Es wäre jetzt auch zu einfach, dieses Trauerspiel nur auf den schlecht bespielbaren Platz zu schieben. In der Bezirksliga darf man schon verlangen, dass man mal drei Pässe hintereinander zum Mitspieler bringt. Das war aber selbst beim sonst so ballsicheren Daniel Walter nicht der Fall. So viele fehlerhafte Abspiele hatte man schon lange nicht mehr vom Hirschfelder Kapitän gesehen.

Der Tabellenletzte aus Unterspiesheim war jedenfalls nicht schlechter als die Gastgeber. Besser allerdings auch nicht. Und so entwickelte sich ein Ballgeschiebe im Mittelfeld, welches für die Zuschauer nur schwer zu ertragen war.

Trotzdem gab es die ein oder andere Halbchance zu verzeichnen, die mit etwas Glück auch im Tor hätte landen können. So spielte Christian Bollstetter einen langen Ball nach vorne, den die Unterspiesheimer Defensive nicht konsequent klärte. Jannik Lutz kam im Gewühl zum Schuss, der aber noch leicht abgefälscht wurde. So gab es nur Ecke anstatt Tor für Hirschfeld (8.).

Fünf Minuten später dann schon die wohl größte Möglichkeit des Spiels für die Gäste als Florian Nunn das Spielgerät schnell nach außen zu Bruder Johannes passte. Der lief noch ein paar Meter bis zur Grundlinie und legte die Kugel flach nach innen. Der mit aufgerückte Florian Nunn traf ca. zehn Meter vor dem Kasten den Ball nicht richtig und der Hochkaräter war keiner mehr.

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Spielertrainer Stefan Nöthling hält hier Johannes Nunn vom Hirschfelder Tor weg.

In der 20. Minute überlupfte dann Michél Knaup bei einem Freistoß die gegnerische Abwehr. Jannik Lutz kam zwar noch ans Leder. Aus spitzem Winkel war es aber zu schwer, den Ball aufs Tor zu bringen.

Insgesamt agierte die Heimelf viel zu einfallslos. Meist schob man sich erst den Ball in der Abwehr mehrmals hin und her. Dann wurde ein langer Ball in die gegnerischen Reihen geschlagen. Etwas mehr Mut im Spiel der Nöthling-Elf wünscht man sich das schon. Die Unterspiesheimer versuchten es etwas mehr mit flachen Bällen, blieben dann aber mit ihrem Kombinationsspiel in der Hirschfelder Defensive hängen. Dies war die Taktik der beiden Teams und daran ändern wollte man wenig. Dadurch war dann auch das Spielgerät nicht lange in den eigenen Reihen.

Die wohl größte Chance der Gastgeber vor dem Seitenwechsel ergab sich nach einem Sturmlauf von Jannik Lutz über links. An seinem Flachpass nach innen rutschten dann aber mit Manuel Wächter und Michél Knaup gleich zwei Teamkameraden am Ball vorbei. Hätte einer der beiden aus nur vier Metern das Leder getroffen, wäre dies wohl die Führung für Hirschfeld gewesen (36.).

So ging es bis zur Pause mit den immer wieder gleichen Ballverlusten weiter. Leider muss man sagen, dass das Mittelfeld der Heimelf nahezu ein Totalausfall war. Fast keiner brachte da etwas Sehenswertes zustande. Beim Gegner war es aber zum Glück genauso.

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Manuel Wächter liefert sich mit seinem Schwager in spe Florian Nunn ein Kopfballduell.

Der Pausentee erwärmte die Spieler anscheinend auch nicht wirklich. Denn es änderte sich herzlich wenig am Gekicke beider Mannschaften. Vielmehr gab es eher negative Höhepunkte als zum Beispiel Daniel Walter seinen Teamkameraden Christian Bollstetter in höchste Not brachte und er sich nur mit einem Foul zu helfen wusste. Nach der fälligen Verwarnung blieb Trainer Stefan Nöthling nicht viel anderes übrig und er nahm den gelb-rot gefährdeten Spieler früh vom Feld (53.).

