Dabei war die DJK vor allem in der ersten Halbzeit das überlegene Team, brachte aber keinen der Hochkaräter im Tor unter. Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Hirschfeld ging zwar etwas ersatzgeschwächt in die Partie. Doch standen ausschließlich Spieler auf dem Platz, die sich das Prädikat Bezirksligist verdient hatten. Und so war die Niederlage doch etwas verwunderlich.

Los ging es mit mächtig Dampf Richtung Gästetor während TSV-Trainer Dieter Noack seine Mannen relativ defensiv eingestellt hatte. Alleiniger Stürmer beim Gegner war Patrick Stark, der seine Sache recht gut machte und sich oft gegen die Hirschfelder Abwehr behauptete.

Die erste Chance der Heimelf hatte Pechvogel Manuel Wächter. Nach einer Ecke von Michél Knaup stand sein Teamkamerad völlig frei. Sein Kopfball ging aber über den Kasten und das sollte nicht die einzige Chance sein, die der ansonsten engagierte Mittelfeldspieler versemmeln sollte (4.). In der 12. Minute schickte Benedikt Amend seinen Kumpel Pascal Knaup auf die Reise. Doch TSV-Torwart Stefan Model war aufmerksam und noch rechtzeitig zur Stelle.

Die erste Möglichkeit der Gäste ergab sich bei einem Freistoß halb rechts ca. zwanzig Meter vor dem Tor. Allerdings ging der Schuss knapp am Gehäuse vorbei und Torwart Yasin Yücetag wäre wohl auch zur Stelle gewesen (21.). Sieben Minuten später die bis dahin beste Chance des Tabellenführers. Pascal Knaup trickste sich durchs Mittelfeld und spielte auf außen zu Philipp Kutzenberger. Der flankte schön nach innen auf Mittelfeldmotor Michél Knaup. Dieser versuchte es direkt, hatte aber wohl das Zielwasser vergessen. Denn sein Volleyschuss aus acht Metern ging in die Wolken. Und gleich der nächste Hochkaräter für die DJK in der 31. Minute. Diesmal bekam Benedikt Amend von Philipp Kutzenberger die Kugel und marschierte über rechts. Die Flanke kam zu Pascal Knaup. Doch auch der Youngster traf aus sieben Meter das Gehäuse nicht.

Und nur zwei Minuten später war das 1:0 überfällig! Diesmal leistete Pascal Knaup die Vorarbeit und passte nach innen. Bruder Michél stoppte die Kugel und Manuel Wächter lief an und musste eigentlich nur noch einschieben. Doch das Röllerchen war für den Torwart ein gefundenes Fressen. In der 37. Minute schlug dann Michél Knaup einen Freistoß nach innen. Diesmal brachte Christian Bollstetter das Leder per Kopf nicht über die Linie.

Das Auslassen bester, nein, allerbester Chancen sollte sich rächen. Denn die Gäste zeigten beim nächsten Angriff, wie man es richtig macht. Essleben setzte die linke Abwehrseite unter Druck und erkämpfte sich die Kugel. Stürmer Patrick Stark erwies sich in dieser Szene nicht nur zweikampfstark sondern auch treffsicher. Sein Abschluss zum 0:1 ins kurze Eck war unhaltbar (38.).

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Maximilian Gessner spielte defensiv gut, leistete sich aber nach vorne zu viele Abspielfehler.

Drei Minuten später spielte Coach Stefan Nöthling in die Gasse auf Pascal Knaup. Doch der brachte den Ball nicht richtig unter Kontrolle sonst wäre dieser wohl allein aufs Tor marschiert. Dann war Pause. Viel gab es vermutlich nicht zu sagen. Denn die Grünweißen waren klar besser, scheiterten aber ein ums andere Mal vor dem Tor. Essleben spielte gut mit und nutzte die einzig wirklich gute Chance eiskalt. Während die DJK in den vergangenen Spielen auszeichnete, noch einmal eine Schippe drauflegen zu können, konnte man diesmal nicht noch einmal Gas geben. Zwar war man nicht unbedingt schlechter als die Gäste. Doch überlegen konnte man die zweite Halbzeit auch nicht gestalten. Und während beim Meister weiterhin das Pech an den Stiefeln kleben sollte, konnte der TSV die wenigen Angriffe geschickt und erfolgreich abschließen. Ein Jannik Lutz mit seiner Treffsicherheit fehlte an allen Ecken und Enden.

Hirschfeld begann nach dem Seitenwechsel wie zu Spielbeginn. Benedikt Amend flankte auf den völlig frei stehenden Philipp Kutzenberger. Doch TSV-Keeper Stefan Model war aufmerksam, lief aus seinem Tor und fing das Leder ganz cool und sicher mit einer Hand und leitete sogleich den nächsten Gästeangriff ein (50.). Sechs Minuten später wäre allerdings die Coolness dem Torwart fast zum Verhängnis geworden. Diesmal schoss er nämlich DJK-Stürmer Philip Kutzenberger im Fünfmeterraum an. Der war allerdings so verdutzt, dass er diese unverhoffte Chance nicht richtig verwerten konnte. Auf der anderen Seite durfte sich Yasin Yücetag beweisen als eine Flanke nach innen kam und der Hirschfelder Torwart beim Herauslaufen vor einem einschussbereiten TSV-Angreifer klärte (57.).

