Die Gäste hatten damit ihr Ziel erreicht und den beiden Kontrahenten um Platz zwei ein paar Punkte abgenommen. Realistisch gesehen sind diese beiden Teams nach Meister Dampfach zwar das Maß aller Dinge in der Bezirksliga. Für die Landesliga dürfte es fußballerisch so aber nicht reichen.

Die erste Halbzeit ging allerdings klar an den Gastgeber. Oberschwarzach ließ den Ball laufen und erarbeitete sich so einige Hochkaräter. Die Nöthling-Elf tat sich dagegen recht schwer. Defensiv stand man zwar gut. Aber nach vorne waren einige Spieler zu ballverliebt und mit dem Pressing der Heimelf war dann das Spielgerät schnell wieder weg. Da hätte man sich durchaus cleverer verhalten können.

Die erste nennenswerte Chance hatte Oberschwarzach nach einem Einwurf. Simon Müller ließ seinen Gegenspieler aussteigen und zog ab. Sein Flachschuss aus 17 Metern ging aber am Tor vorbei (5.).

Nach einem Steilpass war dann Lorenz Dülk völlig frei vorm Tor. Der zog gleich ab und knallte das Leder an die Latte (19.). Da wäre für DJK-Keeper Medet Aydin nichts zu halten gewesen.

Ein diskutabler Freistoß im Mittelfeld für Oberschwarzach war dann der Auslöser für die Führung der Heimelf. Die Flanke landete im Abwehrzentrum der Gäste. Im Durcheinander konnte Hirschfeld nicht klären und Simon Müller war der Nutznießer. Sein Flachschuss landete unhaltbar zum 1:0 im langen Eck (21.).

Kurz vor dem Pausenpfiff musste dann Michél Knaup verletzt vom Feld. Für ihn kam Dominic Zahn. Mit dem Verlust des Hirschfelder Spielmachers war die Hoffnung auf Zählbares bei den Fans erst einmal dahin. Tatsächlich sollte es dann aber anders kommen.

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Michél Knaup musste nach diesem Zweikampf ausgewechselt werden.

Nachdem ja Oberschwarzachs Trainer Simon Müller in der ersten Halbzeit jeden Spielzug kommentierte, war die Pausenansprache dann wohl zu viel für seine Mitspieler. Mit Wiederanpfiff wackelten noch die Ohren und mit der Konzentration war es anscheinend nicht mehr weit her.

Die Hirschfelder waren jedenfalls sofort wieder voll da. Christian Bollstetter schlug einen langen Ball über das halbe Feld. Alexander Greß, der zweite Trainer der Heimelf, stand ganz schlecht und ließ sich überspielen. Benedikt Amend lief ein und nahm das Leder direkt. Sein satter Schuss landete unhaltbar zum 1:1 im gegnerischen Kasten (46.).

Das war natürlich zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend. In der Folge verdienten sich die Gäste aber das Remis, während vom Tabellenzweiten nur noch wenig zusammenging. Das lag unter anderem auch daran, dass nun Simon Müller fast nur noch in der Abwehr zu finden war. Wieso sich einer der torgefährlichsten Spieler der Gastgeber selbst nach hinten beorderte, war eines der großen Fragezeichen nach der Partie. Wenn er sich da mal nicht vercoacht hatte.

Nur drei Minuten nach dem Tor hätte Hirschfeld sogar in Führung gehen können. Pascal Knaup schlug eine Ecke nach innen und Jannik Lutz zielte per Kopf Richtung langen Pfosten. Doch Jozef Kiss hielt mit einer tollen Parade das Ergebnis.

Auf der anderen Seite musste auch eine Ecke herhalten, damit es wieder gefährlich wurde. Alexander Greß schlug die Kugel nach innen. Weder Freund noch Feind kamen ans Leder und der Ball ging nur knapp am langen Pfosten vorbei (51.).

Insgesamt war aber schon recht wenig los mit dem Tabellenzweiten. Während die ewige Meckerei in der ersten Hälfte einigermaßen zu ertragen war, wurde es jetzt immer schlimmer mit den Diskussionen auf Oberschwarzacher Seite. Hätte man sich mal mehr aufs Fußballspielen konzentriert, wäre es vielleicht noch was mit dem Sieg geworden. Aber so war das natürlich nichts.

