Das Spiel fing noch gar nicht richtig an und schon stand es 0:1. Die Grünweißen waren jedenfalls geistig noch nicht auf dem Platz, da kam Ramsthal über rechts. Die sonst so stabile DJK-Abwehr nahm sich gleich mal eine Auszeit und ging nicht konsequent in die Zweikämpfe. Dann ging auch noch ein Pressschlag verloren und schon stand ein Angreifer der Gäste an der Grundlinie von Hirschfeld. Am langen Pfosten wartete Florian Hahn. Der bekam auch das Leder und musste nur noch einschieben (3.).

Die Grünweißen rannten ja in dieser Saison schon öfter einem Rückstand hinterher. Bisher war dies immer ein Ansporn, mehr fürs Spiel zu tun. Doch diesmal war das erst mal nichts. Vielmehr war Ramsthal die aktivere Mannschaft während die Heimelf unkonzentriert war und einen Fehlpass nach dem anderen spielte.

In der 6. Minute war dann das Hirschfelder Mittelfeld nicht auf dem Posten. SV-Angreifer Will Voss war der Nutznießer und stand plötzlich allein vor dem DJK-Tor. Doch Medet Aydin war aufmerksam und schnappte sich das Leder.

Der erste zaghafte Angriff der Gastgeber folgte dann eine Minute später. Jannik Lutz spielte auf außen zu Mario Knaup. Mit dessen Flanke konnte aber niemand etwas anfangen. Tatsächlich hätten die Grünweißen kurz darauf den Ausgleich erzielen müssen. Ramsthals Niklas Rausch vertändelte als letzter Mann den Ball gegen Philipp Kutzenberger. Der versuchte einen Heber über den Keeper. Doch der Schuss war nicht hoch genug und der Torwart konnte parieren. Der Nachschuss von Jannik Lutz landete dann im Aus (11.).

In der 15. Minute schlug Mario Knaup einen Freistoß nach innen auf den langen Pfosten. Christian Bollstetter schraubte sich hoch, köpfte aber genau zum Torwart. Sechs Minuten später bewies Ramsthal einmal mehr, dass man defensiv auch nicht so sattelfest ist. Denn ein Rückpass zum Torwart wäre fast im eigenen Kasten gelandet.

Ein langer Einwurf kam dann zu Philipp Kutzenberger, der zu Jannik Lutz spielte. Der Torjäger zog ab. Doch Torwart Christian Hänelt war zur Stelle und der Nachschuss von Philipp Kutzenberger landete einmal mehr über dem Tor (23.).

Die Gäste waren aber auch noch da und zeigten in der 26. Minute ihr Können. Steven Kitzing spielte drei Gegenspieler schwindlig und legte nach innen auf den langen Pfosten. Dort ging glücklicherweise beim Schuss eines SV-Stürmers noch ein Verteidiger dazwischen.

Während beim ersten Gegentor die linke Abwehrseite nicht gerade gut aussah, ließ sich beim zweiten Treffer von Ramsthal nun die rechte Seite düpieren. Ohne nennenswerte Gegenwehr bekam Willi Voss nach einem Abschlag die Kugel von Teamkamerad Florian Hahn und sorgte für das 0:2 (28.) während die Hirschfelder nur entgeistert danebenstanden.

In der 35. Minute kam ein abgewehrter Schuss postwendend zurück aufs DJK-Tor. Aus 35 Metern flog der Ball aufs Lattenkreuz. Allerdings wäre Keeper Medet Aydin zur Stelle gewesen.

Bis zur Pause passierte dann nicht mehr so viel. Hirschfeld versuchte zwar auch nach vorne mehr zu tun. Aber die Pässe waren viel zu ungenau. Insgesamt fühlte man sich manchmal an die letzte Saison erinnert, weil man viel zu oft mit langen Bällen operierte, die keinen Abnehmer fanden. Das Kombinationsspiel, welches man insbesondere vor der Winterpause teilweise perfekt zelebrierte, fand fast überhaupt nicht statt. Auch bei den ruhenden Bällen wie Freistößen und Ecken, was eigentlich eine richtige Waffe der DJK ist, gab es kaum Chancen. Dafür waren die Standards viel zu unpräzise und ohne Zug zum Tor. Da hätte sich durchaus auch ein anderer Spieler mal versuchen können. Die Gäste hatten da ziemlich leichtes Spiel.

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Maximilian Gessners Freistöße waren häufig unplatziert und ohne den nötig Zug. Die Abwehr der Standards war häufig viel zu leicht für Ramsthal.