In der 63. Minute konnte der gegnerische Torwart eine Ecke von Michél Knaup zwar klären. Doch kam der Ball wieder postwendend nach innen. Erneut wurde das Leder zwar abgewehrt. Doch beim anschließenden Getümmel im Strafraum war wohl ein Gästespieler mit der Hand am Ball. Hirschfeld protestierte heftig und forderte Strafstoß. Doch der Unparteiische sah nichts, was einen Elfmeter nach sich ziehen würde. Mit einem Videoschiedsrichter wäre dies möglicherweise anders ausgegangen. So hochklassig spielt die DJK allerdings noch nicht, dass man so eine Technik zur Verfügung hätte.

Auch der nächste Angriff nicht einmal eine Minute später wurde erfolglos abgeschlossen. Philipp Kutzenberger ließ absichtlich oder unabsichtlich den Ball durch. So genau ließ sich das von außen nicht sagen. Jedenfalls stand dadurch Manuel Wächter plötzlich völlig frei vor dem Esslebener Tor. Mit links hätte er nur noch einschieben müssen. Doch das Pech klebte noch an ihm und der Schuss ging am Kasten vorbei. Mittlerweile schwante auch dem optimistischstem Fan, dass dies an diesem Tag nicht erfolgreich ausgehen sollte.

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Christian Friedrich kam spät in die Partie und konnte nicht mehr viel ausrichten.

Der Beweis für diese Vermutung wurde auch umgehend erbracht. Denn in der 67. Minute verlor Kapitän Dominic Zahn völlig unnötig den Ball gegen Patrick Stark. Der marschierte über links bis auf Höhe der Sechzehnmeterlinie und flankte nach innen. Dort fackelte der völlig frei stehende Dominik Arnold nicht lange und knallte das Spielgerät zum 0:2 in die Maschen. Die Effektivität, die sonst die Hirschfelder Meistermannschaft auszeichnete, war diesmal auf Seiten der Gäste. Zu allem Überfluss landete gleich der nächste Angriff wieder im Tor der Grünweißen. Diesmal vermisste man zunächst im Mittelfeld die nötige Konsequenz im Zweikampf. So tankte sich Matthias Friedrich durch die Hirschfelder Abwehrreihe und blieb auch gegen Christian Bollstetter der Sieger. Der Abschluss war nur noch Formsache und die nicht vorhandene Anzeigetafel zeigte null Tore für die DJK und drei Tore für Essleben (70.).

Nun blieben der Heimelf noch zwanzig Minuten, um wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Doch auch dieser sollte nicht fallen. In der 75. Minute kam eine Flanke von Philipp Kutzenberger direkt vor die Füße von Michél Knaup. Die Kugel versprang noch etwas und so konnte er nicht erfolgreich abschließen. Fünf Minuten später reihte sich dann Philipp Kutzenberger nach einer Flanke von Benedikt Amend ein in die Galerie der vergebenen Hochkaräter. Es sollte diesmal einfach nicht sein.

Den Schlusspunkt setzte dann der TSV Essleben in Form von Dominik Weid. Doch der völlig frei stehende Einwechselspieler hatte wohl den Hirschfeldern zu lange zugeschaut. Denn der scheiterte aus aussichtsreicher Position (90.). Mit einem Dreitore-Vorsprung im Rücken war dies aber sicherlich zu verkraften.

Danach beendete der Schiedsrichter die in doppelter Hinsicht einseitige Partie. Der Meister war bis vor dem Tor die bessere Mannschaft, aber Essleben zeigte sich abschlussstark. Die Grünweißen können dies sicherlich verkraften und für den siegreichen TSV ging es auch vorher schon nur noch um die goldene Ananas.

Trotzdem sollte sich die DJK die letzten beiden Partien etwas erfolgreicher präsentieren. Immerhin ist man auswärts noch verlustpunktfrei und das darf auch gerne so bleiben. Und der Saisonabschluss beim letzten Heimspiel sollte auch erfolgreich gestaltet werden. Immerhin macht dann die anstehende Meisterfeier mit einem Sieg mehr Spaß. Aber das wird schon.

Aufstellung:
Yasin Yücetag, Dominic Zahn, Christian Bollstetter, Maximilian Gessner, Pascal Knaup, Manuel Wächter, Michél Knaup, Stefan Nöthling, Benedikt Amend, Philipp Kutzenberger, Maximilian Wächter, Einwechselspieler: Christian Friedrich, Fabian Mohren

Vorschau:
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach II – DJK Hirschfeld, Sonntag, 12.05.19, 15:00 Uhr (in Schwemmelsbach)
(SG) FC Lindach / SV Kolitzheim II – TSV Heidenfeld / DJK Hirschfeld II, Sonntag, 12.05.19, 13:00 Uhr (in Lindach)