Für den angeschlagenen Medet Aydin stand Yasin Yücetag im Kasten. Der machte seine Sache gut und hatte beim Gegentor keine Chance. Im Großen und Ganzen hatte der DJK-Keeper wenig zu tun. Doch bei den sporadischen VfL-Angriffen war er immer auf dem Posten.

Zwar hatten die Grünweißen neunzig Minuten lang deutlich mehr vom Spiel. Doch verstand es das Hirschfelder Team nicht, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Tatsächlich präsentierte man sich in der Gefahrenzone des Gegners weitestgehend harmlos.

Die wenigen Chancen wurden teils kläglich vergeben. Nach einer Ecke von Michél Knaup kam Christian Bollstetter im Strafraum an den Ball, konnte aber mit der unerwarteten Freiheit wenig anfangen und schoss neben das Tor (7.). In der 15. Minute schlug Michél Knaup einen Freistoß nach innen. Wieder kam Christian Bollstetter ans Leder. Sein Fallrückzieher war jedoch harmlos und kein Problem für VfL-Torwart Robert Leipold.

Die erste große Möglichkeit des Spitzenreiters ergab sich nach einem schönen Heber von Maximilian Gessner in den Strafraum (20.). Manuel Wächter stand plötzlich allein vor dem Tor, traf dann aber das Spielgerät nicht und die Chance war vertan. Den Nachschuss schlug dann auch noch Benedikt Amend weit über das Gehäuse.

Von Volkach kam offensiv recht wenig. Der Gegner hatte genug mit Verteidigen zu tun. So blieb der Angriffsschwung des VfL auf Kosten der sehr gut sortierten Defensive auf der Strecke.

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Yasin Yücetag war schuldlos am Punktverlust der DJK. Er machte alles richtig.

In der 27. Minute trickste sich Michél Knaup von rechts nach innen. Sein Schuss aus 25 Metern ging aber knapp über die Latte. Vier Minuten später dann erneut die große Chance zur Hirschfelder Führung. Diesmal kam die DJK über links. Manuel Wächter bekam die Kugel im Strafraum und verlängerte weiter auf den besser postierten Michél Knaup. Der schaffte es aber tatsächlich, aus acht Metern das Tor nicht zu treffen.

Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff schlug Michél Knaup einen Freistoß nach innen. Doch im Fünfmeterraum fand sich einfach kein Abnehmer. Dann war Halbzeit und sicherlich gab es genug anzusprechen in der Ansprache von Trainer Stefan Nöthling. Denn nicht nur die Chancenverwertung war mangelhaft, sondern das gesamte Auftreten des Teams war nicht eines Tabellenführers würdig. Es fehlte das Tempo im Hirschfelder Spiel und dies ermöglichte dem VfL meist die richtige Reaktion auf die Angriffsbemühungen der Heimelf. Fehlpässe waren an der Tagesordnung und gegen die kompakt stehenden Volkacher fehlten auch die zündenden Ideen.

Nach dem Seitenwechsel wurde es leider nicht besser. Vielmehr ließ man sich von den Gästen einlullen und kickte locker mit anstatt den Druck auf Volkach zu erhöhen. Beim Gegner merkte man mit der Spieldauer, dass es konditionell langsam abwärts ging. Der ein oder andere Spieler hatte mit Krämpfen zu kämpfen. Doch Hirschfeld wusste diesen Umstand nicht für sich zu nutzen.

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Sonst die Hirschfelder Königsdisziplin, blieben die ruhenden Bälle wie hier ein Freistoß von Michél Knaup recht ungefährlich.

Die Krone schoss die DJK in der 48. Minute ab. Erst spielte Jannik Lutz an der Mittellinie dem Gegner den Ball in die Füße. Volkach marschierte über rechts auf das Tor der Heimelf zu. Maximilian Gessner kam an den Ball. Doch statt einen von mehreren freien Mitspielern anzuspielen, vertändelte er die Kugel gegen seinen Gegenspieler. Der war wesentlich cleverer und hielt den Ball nicht lang am Fuß. Ein Pass nach innen auf Philipp Weissenseel, der mutterseelenallein im Strafraum stand, vervollständigte die Fehlerkette beim Tabellenführer. Denn der VfL-Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und schoss zum 0:1 ein. Dies war die erste vernünftige Chance der Gäste und somit war dies schon etwas überraschend. Aber letztlich war das die Quittung für die uninspirierte Spielweise der DJK.

