Doch gleich mit Spielbeginn nahm Bad Kissingen das Heft in die Hand während die Heimelf nach vorne sehr verhalten auftrat. Meist neutralisierten sich beide Teams schon früh im Mittelfeld und zumindest in der ersten halben Stunde kam nur so etwas wie Torgefahr auf, wenn sich eine Mannschaft einen Fehler erlaubte.

So hätte der Gastgeber früh in Rückstand geraten können als Mario Knaup das Leder nicht aus der Gefahrenzone klärte. Das Abschirmen des Balls funktionierte nicht so wie gewünscht und der Gegenspieler konnte nach innen passen. Direkt vor dem Tor konnte man aber klären bevor ein Bad Kissinger heranrauschte (10.). Drei Minuten später kam etwas Gefahr bei einer Ecke auf. Doch Medet Aydin war wieder einmal ein sicherer Rückhalt der Hirschfelder und parierte glänzend.

Einen typischen DJK-Angriff konnte man dann in der 23. Minute bestaunen. Die Vorbereitung über Jannik Lutz war noch hervorragend als der Hirschfelder Stürmer in die Gasse passte und Pascal Knaup zum Ball spurtete. Doch anstatt schnell den Abschluss zu suchen, zögerte der DJK-Spieler zu lange und stoppte dann ab. Diese wenigen Sekunden genügten und Bad Kissingen war wieder gut sortiert. Eine gute Möglichkeit war damit vertan.

Vermutlich mit einem Foul verschaffte sich dann ein Gästespieler einen entscheidenden Vorteil, der ihn dann ohne viel Gegenwehr bis zur Grundlinie brachte. Sein Pass nach innen war dann aber recht ungenau, sodass Mario Knaup zwei Meter vor dem Tor klären konnte (33.).

Zwei Minuten später sorgte eine schwache Zweikampfführung von Maximilian Wächter für die größte Gästechance in der ersten Hälfte. DJK-Keeper Medet Aydin war nach einem Heber schon geschlagen. Doch Christian Bollstetter verhinderte auf der Linie das Tor.

Eine gute Halbzeitansprache bewirkte dann nach dem Seitenwechsel erst einige gute Minuten für die Heimelf als man etwas aktiver auftrat. Bei den Fans kam nun etwas Hoffnung auf. Doch nach nur acht Minuten waren schon wieder alle guten Vorsätze vergessen und die Heimelf geriet wieder in den uninspirierten Trott aus der ersten Hälfte. Komischerweise war der Auslöser dafür eine gelbrote Karte gegen einen Gästespieler. In Überzahl meinte man wohl, dass man nicht mehr so viel laufen muss. Wirklich laufintensiv war das Spiel der Grünweißen aber sowieso nicht. Der ein oder andere Spieler mühte sich zwar ab. Aber wenn nicht alle mitziehen, wird es dann halt schwierig.

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Betruer Oliver Einbecker musste aufgrund vieler Behandlungspausen gefühlt mehr Meter absolvieren als so mancher Spieler.

Trotzdem wäre Hirschfeld noch fast zur überraschenden Führung gekommen als Michél Knaup eine Flanke in den Fünfmeterraum der Gäste schlug. Dort köpfte ein gegnerischer Spieler seinen Teamkameraden an und von da wäre die Kugel fast ins Tor gekullert. Doch letztendlich konnte Bad Kissingen gerade noch zur Ecke klären (57.).

Tja, die Standards waren ja bisher eine Stärke der DJK. An diesem Tag waren sie eine richtige Enttäuschung. Vor allem die Ecken kamen immer nur gerade so ohne viel Geschwindigkeit an den kurzen Pfosten. Da kann natürlich kein Angreifer etwas mit anfangen. So beraubte man sich jedenfalls einer Stärke und Bad Kissingen hatte meist kaum Schwierigkeiten mit der Abwehrarbeit.

