Wenn der Erste gegen den Letzten spielt, kann sich ja eigentlich nur eine Mannschaft blamieren. Davon war aber die DJK weit entfernt. Der Auftritt der Grünweißen entsprach dem Tabellenplatz. Der des TSV allerdings auch. Zu keiner Zeit hatte man als Zuschauer das Gefühl, dass die Rafelder ein Tor schießen könnten. Zumal der Spitzenreiter mit seinem Einbahnstraßen-Fußball schnell für klare Verhältnisse sorgte.

Das 0:1 fiel bereits in der 8. Minute. Michél Knaups Freistoß fand im zweiten Anlauf seinen Weg in die Gefahrenzone. Jannik Lutz hielt sein Köpfchen hin und platzierte das Leder unhaltbar neben den Pfosten. Zwei Minuten später hatte die Heimelf eine Halbchance als Christian Bollstetter den Ball vertändelte. Doch DJK-Keeper Yasim Yücetag parierte gegen Max Biena gekonnt mit dem Fuß. Stammtorwart Mesut Aydin musste aufgrund einer Verletzung, die er sich ein paar Tage zuvor in der Sauna zugezogen hatten nicht auflaufen. Aber sein Vertreter hatte einerseits wenig zu tun. Andererseits war er immer zur Stelle, wenn es doch mal nötig war.

Doch über die Defensive gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Die war höchstens beim Spielaufbau gefordert. Dafür war der Gegner einfach zu harmlos. Und vorne ging ja bei den Hirschfeldern die Post ab. Trotzdem parierte der TSV-Keeper erst gegen Manuel Wächter nach Vorlage von Jannik Lutz aus acht Metern (20.). Dann köpfte der Torjäger nach Flanke von Michél Knaup oben drüber (21.). Allerdings stand er dabei mit dem Rücken zum Tor.

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Maximilian Wächter lieferte eine solide Leistung ab und ließ seinem Gegenspieler wenig Freiraum.

In der 24. Minute klapperte es dann wieder als Michél Knaup nach einer abgewehrten Ecke nach innen flankte und Jannik Lutz das Leder nach Parade von Torwart Mario Riegler vor die Flinte bekam. Das 0:2 aus der Drehung heraus war nur noch Formsache.

Nahezu jeder Hirschfelder Angriff war gefährlich. So auch nach einem tollen Pass von Christian Bollstetter über den halben Platz. Benedikt Amend hätte nur noch allein aufs Tor laufen müssen, war dabei aber etwas schneller als das Spielgerät. Damit war die gute Chance dahin (30.).

In der 37. Minute klappte es dann besser. Wieder war Christian Bollstetter mit einem langen Ball Ausgangspunkt des Hirschfelder Angriffs. Diesmal bekam Jannik Lutz das Leder. Vor dem herausstürmenden Torwart legte er quer auf Benedikt Amend und der sorgte für das 0:3. Bis zur Pause ging es dann die DJK etwas langsamerer an, nur um dann wieder mit Vollgas aus der Kabine zu kommen.

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Stefan Nöthling ist die ordnende Hand im Mittelfeld und oft Ausgangspunkt der Hirschfelder Angriffe.

Ein wunderschöner Treffer fiel in der 53. Minute. Benedikt Amends Schuss wurde erst geblockt. Manuel Wächter setzte nach. Seine Flanke landete am langen Pfosten bei Michél Knaup. Der lupfte die Kugel über die TSV-Abwehr und Jannik Lutz blieb nichts anderes übrig als per Kopf das 0:4 zu erzielen. Mit seinem dritten Treffer an diesem Spieltag kommt der Hirschfelder Torjäger nunmehr auf 20 Treffer und führt damit auch bei der Torschützenliste vor Fabian Benkert.

Als dann Jannik Lutz im Strafraum in von links in den Strafraum eindrang, wurde er elfmeterreif gelegt. Doch der Unparteiische hatte wohl Mitleid mit Grafenrheinfeld und verwehrte den Grünweißen den fälligen Strafstoß (60.). Vier Minuten später ließ Hirschfelds Torjäger einen Hochkaräter liegen als ihm Mario Knaup das Leder schön vorlegte.

Als dann Michél Knaup eine Flanke von Jannik Lutz verwertete, stand es 0:5 (70.). Die einzige nennenswerte Möglichkeit von Grafenrheinfeld gab es in der 74. Minute. Beim einem Sechzehnmeter-Schuss war Yasim Yücetag auf dem Posten und parierte spektakulär. Denn gegen den Tabellenletzten durfte einfach kein Gegentreffer gefangen werden.

Vielmehr erhöhte Hirschfeld noch auf den Endstand von 0:6. Benedikt Amend setzte sich über links durch und spielte auf Pascal Knaup. Der legte uneigennützig auf Manuel Wächter, der besser zum Tor stand. Der Kapitän hatte wenig Mühe, aus fünf Metern einzunetzen (79.). Dieser Treffer war eigentlich symptomatisch für die derzeitigen Hirschfelder Auftritte. Neben dem spielerischen Glanz und der kämpferischen Einstellung herrscht auch ein toller Teamgeist. Keiner ist sich da zu schade, für den besser postierten Mitspieler abzulegen.

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Michael Weilhöfer kam in der 70. Minute aufs Feld und fügte sich gut ins Team ein.

Am Sieg in Grafenrheinfeld hätten wohl auch die größten Pessimisten nicht gezweifelt. Aber in welch eindrucksvoller Manier dies wieder vonstattenging, ist einfach toll.

Nun geht das Fußballjahr 2018 mit einem perfekten Spiel zu Ende. Sowohl der 1. Tabellenplatz, die 59 geschossenen Tore und die nur 9 Gegentreffer sprechen für sich. Da fehlen sogar der sonst so kritischen Presse die Worte. Trotzdem gilt es natürlich nun, diese unglaubliche Serie fortzusetzen. Noch schaut die Tabelle nur gut aus. Gewonnen ist noch lange nichts und der ein oder andere Gegner wird sich etwas mehr als diesmal die Rafelder bemühen, dem ungeschlagenen Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen.

Nach so einer spektakulären Hinrunde gibt es natürlich auch keinen Grund, für die DJK und auch für den Trainer an der Situation etwas zu verändern. Und deshalb steht Stefan Nöthling auch in der kommenden Saison als Spielertrainer in Hirschfeld auf dem Platz und führt dann hoffentlich die bisher so erfolgreiche Arbeit fort.

Aufstellung:
Yasim Yücetag, Maximilian Wächter, Maximilian Gessner, Sandro Hemmerich, Mario Knaup, Christian Bollstetter, Manuel Wächter, Mario Knaup, Michél Knaup, Jannik Lutz, Benedikt Amend, Einwechselspieler: Pascal Knaup, Fabian Mohren, Michael Weilhöfer

Vorschau:
DJK Hirschfeld – SV Stammheim, Sonntag, 17.03.19, 15:00 Uhr