Kasten. Doch Medet Aydin konnte den Schuss eines SG-Stürmers blocken. Kurz darauf köpfte Schleerieths Tobias Scholz nach Freistoß über das DJK-Tor.

Auf der anderen Seite kamen die Grünweißen wie schon zuvor zwar bis zum Strafraum. Dann war der Laden aber dicht und die vielen Fernschüsse wurden entweder geblockt oder eben wieder über das Tor geschossen.

Die beste Chance hatte noch Manuel Wächter als Mario Knaup nach innen flankte. Doch der Kopfball des Hirschfelder Mittelfeldspielers ging an die Latte (30.). Fünf Minuten später kam die Heimelf mal wieder vor das Gästetor. Ein Freistoß von der Mittellinie war so lange in der Luft, dass eigentlich Zeit genug war, für die DJK-Defensive, an den Ball zu kommen. Doch da standen einige nur in der Gegend herum und so kam Schleerieths Simon Pfeuffer ans Leder und verpasste nur knapp.

In der 44. Minute kam dann Manuel Wächter nach einer Flanke zu spät. Sonst hätte er wohl diesmal einen Treffer erzielt. Aus zwei Metern sollte man das leere Tor zumindest treffen, selbst wenn mal absolute Torflaute herrscht.

Die vielen vergebenen Torchancen rächten sich dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Da die Spieler ziemlich häufig mit Ball holen beschäftigt waren, ließ der gute Schiedsrichter lange nachspielen. Der SG-Spieler Simon Pfeuffer nutzte ein Durcheinander in der Hirschfelder Abwehr aus und kam zum Ball. Sein Schuss landete dann da, wo die Gäste schon seit Wochen nicht mehr hin getroffen hatten. Nämlich im Tor! Das 1:0 war mehr als nur überraschend aber halt auch die Quittung für das aufwändige aber erfolglose Spiel der Gäste (48. + 3).

Im Vergleich zur letzten Woche konnte man den Hirschfeldern den Willen ja nicht absprechen. Aber es kam halt wenig dabei heraus. Auch die Halbzeitansprache von Coach Jürgen Reisinger änderte am Spiel seines Teams recht wenig.

Hatte man in der ersten Hälfte schon gute Möglichkeiten versemmelt, steigerte sich Hirschfeld in dieser Hinsicht noch. Denn nun vergab man eine Großchance nach der anderen. So hieß es bei Schüssen von Spiros Antoniou (54.), Pascal Knaup (56.) und Philipp Kutzenberger (59.) wieder nur knapp vorbei oder oben drüber. Auch ein Freistoß nach grobem Foulspiel von Spiros Antoniou zwischendurch landete nur am Innenpfosten und sprang wieder heraus (57.). Es war schon zum Verzweifeln!

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Maximilian Wächter war der Wille anzumerken. Genützt hat es aber nichts.

Als dann Mario Knaup mit nach vorne stürmte, konnte auch dieser den Keeper nicht überwinden. Erst bewahrte Christian Aumüller mit einer Glanzparade sein Team vor dem Ausgleich. Dann kam der Hirschfelder wieder ans Leder und setzte eine Direktaufnahme Richtung Tor ab. Doch wieder war der Schlussmann von Schleerieth zur Stelle (61.)

Die Heimelf fiel eigentlich nur noch durch unfaire Aktionen auf und der Unparteiische hatte alle Hände voll zu tun. Fairness war jedenfalls ein Fremdwort bei der SG. So marschierte erst Tobias Scholz nach Meckern und Ball wegschlagen mit Gelb-Rot vom Platz (58.). Dann spielte der an der Linie stehende SG-Trainer Bernd Barget mal kurz mit und stoppte den Ball. Er wurde für diese Aktion ebenso vom Platz geschickt wie dann noch ca. zehn Zuschauer, die nur durch unflätiges Hineinschreien auffielen. Dazu kamen natürlich noch unzählige Fouls. Insgesamt sieben Verwarnungen und eine gelbrote Karte für Schleerieth sprechen da eine deutliche Sprache während auf Hirschfelder Seite niemand den gelben Karton sah. Aber vielleicht ist man ja auch einfach zu brav.

