Die vielen Zuschauer bekamen allerdings nicht gerade einen Fußball-Leckerbissen geboten. Zumindest von Hirschfelder Seite war das auch nicht weiter verwunderlich. Denn in Bestbesetzung konnte man in der ganzen Saison noch nicht antreten. Auch diesmal musste die Heimelf wieder einige Ausfälle verkraften. Doch gejammert wurde deshalb nicht. Es standen ja trotzdem genug gestandene und erfahrene Fußballer auf dem Feld und der Gegner war sicherlich auch nicht in Bestbesetzung angetreten.

Beide Mannschaften begannen sehr verhalten und waren zunächst eher auf Absicherung als auf Angriff fokussiert. Während Bergrheinfeld überhaupt keinen Willen zeigte, vor das Hirschfelder Tor zu kommen, ließen sich die Grünweißen wenigstens sporadisch mit einigen Halbchancen im gegnerischen Strafraum blicken.

So hätte ein Pressschlag von Benedikt Amend mit dem Gegner durchaus ins Bercher Tor fallen können (4.). In der 11. Minute gab es dann einen Freistoß im gegnerischen Strafraum als doch eigentlich Hirschfelds Christian Bollstetter zu Fall kam. Ein Strafstoß für die Heimelf wäre vielleicht zu viel des Guten gewesen. Aber wo der Unparteiische ein Foul der Grünweißen sah, blieb sein Geheimnis.

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Jannik Lutz (hier gegen Tim Rudloff) beschäftigte wieder einmal die gesamte gegnerische Abwehr.

Ansonsten blieb es bei Mittelfeldgeplänkel ohne zwingende Möglichkeiten der beiden Teams. Auf Hirschfelder Seite fehlte etwas die ordnende Hand im Mittelfeld. Diese hatten zwar die Gäste mit Spielertrainer Thomas Cäsar. Dafür war aber ganz vorne im Sturm Fehlanzeige.

Spannend wurde es dann in der 20. Minute als Mario Knaup einen katastrophalen Fehlpass ins Hirschfelder Abwehrzentrum spielte. Der TSV-Spieler Felix Seufert kam ans Leder und zog ab. Den harmlosen Schuss hielt Medet Aydin, der nach zwei Spielen Pause wieder zwischen den Pfosten stand, aber gewohnt sicher. Und überhaupt war der Hirschfelder Schlussmann bei seiner Rückkehr meist beschäftigungslos.

Seinen Fehler machte Mario Knaup aber gleich beim nächsten Angriff der Grünweißen wett. Jannik Lutz ließ sich etwas ins Mittelfeld fallen und glänzte mit einem tollen Pass auf rechts. Ein Abwehrspieler unterschätzte den Ball und konnte nicht klären. Dadurch stand Mario Knaup plötzlich mutterseelenallein vor dem gegnerischen Torwart Florian Müller. Mit einem überlegten Flachschuss aus halbrechter Position überwand der DJK-Spieler den Bercher Keeper und es stand 1:0 (24.).

Fünf Minuten später hätten die Grünweißen erhöhen können als Christian Bollstetter eine Ecke direkt nahm. Ein Abwehrspieler ging aber dazwischen und klärte zur Ecke.

Bergrheinfeld blieb weiter blass, kam aber in der 40. Minute dann doch zu einer Möglichkeit als sich Tim Cordruwisch in den Strafraum kämpfte. Mario Knaup stellte sich aber immer zwischen Angreifer und Tor. So war der folgende Schuss aus acht Metern für Medet Aydin kein Problem.

Kurz vor der Pause musste dann Shendrit Mehmedi angeschlagen vom Feld. Für ihn kam Spiros Antoniou ins Spiel, der letzte Woche noch das Tor hütete.

Nach dem Seitenwechsel wurde Bergrheinfeld aktiver ohne jedoch gefährlich zu werden. Hirschfeld stand defensiv gut und ließ kaum was zu. Wenn, dann machten die Gastgeber ab und zu mit einigen Kontern der Bercher Defensive das Leben schwer.

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Benedikt Amend marschierte viel über rechts und half auch in der Defensive gut mit.

Bergrheinfeld fiel wenig ein und so versuchte es Jonathan Stauche mit einem 30-Meter-Schuss, den Medet Aydin sicher klären konnte (52.). In der 60. Minute wollte Spiros Antoniou einen Freistoß über die Mauer zirkeln. Die lenkte den Schuss Richtung langen Pfosten ab. Dort stieg Jannik Lutz zum Kopfball hoch und setzte diesen nur äußerst knapp neben das Tor.

Die gefährlichste Chance der Bercher überhaupt gab es dann in der 80. Minute. Ein Freistoß segelte von rechts in den Strafraum und die DJK-Abwehr war etwas unaufmerksam. Doch gleich zwei TSV-Angreifer gingen zum Ball und störten sich gegenseitig. So trudelte das Spielgerät ins Seitenaus. Mehr kam dann von den Gästen nicht mehr.

Vielmehr gehörten die letzten zehn Minuten der Heimelf. Eine Flanke vom mittlerweile eingewechselten Michél Knaup landete bei Spiros Antoniou am langen Pfosten. Der köpfte dann drüber. Doch bei der Flanke wurde der Ball von einer Hand abgelenkt, die weit über dem Kopf nichts zu suchen hatte. Da wäre ein Strafstoß die logische Folge gewesen. Doch Schiedsrichter Moritz Meisel verwehrte der Heimelf den fälligen Elfer. Die sonst gute Leistung des Unparteiischen hatte damit einen kleinen aber zum Glück folgenlosen Makel (83.).

In der 87. Minute lief dann ein Konter über Michael Weilhöfer. Hirschfeld war bei diesem Angriff in der Überzahl. Der Ballführende hätte durchaus noch ein paar Meter laufen können, zielte dann aber bereits aus zwanzig Metern aufs Tor und schoss über dieses. Da kann man schon etwas mehr draus machen zumal Jannik Lutz ebenfalls in guter Position gewesen wäre.

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Michael Weilhöfer hatte die Entscheidung auf dem Schlappen, brachte die Kugel aber nicht um Tor unter.

Die größte Chance der zweiten Halbzeit blieb dann Jannik Lutz vorbehalten als Hirschfeld nach einem Bercher Freistoß schnell über Spiros Antoniou konterte. Der legte quer auf den Stoßstürmer der DJK. Jannik Lutz umspielte dann zwar den Keeper, blieb dann mit seinem Schuss aber bei einem Verteidiger hängen (90.).

Doch letztlich machten die vergebenen Chancen nichts mehr aus. Denn vom Gegner kam schon lange nichts mehr. So fiel der Sieg zwar äußerst knapp aus. Trotzdem war er mehr als verdient.

Die drei Punkte waren auch immens wichtig. Denn nun spielt man erst einmal mit Münnerstadt, Oberschwarzach und Altbessingen gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Aber auch da ist was drin. Denn immerhin hat Hirschfeld auch dem aktuellen Tabellenführer Dampfach einen der wenigen Punktverluste beigebracht.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter ,Christian Bollstetter, Daniel Walter, Stefan Nöthling, Mario Knaup, Maximilian Gessner, Shendrit Mehmedi, Manuel Wächter, Benedikt Amend, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Michél Knaup, Spiros Antoniou, Michael Weilhöfer

Vorschau:
(SG) Wipfeld/Eisenheim – SG TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II, Samstag, 17.10.21, 15:00 Uhr
TSV Münnerstadt – DJK Hirschfeld, Sonntag, 17.10.21, 15:00 Uhr