Bereits mit Spielbeginn waren die Verhältnisse ziemlich klar. Die junge Bercher Truppe war hochmotiviert und ließ das Bällchen schön zirkulieren während die Heimelf oft das Nachsehen hatte. Die Gäste bewegten sich viel mehr und schafften sich so die Freiräume für die unzähligen Passspiele, welche die Grünweißen einfach nicht unterbinden konnten.

So war die frühe TSV-Führung auch hochverdient. Linus Schneider sah Spielkamerad Florian Streng und der zog aus zwölf Metern ab. Beim 0:1 gab es für Medet Aydin nichts zu halten, weil der Schuss noch abgefälscht war (9.).

Der Gastgeber brachte dagegen relativ wenig zustande. Während beim Gegner das Kombinationsspiel zelebriert wurde, verrannten sich die Hirschfelder in vielen Einzelaktionen und so landete der Ball wieder gleich beim Gegner.

Immerhin gab es dann in der 16. Minute dann doch mal eine Chance für die Grünweißen. Artur Kalus flankte schön nach innen. Doch beim Abschluss von Manuel Wächter stand dann die vielbeinige Bercher Abwehr im Weg.

Auf der anderen Seite war dann nach einem frühen Ballverlust ganz schön Unordnung im Strafraum der DJK. Doch Kapitän Dominic Zahn warf sich in den Schuss des Angreifers und verhinderte so einen höheren Rückstand (17.).

Beide Teams hatten auch so ihre Schwierigkeiten mit dem Platz, der diesmal nicht gemäht war. Manchmal verlor der Ball dadurch ganz schön an Fahrt oder holperte über das Geläuf. Das ist man sonst so nicht gewohnt auf dem neuen Spielfeld der DJK.

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Manuel Wächter hatte im Mittelfeld alle Hände voll zu tun gegen die spielerisch starken Gäste.

Anfang des zweiten Spieldrittels stellten sich die Grünweißen nun etwas besser auf den Gegner ein. So kam Bergrheinfeld nur noch zu einem Fernschuss aus ca. 25 Metern durch Sebastian Werner, der allerdings auch am Kasten vorbeistrich (27.).

Dann griff aber Schiedsrichter Konstantin Schaab spielentscheidend ein. Der war wohl auch hochmotiviert, weil ein Schiedsrichterbeobachter draußen stand. Denn als Christian Bollstetter im Mittelfeld seinen Gegner foulte, zückte der Unparteiische gleich die Rote Karte (33.). Sicherlich kam der Hirschfelder Defensivspezialist mit dem langen Bein an. Aber wenn man sich im Vergleich das Foul des Schalkers Sané gegen den 1. FC Köln anschaut, bei dem es nicht mal Gelb gab, war dieser Platzverweis völlig unverhältnismäßig. Doch bei solchen Szenen wurde die Heimelf ganz klar benachteiligt. Während der Mann in Schwarz bei verwarnungswürdigen Vergehen der Bercher die Karte eher stecken ließ, gab es bei den Grünweißen für Allerweltfouls gleich mal eine Verwarnung. Bei vielen Aktionen wurde mit zweierlei Maß gemessen und entsprechend kochte die Volksseele in Hirschfeld.

Offensivaktionen gab es dagegen erst einmal nicht mehr, bis Patrick Hartmann durch das Zentrum marschierte und aus zwanzig Metern abzog. Sein scharfer Schuss strich nur knapp am gegnerischen Tor vorbei (42.).

Während sonst die DJK nach dem Seitenwechsel ihre Kondition ausspielen konnte, war dies auch aufgrund der Unterzahl nicht möglich. Bergrheinfeld konnte jedenfalls mehr als gut mithalten. Und dann nutzte Berch auch noch jeden kleinsten Abwehrfehler gnadenlos aus. In der 47. Minute bekam die Hintermannschaft der Heimelf das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Und so konnte TSV-Spielertrainer Thomas Cäsar den letzten von mehreren Schussversuchen im Tor zum 0:2 versenken. Das war natürlich schon ein Schock für die DJK, die sonst selbst oft nach der Pause zuschlägt.

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Artur Kalus wurde ganz schön beschäftigt, hatte aber trotzdem ein paar Offensivaktionen.

