Die Zuschauer sahen zwei grundverschiedene Halbzeiten, hauptsächlich ausgelöst durch eine gelb-rote Karte für Esslebens Stefan Sauer. Der erwies seinem Team mit seiner Meckerei einen Bärendienst. Denn in Unterzahl ging zuvor überlegenen Gästen langsam die Luft aus.

Bedingt durch einige Ausfälle musste Trainer Jürgen Reisinger sein Team auf einigen Positionen umbauen. Dies machte sich auch im Hirschfelder Spiel bemerkbar. Denn im Mittelfeld und in der Abwehr leistete man sich einige Unaufmerksamkeiten und es war letztlich nur dem Teufelskerl Marcel Keller zu verdanken, dass die Grünweißen nicht in Rückstand gingen.

So musste sich der DJK-Keeper bereits in der 10. Minute beweisen. Nicolas Zimmermann flankte nach innen auf Stefan Sauer. Bei dessen Schuss warf sich aber Marcel Keller dazwischen. Da konnte man gleich sehen, dass der Hirschfelder Ersatzkeeper von einer Röthleiner Torwartlegende abstammt.

Zwei Minuten später wurde Maximilian Wächter vom schnellen Fabian Luntz überlaufen. Von halbrechts zog der Esslebener Außenspieler aus fünfzehn Metern ab. Doch erneut war Marcel Keller im Tor der Heimelf zur Stelle.

In der 14. Minute hatten dann die Gastgeber einen ersten zaghaften Vorstoß zu verzeichnen. Eine Flanke von Michél Knaup wurde erst abgewehrt. Der Nachschuss von Manuel Wächter landete bei Philipp Kutzenberger. Sein Schuss wurde aber abgeblockt.

Im Gegenzug war es wiederum Stefan Sauer, der es diesmal mit einem Flachschuss versuchte. Doch an Marcel Keller gab es auch diesmal kein Vorbeikommen (15.). Der TSV erarbeitete sich gleich den nächsten Hochkaräter in der 18. Minute. Nach einem Doppelpass im Strafraum der Heimelf stand Nicolas Zimmermann frei vor dem Tor. Mit einer Weltklasse-Parade hielt Marcel Keller seinen Kasten aber sauber.

Es war schon echt erstaunlich, welche Hochkaräter die Gäste liegen ließen. Die Grünweißen zeigten sich da wesentlich effektiver. Denn die machten sogar aus keiner Chance ein Tor. Als Essleben hinten rum spielte, hielt der TSV-Torwart David Stollhofen den Ball zu lange. Michél Knaup schlich heran und spitzelte die Kugel quer zu Philipp Kutzenberger und der musste nur noch ins leere Tor einschieben. Völlig überraschend und den Spielverlauf auf den Kopf stellend führte Hirschfeld auf einmal mit 1:0 (26.).

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Matchwinner Nr. 2: Dagegen brannte Philipp Kutzenberger zur Freude der Fans eine Feuerwerk im Sturm ab.

Auch nach dem Rückstand waren die Gäste spielbestimmend. Weitere Chancen wurden aber spätestens vom DJK-Schlussmann vereitelt. So musste Marcel Keller in der 44. Minute sogar zweimal hintereinander parieren.

Das Auslassen bester Möglichkeiten steigerte den Frust beim Gegner gewaltig. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit wurde nahezu jede Entscheidung des Unparteiischen kritisiert. Dabei lag dieser so falsch nicht. Den Vogel schoss dann der bis dahin kaum zu stoppende Stefan Sauer ab. Kurz vor dem Pausenpfiff meckerte der Stürmer nicht zum ersten Mal und war auch nach einer Verwarnung nicht zu beruhigen. Die zweite gelbe Karte war somit folgerichtig und die Gäste durften die zweite Spielhälfte nun nur noch zu zehnt bestreiten.

Durch den Ausfall des stärksten TSV-Spielers waren die Gäste natürlich erheblich geschwächt. Die DJK konnte dadurch stark profitieren. Essleben konnte den Druck nun nicht mehr aufrechterhalten und die Grünweißen kamen besser ins Spiel. So durfte sich jetzt auch Marcel Keller etwas ausruhen. Immerhin hatte er in den ersten 45 Minuten genug geleistet.

In der 55. Minute spielte Johannes Wirsing mit Jannik Lutz zunächst Doppelpass und passte dann auf Philipp Kutzenberger. Der legte nach außen auf Maximilian Gessner. Seine Flanke kam zu Jannik Lutz, dessen anschließender Schuss aber abgewehrt wurde. Dies war ein schöner Spielzug, aber leider ohne Torerfolg.

Bereits in der 36. Minute kam Christian Bollstetter für den angeschlagenen Michél Knaup. Das war zwar ein Verlust für die Offensive, stabilisierte aber auch die Abwehr. Ab und zu konnte sich der Defensivkünstler auch in den Angriff mit einschalten. So setzte er mit einem Kopfball Sandro Hemmerich gut in Szene. Der fand mit einem feinen Pass den Kopf von Jannik Lutz. Der abgewehrte Ball landete bei Manuel Wächter, der dann aber über den Kasten schoss (65.). Mittlerweile verlagerte sich das Spielgeschehen immer mehr in die gegnerische Hälfte.

