Trotz dreier gelber Karten und sogar einem Platzverweis sahen die Zuschauer eine sehr faire Partie, in der beide Teams von ihrem technischen Können lebten und weniger durch verbissene Zweikämpfe auffielen. Entsprechend einfach hatte es Schiedsrichter Steffen Krauß, der durch souveräne Spielleitung und klare Ansagen die Partie immer im Griff hatte.

Richtig viele Torraumszenen gab es in der ersten Halbzeit nicht viele. Die Heimelf überließ der DJK weitestgehend das Mittelfeld und versuchte es auf eigenem Platz eher mit Kontern als selbst das Spiel in die Hand zu nehmen. Das kam den Grünweißen sehr entgegen, da sie ja noch vom Freitag ziemlich ausgepumpt waren. So konnte man selbst das Tempo bestimmen und das schaute dann gar nicht so schlecht aus.

Michél Knaup unterzog VfL-Keeper Stefan Söllner seiner ersten Prüfung mit einem Schuss von der Strafraumkante (10.). Drei Minuten später wurde ein Abschluss von Jannik Lutz aus achtzehn Metern geblockt. Auf der anderen Seite musste Medet Aydin mit einer Glanzparade seinen Kasten sauber halten (16.). Tillmann Schäfer legte für Teamkamerad Richard Konrad auf.

Spiros Antoniou (18.) und Maximilian Gessner (33.) hatten noch Halbchancen während von Volkach offensiv recht wenig kam. Eine Ecke von Spiros Antoniou schlug Manuel Wächter aus fünf Metern weit über das Tor (37.). Dann war auch schon Pause und die Hirschfelder Fans waren aufgrund der guten Vorstellung ihrer Mannschaft doch recht zufrieden.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Volkacher zunächst etwas stärker auf. Die Chance zur Führung hatte aber Hirschfeld. Einen schönen Spielzug über Christian Bollstetter und Michél Knaup als Flankengeber schloss Spiros Antoniou per Kopf ab. Aus sieben Metern köpfte er völlig frei oben drüber und hinten dran wäre auch noch Jannik Lutz einschussbereit gewesen (52.). Beim direkt darauf folgenden Gegenangriff über rechts leisteten sich die Gäste eine ihrer wenigen Unaufmerksamkeiten. Fabian Mohren und Christian Bollstetter sahen gegen Julius Ströhlein ebenso schlecht aus wie noch andere Teamkameraden kurz zuvor. So schloss der Volkacher mit einem strammen Schuss ins kurze Eck zum 1:0 ab (53.). Nun sahen schon die Grünweißen ihre Felle davonschwimmen. Denn zwei Minuten später kam Richard Konrad frei zum Kopfball und hätte mehr machen können als nur über das Tor zu köpfen.

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Michael Weilhöfer und Dominic Zahn lauern schon auf Richard Konrads Ballannahme und ihre Chance, ihm die Kugel abzuluchsen.

Kurz vor dem Sechzehner legte dann Dominic Zahn seinen Gegenspieler und sah dafür gelb. Den Freistoß hielt Keeper Medet Aydin im Nachfassen (58.). Das war es dann aber erst mal mit der Volkacher Herrlichkeit. Dafür dass die Gäste ein Spiel mehr an diesem Wochenende in den Knochen hatten, kam einfach zu wenig Druck auf die DJK-Defensive. Die gute Viertelstunde nach der Pause entpuppte sich als Strohfeuer.

Der VfL dachte wohl, dass die knappe Führung bis zum Ende halten würde. Aber da hatte man die Rechnung ohne den Wirt in Form von Jannik Lutz gemacht. Christian Bollstetter schlug einen Ball aus der eigenen Hälfte gerade vor Richtung gegnerischen Sechzehner. Torwart und Verteidiger waren sich uneins und der Hirschfelder Stürmer langte mit dem Fuß dazwischen und spitzelte die Kugel zum 1:1-Ausgleich ins Tor (70.).

Dies sollte es aber bei den Grünweißen noch nicht gewesen sein. Einen Einwurf von Manuel Wächter schlug Michél Knaup per Bogenlampe an den langen Pfosten. Wieder behinderten sich Torwart und Abwehrspieler gegenseitig. Spiros Antoniou stand dahinter, hielt das Köpfchen hin und schon stand es 1:2 (79.).

Dies waren aber noch nicht die letzten Fehler der Volkacher Defensive. Bei einem Rückpass startete Jannik Lutz dazwischen und war schon fast am VfL-Keeper vorbei. Doch Stefan Söllner langte zu und holte den DJK-Stürmer von den Beinen. Folgerichtig gab es dafür Rot, obwohl sich die Heimelf noch beschwerte (85.). Aber was gab es daran zu diskutieren, wenn sonst Jannik Lutz ein Tor geschossen hätte? Den Gästen wäre dieser Treffer auch lieber gewesen als der Platzverweis. An der Entscheidung des Unparteiischen Steffen Krauß gab es wie in der gesamten Partie jedenfalls nichts zu diskutieren.

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Christian Bollstetter organisierte seine Abwehr gut und zur Not war Medet Aydin zur Stelle.

In Überzahl wäre dann Hirschfeld sogar noch das dritte Tor gelungen. Zunächst platzierte Spiros Antoniou den fälligen Freistoß nach der roten Karte exakt in den rechten Torwinkel. Doch der Feldspieler, der nun für die Heimelf im Tor stand fischte die Kugel grandios und spektakulär aus dem Dreieck (86.). Zwei Minuten später setzte sich Spiros Antoniou sehr schön durch und legte quer auf Christian Friedrich. Doch der schloss etwas zu überhastet ab und traf die Kiste nicht.

Aufgrund einiger Verletzungspausen dauerte die Partie zwar noch bis zur 95. Minute. Doch viel passierte nun nicht mehr und die DJK war drei Punkte reicher. Bestnoten verdienten sich diesmal der unermüdlich kämpfende Spiros Antoniou und Michél Knaup, der für den Spielaufbau zuständig war. Doch auch der Rest und insbesondere die Abwehr mit den ganzen jungen Spielern um den erfahrenen Christian Bollstetter spielte diesmal richtig gut. So darf es auch am Freitag weitergehen, wenn es gegen den abstiegsbedrohten TSV Essleben geht. Hirschfeld weiß ja, wie gut der nächste Gegner trotz des Tabellenstandes ist. Entsprechend muss man voll konzentriert und mit viel Einsatz zu Werke gehen.

Das Spiel der Reserve fiel übrigens der Verletztenmisere in Heidenfeld und Hirschfeld zum Opfer.

Aufstellung:
Medet Aydin, Dominic Zahn, Christian Bollstetter, Maximilian Wächter, Michael Weilhöfer, Maximilian Gessner, Fabian Mohren, Manuel Wächter, Michél Knaup, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Sandro Hemmerich, Christian Friedrich, Fabian Häckner

Vorschau:
DJK Hirschfeld – TSV Essleben, Freitag, 13.04.18, 19:00 Uhr
SG TSVHeidenfeld/DJK Hirschfeld II – TV Oberndorf II, Sonntag, 15.04.18, 13:00 Uhr