Die Grünweißen hatten insgesamt auch recht wenige Möglichkeiten. Bergrheinfeld wusste sich gut gegen die ungestümen Angriffe zu verteidigen. So mussten Fernschüsse herhalten. Michél Knaup hatte im Mittelfeld in einem Zweikampf die Oberhand und zog gleich aus 35 Metern ab. Der Schuss ging dann auch nur knapp am rechten Tordreieck vorbei (49.).

Nach etwas Mittelfeldgeplänkel wurde es erst wieder in der 58. Minute gefährlich. Dann aber gleich richtig. Bei einem Pass auf den technisch starken und pfeilschnellen Niklas Kommer, blieb Gegenspieler Maximilian Wächter nichts Anderes übrig als hinterherzulaufen. Den Schuss des TSV-Stürmers konnte zunächst Keeper Medet Aydin parieren. Doch das Spielgerät landete wieder beim gegnerischen Angreifer an der Torauslinie. Der sah nun den besser postierten Sebastian Werner und der hatte wenig Mühe, aus sechs Metern für das 0:3 zu sorgen.

Die Grünweißen spielten zwar nicht gut. Doch die ein oder andere gute Szene zeigte die Heimelf dann doch noch. Michél Knaup kam über rechts und spielte schön auf Jannik Lutz. Der sah am langen Pfosten Teamkamerad Patrick Hartmann gut postiert und letzterer hatte beim 1:3 dann wenig Mühe (66.). Der schön herausgespielte Anschlusstreffer gab den Hirschfelder Fans wieder etwas Hoffnung.

Doch die junge Truppe des Gegners spielte für ihr Alter relativ abgezockt die Partie runter und hatte selbst sogar noch eine Möglichkeit zum 1:4. Jens Hart setzte über rechts Niklas Kommer schön in Szene und der trickste sich durch die Hirschfelder Abwehr und zog dann aus elf Metern ab. Doch Medet Aydin parierte glänzend (71.).

Während dann vor dem Tor recht wenig passierte, rückte das schwache Schiedsrichtergespann noch einmal in den Mittelpunkt. Jannik Lutz wurde an der Torauslinie klar mit dem Ellenbogen gefoult und revanchierte sich dann postwendend. Die Gelbrote Karte für diese Aktion war sicherlich in Ordnung. Aber dass man das vorige Foul des Gegners vor allem durch den Linienrichter nicht beanstandete, war schon mehr als traurig. Da fragt man sich schon, wozu da jemand an der Linie mit bester Sicht auf das Geschehen steht, wenn man sich dann nicht bemerkbar macht. Die jungen Schiedsrichter tragen ihr Funkset durch die Gegend, benutzen es aber nicht.

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Jannik Lutz hatte einen schwierigen Stand gegen Gegenspieler Tim Rudloff, bekam aber auch zu wenig Unterstützung.

Auch der letzten Chance der Gäste ging ein klares Foul an Stefan Nöthling voraus. So hätte Florian Streng fast noch seinen zweiten Treffer aus 16 Metern erzielen können. Doch wieder einmal war Medet Aydin zur Stelle (90.).

Wie schon erwähnt, müssen sich die Grünweißen schon selbst an die Nase fassen. Mit so einer Leistung gibt es wenig zu erben. Allerdings machte die Darbietung der Unparteiischen ein wenigstens glückliches Remis absolut unmöglich.

Auch wenn man weiterhin weit oben steht, kommt nun am nächsten Samstag ein viel wichtigeres Spiel. Mit einem Sieg in Steinbach könnte man genügend Abstand zu den Abstiegsplätzen halten. Und das allein ist erst einmal das Wichtigste.

Bemerkenswert, denn heutzutage nicht mehr selbstverständlich, war der Besuch der kompletten Bercher Mannschaft im Hirschfelder Sportheim. Während es für die DJK normal ist, nach dem Spiel beim Gegner etwas zu trinken, ist das in dieser Liga wohl eher leider die Ausnahme. Viele der bisherigen Kontrahenten ließen sich nämlich überhaupt nicht blicken.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter, Dominic Zahn, Mario Knaup, Christian Bollstetter, Michél Knaup, Patrick Hartmann, Artur Kalus, Manuel Wächter, Stefan Nöthling, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Michael Weilhöfer, Benedikt Amend

Vorschau:
SG TSV Heidenfeld/DJK Hirschfeld II – FC Röthlein/Schwebheim II, Sonntag, 13.10.2019, 13:00 Uhr (in Heidenfeld)
Spfrd. Steinbach – DJK Hirschfeld, Samstag, 12.10.19, 16:00 Uhr