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Christian Bollstetter vereitelte mit seiner Kopfballstärke einige Esslebener Torchancen frühzeitig.

Nur zwei Minuten später kombinierte sich die DJK über Johannes Wirsing und Jannik Lutz nach vorne. Letzterer sah den freistehenden Philipp Kutzenberger auf halbrechts. Der überwand den TSV-Schlussmann mit einem platzierten Flachschuss. Doch auf der Linie stand der Esslebener Abwehrchef und verhinderte den zweiten Treffer der Grünweißen.

Eine weitere Chance gab es durch Jannik Lutz nach Ecke von Benedikt Amend (69.). Dann versuchten es auch die Gäste einmal wieder mit einem Angriff. Doch der Schuss ging über den Kasten (72.).

In der 77. Minute machten die Hirschfelder dann endlich den Sack zu. Maximilian Wächter spielte aus dem Mittelfeld heraus einen Zuckerpass auf Philipp Kutzenberger. Der startete in die Lücke und versenkte das Leder trocken im kurzen Eck zum 2:0. Fünf Minuten später hätte dann Manuel Wächter mit einem 60-Meter-Schuss fast den unsicheren Keeper der Gäste überwunden. Der unterschätzte den Ball wohl etwas und ließ die Kugel passieren. Nach einem Aufsetzer sprang das Spielgerät aber knapp über die Latte.

Philipp Kutzenberger (87.) und Benedikt Amend (89.) ließen dann noch zwei schön herausgespielte Torchancen liegen. Sonst wäre der Sieg für die Hirschfelder noch höher ausgefallen. Allerdings wäre das dann auch zu viel des Guten gewesen. Denn so schlecht waren die Gäste nun wirklich nicht. Bei der letzten Hirschfelder Chance scheiterte Philipp Kutzenberger im Fünfmeterraum dann noch einmal am gegnerischen Keeper (90.). In der Nachspielzeit trafen dann die Esslebener bei einem Freistoß den Pfosten. Kurz darauf war aber Schluss.

Vom Spielverlauf her darf man diesen Sieg durchaus als glücklich werten. Denn bis die Heimelf ihre Tore schoss, hätten die Gäste schon längst klar führen müssen. Doch während sich der Hirschfelder Schlussmann Marcel Keller schadlos hielt, entschied der Riesenbock des TSV-Keepers das Spiel ebenso wie die selbstverschuldete Schwächung seines Teams durch die Hinausstellung von Stefan Sauer.

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Maximilian Wächter immer besser in die Partie und legte dann sogar das 2:0 auf.

Den Grünweißen kann es am Ende egal sein. Einmal mehr bewiesen die Hirschfelder, dass man Ausfälle kompensieren kann und als Mannschaft jeden in der Kreisliga schlagen kann. Dies wird auch im Derby bei den Stammheimern wieder bitter nötig sein. Zwar tun unsere Nachbarn sich gerade recht schwer. Dies soll aber nichts heißen. Den trotz aller Freundschaft wird man in Stammheim sicherlich nichts geschenkt bekommen. Sofern es die DJK schafft, den Gegner ihren Willen aufzuzwingen, kann man sich aber für die Niederlage aus der Vorrunde revanchieren. Diese läutete ja einen Negativlauf des Hirschfelder Teams ein, an dem man lange zu knappern hatte. Mittlerweile ist man ja seit vier Spielen ungeschlagen und entsprechend selbstbewusst sollte man am kommenden Sonntag auftreten.

Aufstellung:
Marcel Keller, Michél Knaup, Dominic Zahn, Johannes Wirsing, Maximilian Wächter, Sandro Hemmerich, Manuel Wächter, Daniel Walter, Maximilian Gessner, Jannik Lutz, Philipp Kutzenberger, Einwechselspieler: Benedikt Amend, Christian Bollstetter

DJK Hirschfeld II – SV Herlheim 0:4 (18.03.2017)

Hirschfelds Personalnot zeigt sich im Ergebnis

Relativ chancenlos war die DJK-Reserve in ihrem ersten Spiel nach der Winterpause. Nominell stand eigentlich eine recht gute Mannschaft auf dem Platz. Doch gegen den SV hatte man wenig zu bestellen. Kurz vor der Pause musste man das 0:1 hinnehmen. Danach fielen in der zweiten Hälfte noch drei weitere Treffer. Schlimm war die erneute Verletzung von Christian Friedrich, der gerade eben von einer langen Pause zurückgekehrt war.

Aufstellung:
David Lindwurm, Tim Weller, Fabian Mohren, Michael Weilhöfer, Daniel Braun, Christian Friedrich, Frank Kutzenberger, Fabian Häckner, Marco Hedrich, Sven Rückert, Alexander Popp, Einwechselspieler Arnold Karais, Uwe Mohren, Simon Stock

Vorschau:
SV Stammheim II – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 26.03.17, 13:00 Uhr
SV Stammheim – DJK Hirschfeld, Sonntag, 26.03.17, 15:00 Uhr