Trappstadt konnte in diesem Kalenderjahr noch keinen einzigen Punkt erspielen und bekam auch von der DJK nichts geschenkt. Vielmehr zeigte Hirschfelds Mittelfeldregisseur Michél Knaup gleich, wer der Herr im Haus ist. Mit einem satten 30-Meter-Schuss eröffnete er nämlich den Torreigen bereits in der 5. Spielminute. Zwar war der Ball sehr genau ins Eck platziert. Doch richtig viel Bums war nicht dahinter. Aber TSV-Torwart Felix Häpp kam nicht ans Leder und so stand es 1:0 für die Heimelf.

Spiros Antoniou arbeitete sich dann schön von rechts in den Strafraum, war dann aber etwas zu eigenwillig. Aus spitzem Winkel drosch er aus acht Metern den Keeper an. Dabei waren noch zwei Teamkameraden mitgelaufen und bestens zum Einschuss platziert (16.).

Bis auf diese Szene waren die Grünweißen nach der Führung etwas zu passiv und so hatte Trappstadt die erste Möglichkeit in der 23. Minute als eine Flanke glücklicherweise keinen Abnehmer fand und letztlich Michael Weilhöfer zur Ecke klären konnte.

Diese Szene hätte eine Warnung für die Hirschfelder Hintermannschaft sein sollen. Denn nur zwei Minuten später legte Philipp Rudbach auf Sebastian Wagner, der mutterseelenallein auf DJK-Keeper Medet Aydin zumarschieren konnte und diesen auch auf Höhe des Sechzehners zum 1:1-Ausgleich überwand. Einige gut postierte Hirschfelder Fans sahen den Torschützen beim Zuspiel ca. drei Meter im Abseits. Doch der Linienrichter zeigte keine Abseitsstellung an und somit stand es wieder Remis. Seitens der Hirschfelder Spieler gab es aber auch keinerlei Beschwerden über ein mögliches irreguläres Tor und so ging es auch gleich zum Anstoßpunkt und zum nächsten Treffer.

Denn dieses Ergebnis hatte nicht lange Bestand. Gleich die nächste Ecke von Michél Knaup landete am langen Pfosten. Dort lief Manuel Wächter in den Ball und war irgendwie schneller als sein vor ihm postierter Gegenspieler am Spielgerät. Mit etwas Glück bugsierte er dieses mit dem Knie über die Linie und die Heimelf jubelte über die 2:1-Führung.

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Manuel Wächter nutzt seine ganze Erfahrung beim 2:1 und schließt einfach mit dem Knie ab. Drin ist drin!

Und nur zwei Minuten später hätte Michél Knaup erhöhen können als er es diesmal aus 25 Metern probierte. Allerdings rauschte die Kugel knapp am Lattenkreuz vorbei.

Trappstadt wähnte sich mittlerweile mehrmals benachteiligt und wollte schon zweimal Fouls im DJK-Strafraum gesehen haben. Der bestens postierte Schiedsrichter Anton Muthig ließ aber zu Recht weiterspielen, da die Trappstädter Angreifer allzu leicht fielen und immer der Ball gespielt wurde.

Auch nach einem vermeintlichen Handspiel von Daniel Walter wurde sofort ein Elfmeter gefordert. Zwar ging der Hirschfelder Kapitän etwas komisch zum Ball. Doch tatsächlich hatte er den mit der Brust gespielt und außerdem ereignete sich die Szene zwei Meter jenseits des Sechzehners. Vermutlich spielte da die Verzweiflung der Trappstädter mit, die selbst kaum noch etwas zustande brachten. Und so sollte es eben anders zum Torerfolg kommen. Aber der gute Unparteiische ließ sich überhaupt nicht von den diskussionsfreudigen Gästespielern aus der Ruhe bringen.

Selbstverständlich war dann das Geschrei groß, als nach Flachpass von Jannik Lutz der angespielte Manuel Wächter von den Beinen geholt wurde. Jetzt gab es tatsächlich Strafstoß, halt nur für Hirschfeld. Anscheinend hat man im nordöstlichsten Spielort der Bezirksliga ein etwas anderes Spielverständnis. Jannik Lutz störte das alles wenig und er verwandelte abgezockt vom Punkt zum 3:1 (41.).

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Elfmeterschütze Jannik Lutz sieht Rot. Glücklicherweise nur in Form einiger Gegenspieler.

Die Gäste hätten sich mal lieber auf ihr eigenes Spiel konzentriert als ständig zu lamentieren. Denn insbesondere nach dem Seitenwechsel kam nur noch ganz wenig vom TSV während Hirschfeld ein ums andere Mal Torchancen herausspielte, diese jedoch fahrlässig vergab.

