Beim Einlaufen standen die Gäste dem Meister Spalier und übergaben ein Fässchen Bier. Dafür ein herzliches Dankeschön. Vor dem Anpfiff wurde noch Philipp Kutzenberger mit einem Strauß Blumen verabschiedet. Er beendet nun seine erfolgreiche Karriere.

Dann ging es los und gleich mit Spielbeginn war hüben wie drüben viel los. Die Gastgeber hätten schon in der 3. Minute in Führung gehen müssen als Michél Knaup über rechts kam und nach innen auf Bruder Pascal spielte. Der konnte seine Freiheiten nicht nutzen und traf die Kugel nicht optimal. So war die Riesenchance vertan.

Beim nächsten harmlosen Hirschfelder Angriff war ein Innenverteidiger unaufmerksam. So sprang ihm der Ball an die Hand und der Schiedsrichter pfiff Freistoß. Ein ruhender Ball 17 Meter zentral vor dem Tor ist für Michél Knaup fast wie ein Strafstoß und so war das 1:0 mit einem schönen Heber über die Mauer nur noch Formsache (5.).

Wer dachte, so locker und leicht geht es weiter, wurde schnell enttäuscht. Denn die Heimelf spielte kein Pressing im Mittelfeld und ließ den Gegner viel zu oft schalten und walten wie er wollte. Nur eine Minute nach der Führung hätte Schweinfurt ausgleichen müssen. Maximilian Gessner leitete mit einem Ballverlust eine Riesenchance des Gegners ein. Doch Dominic Zahn konnte gerade noch zur Ecke klären.

Richtig alt sah dann der Meister in der 11. Minute aus. Verteidiger Markus Schöner marschierte ohne viel Gegenwehr über den halben Platz und stand nach einem Doppelpass allein vor dem Tor. Den 1:1-Ausgleich ließ er sich nicht mehr nehmen und der Tabellenführer stand ganz schön bedröppelt da. Und es wurde nicht besser.

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Pascal Knaup war sehr aktiv. Beim Abschluss hätte durchaus mehr als der eine Treffer möglich sein können.

Immerhin hatte Hirschfeld auch gute Offensivaktionen. So trickste sich Philipp Kutzenberger im Strafraum bis fast auf die Grundlinie. Dort nahm Dominic Zahn das Leder und zog direkt ab. Den völlig freistehenden Pascal Knaup in der Mitte übersah er dabei völlig und so landete das Spielgerät irgendwo im Gebüsch (14.).

Besser machte es die DJK Schweinfurt drei Minuten später. Nach einem Foul ließ der Unparteiische den Vorteil laufen. Außenstürmer Pascal Hornung bekam den Ball, marschierte nach innen und vollendete zum 1:2. Dass der beim Pass klar im Abseits stand, interessierte den Schiedsrichter dabei nicht. Der hatte generell so seine liebe Mühe mit dem Abseits. Den Tiefschlaf der Hirschfelder kann man damit natürlich nicht entschuldigen.

Der Meister hätte gleich das 2:2 erzielen können. Pascal Knaup kam durch eine schöne Einzelleistung in den Strafraum und zog ab. Doch die Kugel knallte an den Pfosten (18.). Auch vier Minuten später war der Ausgleich möglich als Maximilian Gessner den Ball in den Strafraum hob und Manuel Wächter nichts aus dieser Riesenchance machen konnte. Alleinstehend vor dem Kasten schob er ins rechte Eck, doch der Keeper klärte zur Ecke.

In der 25. Minute standen die Hirschfelder mal wieder komplett neben sich. Statt mal im Mittelfeld den Sturmdrang der Gäste mit einem harmlosen Foul zu stoppen, ließ man sie lieber gewähren. Auch die rechte Abwehrseite glänzte nicht durch Zweikampfstärke und so kam es zur Flanke und dort stand Julian Schuler und musste nur noch zum 1:3 einnetzen. So billig wie bei diesen drei Gegentoren ließ sich die beste Abwehr der Liga lange nicht mehr ausspielen. Für die Zuschauer war das einfach nur enttäuschend.

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Benedikt Amend war bei seinem Auftritt in der 1. Mannschaft glücklos. Dafür sorgte er dann mit drei Toren in der Reserve für Furore.

