Die erste Halbchance des Spiels hatte die Heimelf. Doch den 30-Meter-Schuss parierte DJK-Keeper Medet Aydin ehe dann Christian Bollstetter zur Ecke klärte. Und die war dann richtig gefährlich. Allerdings nicht für die Gäste, sondern für Rödelmaier! Denn daraus entwickelte sich ein Konter der Grünweißen, welcher zwar erst noch gestoppt wurde. Im zweiten Anlauf kam aber eine Flanke von Michél Knaup nach innen und SV-Verteidiger Michael Schultheis köpfte an die eigene Latte ehe Torwart Sven Ulsamer die Situation bereinigen konnte (5.).

Vier Minuten später spielte Hirschfelds Taktgeber Michél Knaup einen langen Ball aus dem Halbfeld, welchen ein Abwehrspieler verlängerte. Dadurch war der Weg für Patrick Hartmann frei und er marschierte schnurstracks Richtung Tor. Ein SV-Spieler konnte dann doch noch klären. Allerdings traf er vielmehr den Hirschfelder Angreifer mit einem Tritt in die Beine, den man noch im benachbarten Herschfeld (mit E) hören konnte. Das war eigentlich eine klare Sache: Strafstoß und Rot! Doch fehlte dem Schiedsrichtergespann um Joachim Feuerbach in den Anfangsminuten die Courage, so erheblich in das Spiel einzugreifen. So blieb die Pfeife stumm und der erste – wenn auch einzige – Aufreger im Spiel brachte die Hirschfelder Fans zum Kochen.

Die Nöthling-Elf ließ sich davon aber nicht verunsichern und spielte weiter ihr Können aus. So nahm Jannik Lutz eine tolle Flanke von Mario Knaup direkt, hatte aber etwas Pech und die Kugel ging neben den Kasten (17.).

Drei Minuten später war es dann aber soweit: Ein langer Ball von Christian Bollstetter landete zunächst beim Gegner. Der vertändelte das Spielgerät gegen Jannik Lutz, der forsch dazwischen ging und schnurstracks Richtung Grundlinie marschierte. Am langen Pfosten postierte sich Michél Knaup und den sah der DJK-Stürmer dann auch. Das 0:1 durch den Mittelfeldmotor der Gäste war eigentlich nur noch Formsache (20.). Der zweite Treffer durch Patrick Hartmann landete nur zwei Minuten später im Tor, wurde aber zu Recht wegen Abseitsstellung aberkannt.

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Dominic Zahn präsentierte sich hinten kompromisslos und offensiv mit einigen schönen Pässen.

Die Angriffsmaschinerie der Grünweißen lief weiter auf Hochtouren. Patrick Hartmann schlug einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner. Der aufgerückte Christian Bollstetter stieg hoch und köpfte leider nur ans Lattenkreuz (24.).

Nach einer Weltklasse-Flanke von Michél Knaup über Freund und Feind an den langen Pfosten stand es dann doch 0:2. Patrick Hartmann lauerte auf den Ball und setzte ihn aus fünf Metern volley in die Kiste (27.). Hirschfeld spielte wie aus einem Guss während die Heimelf kein Bein auf den Boden brachte.

Etwas zu uneigennützig war dann Patrick Hartmann nach einem Heber von Manuel Wächter. Der lief zunächst aufs Tor und hätte selbst abschließen können, legte aber quer auf Teamkamerad Jannik Lutz. Leider traf der DJK-Stürmer das Leder nicht optimal und so konnte ein Verteidiger klären. Die resultierende Ecke hätte auch im Tor landen können. Doch wieder war Jannik Lutz, der völlig frei stand, das Glück beim Kopfball nicht hold (32.).

Zum Ende der ersten Halbzeit versuchte es SV-Stürmer Branko Krizanovic mit einem Kopfball. Doch der ging über das Tor und somit blieb Medet Aydin nahezu beschäftigungslos und wähnte sich wohl noch im Urlaub aus dem er gerade zurückgekommen war (42.).

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Gebrauchter Tag für SV-Angreifer Tizian Streichsbier. DJKler Maximilian Wächter ließ aber auch gar nichts zu.