Die Unterzahl der Gastgeber wusste die DJK nicht auszunutzen. Insgesamt war einfach viel zu wenig Bewegung in der Offensive. Da war es schwer, einen freien Mann zu finden. Meistens entschieden sich die Spieler für die falsche Lösung. Wenn man hätte schießen können, gab man noch einmal ab. Und wenn ein Mitspieler besser postiert war, versuchte man es mit einem Schuss. So kam dann halt nichts aus den vielen Angriffen heraus zumal die Heimelf noch Beton angerührt hatte.

So kam es dann, wie es eigentlich kommen musste. Schleerieth kam aus einer einzigen Halbchance, von denen die Grünweißen wohl mehr als zwanzig hatten, das 2:0. Hirschfeld brachte das Leder nicht aus der Gefahrenzone und Stefan Ruhl kam an den Ball und hielt einfach mal drauf. Sein Schuss aus 25 Metern landete in hohem Bogen unter der Latte im Gehäuse (70.).

Auch die letzten zwanzig Minuten rannten die Gäste verzweifelt an. Doch wie schon zuvor, brachte man das Runde nicht ins Eckige. Es war wie verhext. Aber auch Philipp Kutzenberger (78.), Mario Knaup (82.) und Jannik Lutz (85.) waren erfolglos. Teilweise waren die Schüsse so weit über dem Kasten, dass der hinter dem Tor postierte und bereits ausgewechselte Maximilian Wächter sich die Hacken beim Ball holen wund lief. Hirschfeld hätte wohl noch stundenlang spielen können und hätte kein Tor geschossen. So war der Abpfiff fast schon eine Erlösung.

Mit nur neun geschossenen Toren stellt die DJK nach Schleerieth den schlechtesten Sturm der Kreisliga. Und das bei solchen Top-Stürmern wie Jannik Lutz, Spiros Antoniou oder Philipp Kutzenberger. Dass man allerdings mit nur einem geschossenen Tor deutlich mehr Punkte einheimsen kann, beweisen gerade die Egenhäuser. Dazu muss man allerdings hinten den Laden dicht halten.

Der kommende Gegner Sömmersdorf startete ja noch besser in die Saison wie Hirschfeld. Doch beide Teams wurden in den letzten Partien auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und sind schon länger sieglos. Von daher treffen dann zwei Mannschaften aufeinander, die beide dringend drei Punkte brauchen, aber zeletzt wenig zustande brachten. Mit fußballerischer Feinkost darf man also am kommenden Wochenende nicht rechnen. Mit einem Sieg – egal wie – wäre man in Hirschfeld deshalb sicherlich zufrieden.

Aufstellung:

Medet Aydin, Michél Knaup, Mario Knaup, Dominic Zahn, Maximilian Wächter, Manuel Wächter, Daniel Walter, Pascal Knaup, Sandro Hemmerich, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Philipp Kutzenberger, Maximilian Gessner, Fabian Mohren

 

FV Türkgücü Schweinfurt – DJK Hirschfeld II 0:0 (25.09.2016)

Hirschfeld holt wichtigen Punkt im Abstiegskampf

Eine gute kämpferische und geschlossene Mannschaftsleistung der Reserve sorgte gegen den Tabellenzweiten für ein torloses Remis. Mit etwas Glück hätte man sogar gewinnen können. Marco Hedrich hatte in der 55. Minute zumindest die Riesenchance zur Führung, vergab diese aber.

Auch wenn man mit dem Unentschieden weiter auf dem Abstiegsplatz stehen bleibt, bewiesen die Grünweißen ihre A-Klassen-Tauglichkeit. Dem müssen nun natürlich auch ein paar Siege folgen, sonst nützt die gute Leistung gegen die Türken recht wenig.

Aufstellung:
David Lindwurm, Sven Rückert, Marcel Keller, Simon Stock, Stefan Claasen, Jens Wieland, Daniel Braun, Marco Hedrich, Markus Bönsch, Kevin Ehmer, Tim Weller, Einwechselspieler: Alexander Kubla

Vorschau:

DJK Hirschfeld II – FC Altstadt Schweinfurt, Sonntag, 02.10.16, 13:00 Uhr

DJK Hirschfeld – SV Sömmersdorf/Obbach, Sonntag, 02.10.16, 15:00 Uhr