Der Gastgeber kam zwar auch zu Chancen, glänzte aber nicht gerade bei deren Verwertung. So flankte Michél Knaup nach innen und Manuel Wächter köpfte über das Tor (29.). Immerhin bestrafte man die Fehler des Gegners. Als nach einer Ecke eigentlich schon alles geklärt war, schlug ein Schweinfurter Abwehrspieler den Ball nicht aus der Gefahrenzone. So wurde er unter Druck gesetzt und die Heimelf bekam das Spielgerät zurück. Philipp Kutzenberger bekam den Ball und ließ sich nicht zweimal bitten. Der 2:3-Anschlusstreffer gab Hirschfeld wieder Hoffnung auf ein positives Ende (35.).

Viel mehr passierte bis zur Pause aber nicht. Die gesamte Mannschaft präsentierte sich nicht gerade meisterlich. Für einige Spieler war selbst dies zu viel des Lobes an diesem Tag. Das muss man leider sagen.

Nach dem Seitenwechsel dachte man, dass der Tabellenführer nun seine Kondition ausspielt. Und nachdem Michael Weilhöfer einen Kopfball nach Ecke von Maximilian Gessner nur knapp über das Tor setzte, kam wieder Hoffnung auf (51.). Doch die wurde schnell wieder enttäuscht.

Spätestens vor dem gegnerischen Gehäuse versemmelte man beste Chancen. So auch Benedikt Amend in der 53. Minute als er eigentlich schön über rechts in den Strafraum kam, dann aber aus guter Position links am Tor vorbeischoss.

Zwei Minuten später standen viele Spieler nach einem Foul in der Gegend herum und dachten vielleicht an die kommende Meisterfeier. Schweinfurt führte den Freistoß schnell aus und hätte fast das 2:4 erzielen können. Da war nur das Glück auf der Hirschfelder Seite.

Weiter ging es hin und her mit einigen Halbchancen. Dann kam die DJK Schweinfurt über links. Am Ende hätte Michael Weilhöfer klären können. Doch der schlug über die Kugel und Julian Schuler bedankte sich auf seine Weise und sorgte für das 2:4 (64.). Wenn man bedenkt, dass der Doppeltorschütze aus beruflichen Gründen seit zwei Jahren nicht mehr trainiert und lange verletzt war, ist die Vorstellung der Hirschfelder an diesem Tag umso peinlicher. Trotz des souverän eingefahrenen Meistertitels darf man sich am letzten Spieltag so nicht düpieren lassen.

Tatsächlich hatte der Tabellenführer sogar die Chance zum Ausgleich. Möglichkeiten waren genug vorhanden. Doch mehr als zum 3:4-Anschlusstreffer durch Pascal Knaup reichte es nicht (89.) Kurz danach wurde diese traurige Hirschfelder Vorstellung und gleichzeitig eine sensationelle Saison vom Schiedsrichter beendet.

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Philipp Kutzenberger holt sich zum Karriereende seinen verdienten Applaus ab.

Dass es so enden musste, ist schade. Während man sich auswärts ja komplett schadlos hielt, konnte man zuhause nicht mehr an die überragende Vorrunde anknüpfen. Nur im ersten Heimspiel nach der Winterpause blieb man erfolgreich, das immerhin gegen Stammheim. Danach war das Team nicht mehr in der Lage, einen Heimspielsieg einzufahren. Und Möglichkeiten dazu gab es genug, wenn auch einige starke Gegner in Hirschfeld aufliefen.

Doch außer dem weniger schönen Saisonabschluss gibt es natürlich nur Positives über diese herausragende Runde zu berichten, die mit dem Meistertitel endete, mit dem man, ehrlich gesagt, nie gerechnet hätte. Aber irgendwie griff das eine Rädchen ins andere und vieles klappte wunderbar.