Auch nach dem Seitenwechsel gab es zunächst keine Besserung im Spiel der Grünweißen. Erst in der 54. Minute bekam Philipp Kutzenberger den Ball im Strafraum, blieb beim Abschluss aber wieder glücklos. Der erste lange Pass, der dann tatsächlich ankam, gelang erst in der 60. Minute. Christian Bollstetter schlug das Leder über den halben Platz. Der zur Halbzeit eingewechselte Pascal Knaup nahm die Kugel hervorragend auf und lief aufs Tor zu. Doch der Keeper war aufmerksam und vereitelte die Chance.

Die letzte halbe Stunde glich dann einem einzigen Sturmlauf der konditionsstärkeren Heimelf. Doch waren die Angriff meist viel zu unüberlegt vorgetragen, so dass ein Tor einfach nicht fallen wollte.

Als dann Mario Knaup einen Freistoß in den Strafraum schlug, fand er zwar in Philipp Kutzenberger einen Abnehmer. Doch dessen Kopfball wurde von einem Verteidiger vor der Linie geklärt (66.). Vier Minuten später war bei einem Konter Willi Voss nicht mehr zu halten und marschierte über den halben Platz. Am Ende fehlte aber etwas die Kraft und der Abschluss war ungefährlich.

Nun hagelte es erst einmal eine ganze Reihe an gelben Karten für Ramsthal, die nun immer langsamer wurden und sich nur noch mit Fouls zu wehren wussten. Bereits in der ersten Hälfte war häufig Jannik Lutz der Leidtragende der manchmal etwas zu harten Spielweise der Gäste. Die logische Folge waren auch zwei Gelb-Rote Karten (82. + 93.). Die Überzahl gab Hirschfeld natürlich noch einmal Auftrieb.

Den Freistoß nach der ersten Gelb-Roten Karte nutzten die Grünweißen gleich zum 1:2-Anschlusstreffer. Maximilian Gessners Freistoß kam nach innen. Im Getümmel konnte der Torwart das Leder nicht festhalten und Pascal Knaup staubte ab und sorgte wieder für Hoffnung auf Hirschfelder Seite, den Titel doch noch an diesem Tag perfekt zu machen (82.).

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Sonst einer der Besten, passte sich Sandro Hemmerich diesmal der Leistung seiner Teamkameraden an.

Nun gab es kein Halten mehr bei der DJK und alles stürmte nach vorne während die Gäste versuchten, Zeit zu schinden. Allein Fabian Meindl wurde vom Ramsthaler Trainer Tim Herterich vermutlich fünf Mal ein- und ausgewechselt. Aber dies lässt halt das Regelwerk zu. Ob man dies dann auf die Spitze treiben muss, sei mal dahingestellt.

In der 89. Minute klärte bei einer Ecke ein Ramsthaler noch mal auf der Linie als Pascal Knaup abschloss. Aber es sollte nicht mehr sein. Auch die fünf Minuten Nachspielzeit konnten die Grünweißen nicht für ein weiteres Tor nutzen und so geht eine sensationelle Serie der Hirschfelder zu Ende.

Vielleicht wurde der Sieg am Samstag etwas zu heftig gefeiert oder Ramsthal hatte einen kleinen Vorteil, weil der Gegner an diesem Wochenende noch nicht auf dem Platz stand. Sei es wie es will. Meisterlich war an diesem Tag lediglich die Kulisse. Circa 250 Zuschauer boten einen tollen Rahmen für diese Partie. Nachdem man so lange nicht mehr verlor, ist man daran natürlich nicht mehr so gewöhnt. Entsprechend schwer ist die Niederlage zu verdauen.

Aber man sollte nach vorne schauen. Und was gibt es denn Schöneres, als den Titel gegen den Tabellenzweiten Gerolzhofen einzufahren? Dazu ist natürlich eine Leistungssteigerung erforderlich. Aber das weiß das Team selber und am nächsten Samstag wird sicherlich die Mannschaft mit einer anderen Einstellung auf dem Platz stehen.

Aufstellung:
Medet Aydin, Dominic Zahn, Christian Bollstetter, Maximilian Gessner, Sandro Hemmerich, Mario Knaup, Manuel Wächter, Stefan Nöthling, Philipp Kutzenberger, Maximilian Wächter, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Pascal Knaup

Vorschau:
DJK Hirschfeld – FC Gerolzhofen, Samstag, 27.04.19, 15:00 Uhr
(SG) TSV Heidenfeld / DJK Hirschfeld II – 1. FC 1949 Garstadt, Sonntag, 28.04.19, 13:00 Uhr (in Heidenfeld)