Der Rückstand zeigte Wirkung bei den Grünweißen. Denn so richtig wollte kein Spielfluss aufkommen und erst in der 68. Minute hatte die Heimelf wieder eine Möglichkeit. Trotz eines Foulspiels konnte Jannik Lutz die Kugel noch weiter auf Spielertrainer Stefan Nöthling spielen. Der lief in den Strafraum und legte nach außen auf Benedikt Amend. Der hatte im Abschluss aber diesmal kein Glück und schoss wieder weit oben drüber.

Immerhin kam Hirschfeld zum Ausgleich. Nachdem es spielerisch nicht klappen wollte, schlug Christian Bollstetter aus der eigenen Hälfte die Kugel nach vorne über die gesamte Abwehr. Jannik Lutz lief ein und vollstreckte zum 1:1 (75.). Nun wollte die DJK natürlich noch den Sieg. Doch war man entweder zu überhastet oder zu ungenau im Abspiel. Eine richtige Chance sollte sich der Tabellenführer nicht mehr erarbeiten.

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Christian Bollstetter leitete mit seinem tollen Pass den Hirschfelder Ausgleich ein.

Tatsächlich kamen die Gäste noch zu einer Möglichkeit. Tillmann Schäfer zog aus halbrechter Position aus 20 Metern ab, schoss aber über das Tor (82.). Außer viel Hektik gab es die letzten Minuten inklusive Nachspielzeit nichts mehr zu bestaunen. Dabei hatte man in der 94. Minute noch eine sehr gute Möglichkeit, doch noch den Sieg einzufahren. Ein Freistoß 21 Meter vor dem Tor sollte es richten. Doch Stefan Nöthlings Schuss ging deutlich über die Latte.

So blieb es beim Remis, das die Gäste natürlich zu Recht wie einen Sieg bejubelten. Immerhin war Volkach die erste Mannschaft, welche der DJK einen Punkt abluchsen konnte. Verantwortlich für diesen Punktverlust könnte man natürlich auch die tags zuvor durchgeführte Schlachtschüssel machen. Zumindest lief der ein oder andere DJK-Spieler etwas schwerfällig über den Platz. Tatsächlich waren aber die wenigsten Spieler des Teams dabei und so darf dies also auch keine Entschuldigung für die enttäuschende Vorstellung sein.

Nun geht es gegen den TSV Abtswind II, der sich derzeit im Niemandsland der Tabelle befindet. Der kommende Gegner trat an diesem Wochenende gegen Hirschfelds engsten Verfolger Gerolzhofen nicht an. Anscheinend brachte Abtswind nicht genügend Spieler zusammen, was aber in der Kreisliga schon ein echtes Armutszeugnis ist für einen Sportverein, dessen erste Mannschaft in der Bayernliga spielt. Auch für die Verfolger von Gerolzhofen dürfte dieser Umstand für mächtig Verärgerung sorgen.

Hirschfeld darf sich von dieser Aktion aber nicht beeindrucken lassen. Am kommenden Sonntag gilt es, sich mal wieder wie ein Meisterschaftsaspirant zu präsentieren und einen Dreier souverän einzufahren. Denn im April kommen dann die Wochen der Wahrheit gegen einige Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Nun muss sich zeigen, ob Hirschfeld wieder die Kurve kriegt und die letzten nötigen Punkte zum Titel einfährt. Trotz aller Kritik ist ja nicht viel passiert und die Grünweißen haben immer noch einen riesigen Vorsprung auf die Verfolger Gerolzhofen und Wülfershausen, den man auch ins Ziel bringen sollte.

Aufstellung:
Yasin Yücetag, Dominic Zahn, Christian Bollstetter, Maximilian Gessner, Sandro Hemmerich, Mario Knaup, Manuel Wächter, Stefan Nöthling, Benedikt Amend, Michél Knaup, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Philipp Kutzenberger, Maximial Wächter

Vorschau:
TSV Abtswind II – DJK Hirschfeld, Sonntag, 07.04.19, 16:00 Uhr
SG DJK Dürrfeld/Obereuerheim II – SG TSV Heidenfeld/DJK Hirschfeld II, Sonntag, 07.04.19, 13:00 Uhr (in Dürrfeld)