Spielertrainer Stefan Nöthling erwies sich als Glücksgriff und konnte die gute Vorarbeit seines Vorgängers Jürgen Reisinger nicht nur fortsetzen. Nein, er setzte noch eins obendrauf. Auch punktuelle Verstärkungen wie zum Beispiel Artur Kalus trugen zum Erfolg bei. Doch letztlich war der Großteil der Mannschaft schon im letzten Jahr für Hirschfeld aktiv, konnte sich aber teils noch einmal extrem steigern. Wenn man bedenkt, dass der etatmäßige Kapitän Daniel Walter keine einzige Minute auf dem Platz stand, ein Spiros Antoniou zwei Drittel der Saison verletzt war und vor allem aufs Ende zu einige weitere Leistungsträger ausfielen, ist der Meistertitel nicht hoch genug einzuschätzen.

Auch wenn die Statistik am Ende nicht mehr ganz so toll ausschaut wie zwischendurch, ist diese immer noch recht eindrucksvoll: 69 Punkte wurden bei einem Torverhältnis von 80:24 Toren erreicht. Außer drei Niederlagen und drei Unentschieden gab es sonst nur Siege. Hirschfeld stellt den zweitbesten Sturm und die beste Abwehr. Auch der Torjäger kommt von der DJK. Jannik Lutz netzte am laufenden Band ein und kam am Ende auf 28 Treffer. Und dies, obwohl er die letzten fünf Spiele verletzungsbedingt nicht mehr auflaufen konnte. Alles in allem also Maßstäbe in dieser Kreisliga, welche die Meister der letzten Jahre nicht erreichen konnten. So kamen die letzten beiden Meister Sömmersdorf/Obbach und Bergrheinfeld gerade mal auf 56 Punkte.

Dann gibt es da noch die etwas andere Statistik: Betreuer Sebastian Weidner schaffte es, in 28 Spielen sage und schreibe 31 Bratwürste zu verdrücken. Dieser Leistung gebührt natürlich auch eine Erwähnung.

Man kann nur hoffen, dass die nächste Saison in der Bezirksliga ebenso zufriedenstellend läuft. Natürlich geht man nicht mit der Erwartung in die neue Saison, wieder ganz oben zu stehen. Aber es besteht durchaus die Hoffnung, dass man mit diesem tollen Team nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Allerdings ist jedem bewusst, wie lange und schwer eine Bezirksliga-Saison ist. Aber das Vertrauen in die Fähigkeiten von Trainer und Mannschaft ist groß und die Freude auf die nächste Runde auch.

Mit dem Titel in der Kreisliga hat man ja schon rein fußballtechnisch gesehen den größten Erfolg der Vereinsgeschichte errungen. Was noch in der Zukunft in diesem Team steckt, wird man sehen. Nun darf man sich erst einmal einige Wochen Erholung gönnen bevor man dann mit vollem Engagement das Abenteuer Bezirksliga angehen wird.

Aufstellung:
Yasin Yücetag, Dominic Zahn, Sandro Hemmerich, Maximilian Gessner, Mario Knaup, Pascal Knaup, Philipp Kutzenberger, Maximilian Wächter Manuel Wächter, Michél Knaup, Benedikt Amend, Einwechselspieler: Stefan Nöthling, Fabian Mohren, Michael Weilhöfer

 

(SG) TSV Heidenfeld / DJK Hirschfeld II – (SG) DJK Stadelschwarzach II 5:0 (19.05.2019)

Heidenfeld / Hirschfeld schließt die Saison mit klarem Sieg ab.

Einen ungefährdeten Sieg holte sich Heidenfeld/Hirschfeld im letzten Spiel. Benedikt Amend brachte sein Team schnell mit 1:0 in Führung (5.). Carlo Kresser (22.) und erneut Benedikt Amend (28.) sorgten für eine klares 3:0 vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel glänzte zunächst Benedikt Amend mit dem 4:0 als Dreifachtorschütze (62.). Peter Gollbach stellte dann in der 72. Minute den 5:0-Endstand her. Mit 42 Punkten und einem Torverhältnis von 72:45 landet die Heidenfeld/Hirschfeld auf einem guten 4. Platz. Vielleicht ist ja in der kommenden Saison mal etwas mehr drin.

Aufstellung:
Alexander Wächter Lukas Möhring, Lukas Köth, Carlo Kresser, Johannes Graf, Michael Weilhäfer, Tommy Faulhaber, Sandro Kresser, Benedikt Amend, Maximilian Gessner, Martin Tometschek, Einwechselspieler: Tobias Rebhan, Peter Gollbach