Allerdings verschanzte sich die Nöthling-Elf nun hinten drin und hatte dadurch auch kaum eigene Offensivaktionen. Nun war man eher darauf bedacht, das Unentschieden zu sichern.

Allerdings wurde es noch einmal gefährlich als der eingewechselte Philipp Mend aus dem Mittelfeld abzog. Sein Schuss wurde zwar geblockt, rutschte aber durch bis auf Jonas Edwards. Der versuchte es sofort aus acht Metern. Doch Medet Aydin erkannte die Situation und verkürzte clever. So konnte der Hirschfelder Keeper zur Ecke klären (72.).

Insgesamt zeigte das Schiedsrichtergespann eine recht gute Leistung. Allerdings entschied er nach einem Foul an Hirschfelds Manuel Wächter auf Freistoß für den Gegner. Der Foulspieler Valentin Vogel sah noch Gelb und dann gab es trotzdem Freistoß für Oberschwarzach. So richtig verstand das keiner. Immerhin schoss dann Alexander Greß den Ball dann aus zwanzig Metern neben das Tor. Ob der Fehlschuss des gegnerischen Trainers einfach nur sportlich fair war, ließ sich nicht auflösen.

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Oldie Manuel Wächter war wieder mal überall zu finden und hielt das Hirschfelder Mittelfeld zusammen.

Als dann der eingewechselte Sebastian Reinstein seinen Frust aufgrund des Spielstands mit einem völlig sinnfreien und brutalen Foul an Dominic Zahn im Mittelfeld ausließ, war es Schiedsrichter Tim Schoch zu bunt. Der Oberschwarzacher war schon vorher durch eine Zweikampfführung mit viel Ellenbogen aufgefallen. Das ließ der Unparteiische noch durchgehen. Doch das harte Einsteigen ohne Chance auf den Ball konnte nur mit Platzverweis geahndet werden (88.).

Kurz vor Schluss war das nun nicht mehr spielentscheidend. Aber immerhin darf dann beim nächsten Mal einer der anderen zehn Einwechselspieler aufs Feld. Genug Spielermaterial ist ja vorhanden beim Tabellenzweiten.

Nachdem die Heimelf aus dem Spiel heraus überhaupt nichts mehr zustande brachte, versuchte man es mit Elfmeter schinden. Doch auf die Schwalbe von Martin Müller fiel der Schiedsrichter ebenso wenig herein wie auf den Kunstflug von Philipp Mend. Der wurde zwar von Alexander Hellert zu Fall gebracht. Doch diese Aktion war mindestens drei Meter vor dem Strafraum. Auch dieser Freistoß brachte der Heimelf nichts ein (90.).

Über die gesamte Spielzeit gesehen geht das Unentschieden völlig in Ordnung. Oberschwarzach war die erste Halbzeit klar besser. Doch dann ging kaum noch was und Hirschfeld holte sich aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdient einen Punkt.

Während die Hirschfelder die Saison gegen die DJK Altbessingen ausklingen lassen können, muss Oberschwarzach nun das letzte Pünktchen zur Aufstiegsrelegation in Ettleben klar machen. Dass dies beim Tabellenvierten kein Selbstläufer wird, dürfte klar sein. Egal wie es ausgeht. Mit der Vorstellung Oberschwarzachs an diesem Sonntag hat man eine Klasse weiter oben sowieso nichts verloren.

Aufstellung:
Medet Aydin, Spiros Antoniou, Christian Bollstetter, Alexander Hellert, Benedikt Amend, Daniel Walter, Stefan Nöthling, Pascal Knaup, Manuel Wächter, Michél Knaup, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Dominic Zahn, Michael Weilhöfer

Vorschau:
(SG) TSV Heidenfeld II/DJK Hirschfeld II – (SG) Wipfeld/Eisenheim, Sonntag, 22.05.22, 13:00 Uhr (in Heidenfeld)
DJK Hirschfeld – DJK Altbessingen, Freitag, 20.05.22, 18:30 Uhr