So zielte zunächst Christian Bollstetter nach einer Ecke mit dem Kopf auf die Latte (48.). Dann spielte der überaus wendige Michél Knaup gleich fünf Gegenspielern Knoten in die Beine, ehe er nach innen passte auf Spiros Antoniou. Der zog direkt ab und knallte das Leder an den Pfosten. Allein die tolle Vorarbeit wäre schon ein Tor wert gewesen (55.).

Nächstes Highlight auf Hirschfelder Seite war ein Seitfallzieher von Manuel Wächter nach Flanke von Trainer Stefan Nöthling. Leider blieb der sehenswerte Schuss in der Abwehr hängen (63.). Zwei Minuten später ließ Christian Bollstetter hinten nichts anbrennen als er vor einem einschussbereiten TSV-Stürmer rechtzeitig klärte.

Der bereits kurz nach der Pause eingewechselte Shendrit Mehmeti ließ dann drei Gegenspieler alt aussehen und prüfte per Flachschuss aus spitzem Winkel den Trappstädter Keeper (75.). Nicht nur in dieser Szene wurde deutlich, dass die Gästedefensive der gewitzten und trickreichen Hirschfelder Spielweise kaum gewachsen war. Dafür versuchte man dann eben mit anderen Mitteln, die DJK-Spieler zu stoppen. Dazu aber gleich noch mehr.

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Shendrit Mehmeti hatte einige gute Szenen. Er war für Maximilian Gessner gekommen, der bis dahin eine grundsolide Partie ablieferte.

Erst einmal ließ es nämlich nun die Heimelf schleifen und hätte sich fast den Anschlusstreffer gefangen. Zunächst verpasste Noah Übelacker nach Flanke von Philipp Rudbach mit seinem Kopfballaufsetzer aus fünf Metern nur knapp das Tor. Da wäre definitiv nichts zu halten gewesen. Doch die Kugel wollte einfach nicht mehr in die Kiste (78.).

Dann köpfte Elias Werner nach einer Ecke völlig freistehend an den Pfosten (87.). Auch hier war es eher Glück, dass der Ball nicht ins Tor ging. Letztlich kamen diese beiden Chancen der Gäste aber auch viel zu spät. Gefährlich wurde es dann auch nicht mehr.

Zwei Minuten vor Spielende kam es dann noch zu einer unschönen Szene. Wieder einmal schlug Michél Knaup einige Haken und ließ damit den Gegner recht alt aussehen. Sebastian Schirling wurde es zu bunt und stieg ohne Chance auf den Ball rüde ein. Dieses sinnlose Foul hätte durchaus auch mit Platzverweis geahndet werden können. Doch der Schiedsrichter beließ es bei einer Verwarnung. Während der Behandlung des verletzten Spielers und lautstarker Proteste der Hirschfelder Fans ließ sich dann Gästetrainer Martin Beck zu einer mehr als dummen und absolut unsportlichen Bemerkung hinreißen. Die hätte er sich sparen können. Da hatte er wohl noch die vielen Tricks des Hirschfelders im Kopf, auf die seine Spieler keine faire Antwort wussten. Immerhin entschuldigte sich Gästespieler Sebastian Schirling nach der Partie bei Michél Knaup für sein hartes Foul und bewies damit mehr Größe als sein Trainer.

Nach dieser mehr als unschönen Szene hätte dann die Heimelf noch auf sportliche Weise antworten können. Der für den angeschlagenen Michél Knaup in die Partie gekommene Benedikt Amend lief nach schönem Pass von Spiros Antoniou allein aufs Tor zu und versuchte es mit einem Heber. Der ging auch Richtung Tor, hatte allerdings nicht das nötige Tempo. Und so konnte der TSV-Torwart den Ball noch vor der Linie abfangen (90.). Kurz danach war dann Schluss.

Während Hirschfeld mit nun 27 Punkten und dem achten Platz aus dem Gröbsten raus ist, muss sich Trappstadt überlegen, wie man sich weiterhin vor den FC Thulba halten will, der ja in diesem Jahr doch den ein oder anderen Punkt holte. Fußballerisch ist das derzeit zu wenig. Den Grünweißen kann dies aber letztlich egal sein. Die dürfen jetzt ohne großen Druck noch den ein oder anderen Sieg holen und somit auch die theoretische Möglichkeit auf den Abstiegsrelegationsplatz ausräumen.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Gessner, Christian Bollstetter, Michael Weilhöfer, Daniel Walter, Stefan Nöthling, Pascal Knaup, Michél Knaup, Spiros Antoniou, Manuel Wächter, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Shendrit Mehmeti, Alexander Hellert, Dominic Zahn, Benedikt Amend

Vorschau:
(SG) TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II – (SG) SV Schnackenwerth II, Samstag, 16.04.22, 14:00 Uhr (in Heidenfeld)
TSV Ettleben – DJK Hirschfeld, Samstag, 16.04.22, 16:00 Uhr (in Ettleben)