Der Gast machte es dann auch zu zehnt besser in der Offensive. Ein Freistoß von der Seite wurde ans kurze Eck gespielt und von dort verlängert. Medet Aydin war als einziger hellwach und kam gerade noch irgendwie an den Ball, konnte diesen aber nur noch hinten verlängern. Dort stand Tizian Fella, der wenig Mühe hatte, das Leder aus einem Meter zum 0:1 über die Linie zu drücken (66.). Ehrlich gesagt war die Führung schon längst überfällig, da Bad Kissingen einfach mehr in die Partie investierte und mehr Siegeswillen zeigte.

Ein Aufbäumen auf Seiten der Heimelf war nach dem Rückstand leider nicht zu erkennen. Die DJK verhielt sich insgesamt zu passiv und blieb einfallslos. Die wenigen guten Möglichkeiten machte man sich oft selbst wieder zunichte und der ein oder andere Spieler war geistig überhaupt nicht auf dem Platz. Der 1. FC kam so kaum in die Bredouille.

Die beste Chance zum Ausgleich hatten die Grünweißen in der 73. Minute als der Ball nach innen gespielt wurde und Spiros Antoniou direkt abschloss. Doch sein Schuss aus elf Metern ging weit über den Kasten und danach passierte erst einmal nicht mehr viel bis in die Schlussminuten.

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Luis Hüfner brachte gleich zwei Hirschfelder zu Fall und durfte dafür frühzeitig zum Duschen.

Bezeichnend war, dass die nächste gelbrote Karte für Bad Kissingen dem Gastgeber auch nicht weiterhalf und sogar noch ins Gegenteil verkehrte (87.). Anstatt das Spiel breiter aufzuziehen und die nur noch neun Gegenspieler ins Laufen zu bringen, rannte man lieber in den Gegner. So verlor dann auch Benedikt Amend einen Zweikampf, der eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Hirschfeld war gerade aufgerückt und Bad Kissingens Stürmer Filip Lijesnic bekam das Spielgerät mustergültig zugespielt. Der marschierte mutterseelenallein Richtung Hirschfelder Tor und ließ sich auch vom herausstürmenden Medet Aydin nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem zielgenauen Flachschuss besiegelte der Angreifer mit dem 0:2 die Niederlage der DJK.

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Christoph Gropp durfte sich über seine ersten Minuten in der Bezirksliga freuen.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken wurden nun auch die Gäste etwas nachlässiger und so kam erst Jannik Lutz zu einer Kopfballchance, die aber über das Tor ging (89.). Dann traf noch Spiros Antoniou zwölf Meter vor dem Tor aus der Drehung den Pfosten und den Nachschuss semmelte Manuel Wächter am Gehäuse vorbei (90. + 3). Kurz danach beendete der Unparteiische den Grottenkick, der zumindest von Hirschfelder Seite mit Bezirksliga wenig zu tun hatte.

Nun muss Trainer Stefan Nöthling sein Team wieder aufrichten und den notwendigen Zug reinbringen, dass man in dieser Liga bestehen kann. Einfach wird das nicht. Immerhin bleiben dem Coach bis zum nächsten Punktspiel zwei Wochen Zeit. Gegen den Kreisligisten SG Eisenheim/Wipfeld kann man ja mal etwas ausprobieren und vielleicht finden die Hirschfelder Angreifer im Totopokal wieder ihre Torgefährlichkeit. Dazu muss man aber auch wieder mutiger auftreten und sich mal etwas mehr zutrauen. Dass die Spieler dazu in der Lage sind, weiß man ja!

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter, Mario Knaup, Christian Bollstetter, Daniel Walter, Michél Knaup, Spiros Antoniou, Pascal Knaup, Manuel Wächter, Fabian Mohren, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Benedikt Amend, Christoph Gropp

Vorschau:
Totopokal: SG Eisenheim/Wipfeld – DJK Hirschfeld, Mittwoch, 25.08.21, 18:30 Uhr (in Wipfeld)
SG TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II – TSV Ettleben/Werneck III, Sonntag, 29.08.21, 13:00 Uhr (in Heidenfeld)
SV Schwanfeld II – SG TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II, Sonntag, 05.09.21, 13:00 Uhr
DJK Hirschfeld – DJK Dampfach, Samstag, 05.09.21, 15:00 Uhr