Nach der etwas zu niedrigen Punkteausbeute und angesichts der kommenden Gegner stand Hirschfeld ja bereits etwas unter Druck. Doch dies machte die Gäste nur noch stärker. Die Abwehr um Kapitän Daniel Walter arbeitete sehr konzentriert und ließ nichts anbrennen. Die Außenverteidiger Maximilian Wächter und Dominic Zahn machten dabei wohl noch ihre beste Partie für die DJK. So bärenstark hatte man die beiden noch nicht gesehen. Erstgenannter gewann sogar Kopfballduelle gegen seinen Gegenspieler, der mindestens einen Kopf größer war! Hinzu kam noch ein Offensivfeuerwerk, welches die Grünweißen abbrannten. Das erinnerte endlich wieder an die letztjährige Meistersaison.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Rödelmaier zunächst etwas verbessert. Doch dies sollte nicht lange anhalten. Maximilian Wächter konnte sich sogar einen kleinen Ausflug nach vorne erlauben. Circa dreißig Meter vor dem Tor luchste er einem Gegner das Leder ab, spielte Doppelpass mit Michél Knaup und stand plötzlich allein vor dem Tor. Beim Abschluss zögerte er aber etwas zu lang und so ging noch ein Verteidiger dazwischen ehe der Hirschfelder hätte einschieben können (56.).

Bei der wackligen Defensive der Heimelf war frühes Angreifen angesagt. Und so ging Michél Knaup vorne drauf, holte sich den Ball, lief noch ein paar Meter und vollendete gekonnt zum 0:3 (61.). Drei Minuten später kam ein weiter Einwurf in den Strafraum von Rödelmaier. Nach einem Pressschlag von Manuel Wächter mit einem Abwehrspieler rollte das Leder schon Richtung Tor und Patrick Hartmann drückte das Spielgerät endgültig zum 0:4 über die Linie.

Der SV präsentierte sich teils desolat, was aber wohl auch der Wucht der Grünweißen geschuldet war. Spielertrainer Stefan Nöthling, der im Mittelfeld eine überragende Partie defensiv wie offensiv ablieferte, hielt zusammen mit Manuel Wächter den Offensivkräften den Rücken frei und nahm den Druck von der Abwehr. Seine Mitspieler dankten es ihm mit entsprechendem Engagement und Spielwitz.

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Daniel Walter strahlte viel Souveränität aus und ist nach seiner langen Verletzung wieder voll da.

Die wohl größte Möglichkeit der Gastgeber ergab sich nach einer kleinen Unkonzentriertheit von Christian Bollstetter, der den Ball nicht aus der Gefahrenzone schlug und dadurch SV-Spieler Sebastian Schneyer ins Spiel brachte. Der legte auf Teamkamerad Tizian Streichsbier. Dann war aber wieder Christian Bollstetter da und blockte den Schuss bevor es wirklich gefährlich werden konnte (72.).

Das letzte Tor des Tages fiel dann als sich wieder einmal Michél Knaup im Zweikampf behauptete. Seinen Pass nahm Jannik Lutz auf, der sich bis zur Grundlinie durchtankte und dann zurücklegte auf Patrick Hartmann. Der krönte seine famose Leistung mit einem Direktschuss zum 0:5 ins linke Toreck (74.). Der eigentliche Hirschfelder Torjäger blieb zwar diesmal ohne eigenen Treffer, glänzte aber als Torvorbereiter und darf auf seine Leistung ebenso stolz sein wie der Rest der Mannschaft.

Die Schlussviertelstunde ließ die DJK dann ausklingen. Viel Zug zum Tor entwickelte man nicht mehr und auch der Gastgeber wollte nicht noch einen Treffer einfangen und riskierte nichts mehr. So blieb es bei den fünf Treffern für die Grünweißen und Rödelmaier war damit noch gut bedient.

Nun trifft Hirschfeld zunächst unter der Woche im Toto-Pokal auf Stammheim. Auch wenn dies ein prestigeträchtiges Derby ist, sollte man die Bedeutung des Spiels nicht allzu hoch hängen. Viel wichtiger ist dann der Auftritt am kommenden Sonntag auf heimischem Geläuf gegen den Meisterschaftsaspiranten TSV Forst. Wenn man wieder so eine konzentrierte Leistung abrufen kann wie diesmal, darf man sich auch gegen so ein Team durchaus etwas ausrechnen. Das notwendige Selbstvertrauen hat man jedenfalls bei diesem Freitagsspiel getankt.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter, Dominic Zahn, Christian Bollstetter, Mario Knaup, Daniel Walter, Patrick Hartmann, Manuel Wächter, Michél Knaup, Stefan Nöthling, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Maximilian Gessner, Marco Hedrich, Fabian Mohren

Vorschau:
SV Stammheim – DJK Hirschfeld, Mittwoch, 21.08.19, 18:00 Uhr (Toto-Pokal)
DJK Hirschfeld – TSV Forst, Sonntag, 25.08.19, 15:00 Uhr