Zwei Minuten später wurde es dann sogar mal wieder etwas gefährlich, als die Heimelf nach einem ungefährlichen Freistoß der Unterspiesheimer einen Konter fuhr. Gästespieler Christoph Pickel bekam das Leder nicht richtig unter Kontrolle und so konnte Michél Knaup nach links auf den mitgelaufenen Spiros Antoniou passen. Dessen Flachschuss war aber für Gästekeeper Tizian Hänsch leicht zu parieren.

In der 70. Minute verhinderte dann Unterspiesheims Kapitän Christoph Pickel, dass ein Torchance von Jannik Lutz nach Vorarbeit von Michél Knaup im Tor landete, als er sich in den Schuss warf.

Unrühmlicher Höhepunkt der Partie war das harte Einsteigen von Thomas Sternecker gegen Michél Knaup. Der Unterspiesheimer sah dafür folgerichtig glatt Rot und musste vom Feld (75.). Profitieren konnte die Heimelf von der Überzahl aber nicht. Dafür hätte man dann doch etwas laufintensiver agieren müssen. Ein Zuschauer meinte sogar, dass der Schiedsrichterassistent mehr die Linie auf und ab läuft als so mancher Spieler. Das lässt sich natürlich nicht belegen. Aber der Eindruck konnte schon entstehen.

Als sich dann beide Mannschaften und auch die Fans auf eine Nullnummer einstellten, fiel wie aus dem Nichts doch noch das 1:0. Jannik Lutz marschierte über rechts in den Strafraum. Bei seinem Flachschuss nach innen hielt noch ein Abwehrspieler den Fuß dazwischen. Trotzdem trudelte der Ball an der Fünfmeterlinie entlang. Michél Knaup ließ durch, da hinter ihm Spiros Antoniou noch besser postiert war. Tatsächlich kam auch diesmal noch ein Verteidiger leicht ans Leder, konnte aber nicht mehr entscheidend eingreifen und der Hirschfelder Angreifer versenkte die Kugel zum vielumjubelten 1:0 in den Maschen (90. + 2).

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Maximilian Gessner kam in der 53. Minute für Christian Bollstetter aufs Feld.

Von diesem Genickschlag erholten sich die Gäste nicht mehr und die letzten zwei Minuten der Nachspielzeit verliefen ereignislos. Kurioserweise gab es aber doch noch gelb-rot für Christian Bollstetter, der nach dem Siegtreffer auf den Platz gestürmt war. Damit holt Hirschfeld überaus wichtige drei Punkte und verschafft sich etwas Luft auf den Relegationsplatz.

Im letzten Spiel am kommenden Sonntag beim Aufsteiger SG Ballingshausen/Stadtlauringen wäre der ein oder andere Punkt Gold wert, um den knappen Vorsprung auf Thulba auszubauen. Allerdings braucht man nicht zu denken, dass man mit so einer Leistung wie gegen Unterspiesheim überhaupt nur den Hauch einer Chance hat. So wird es nämlich definitiv nichts. Da muss schon eine enorme Leistungssteigerung her, wenn man auch das letzte Spiel des Jahres positiv gestalten will.

Aufstellung:
Medet Aydin, Christian Bollstetter, Michael Weilhöfer, Daniel Walter, Stefan Nöthling, Mario Knaup, Pascal Knaup, Spiros Antoniou, Michél Knaup, Manuel Wächter, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Maximilian Gessner, Shendrit Mehmeti, Benedikt Amend

Vorschau:
(SG) DJK Altbessingen/TSV Gauaschach/DJK Büchold II – (SG) TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II, Samstag, 20.11.21, 14:00 Uhr (in Gauaschach)
SG Stadtlauringen/Ballingshausen – DJK Hirschfeld, Sonntag, 21.11.21, 14:00 Uhr (in Ballingshausen)