Ob es am hohen Durchschnittsalter der beiden Teams gelegen hat, lässt sich schwer sagen. Die Gäste konnten ja bisher die Verletztenmisere durch viel Einsatz und Willen kompensieren. Davon war diesmal aber fast überhaupt nichts zu sehen. Einzig Artur Kalus und Jannik Lutz präsentierten sich gut. Der Rest des Teams lief seiner Form gehörig hinterher. Während die Abwehr dabei noch einigermaßen ihr Programm abspulte, war in der Offensivabteilung tote Hose.

Zumindest in der ersten Halbzeit war man ja noch deutlich besser als die Heimelf, konnte aber aus den wenigen Möglichkeiten kein Kapital schlagen. Teilweise wurden die Hirschfelder Sturmspitzen nicht einmal richtig gedeckt. Jedenfalls war die Viererkette der Sportfreunde schon recht abenteuerlich. Die zweitschlechteste Abwehr der Liga kam aber insgesamt viel zu selten in die Bredouille. Die DJK schaffte es einfach nicht, den Druck auf den Gegner über längere Zeit hochzuhalten.

Gerade in den Anfangsminuten hätte man schon die Weichen auf Sieg stellen können. Fabian Mohren spielte schön auf Jannik Lutz. Der sah Teamkamerad Patrick Hartmann auf der anderen Seite. Doch der torgefährlichste Hirschfelder zielte aus 14 Metern knapp vorbei (9.).

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Artur Kalus war diesmal Hirschfelds bester Spieler auf dem Platz.

Elf Minuten später spielte Michél Knaup die Kugel ins Sturmzentrum. Jannik Lutz ließ das Spielgerät nur abtropfen und Patrick Hartmann semmelte oben drüber. Die nächste Chance leitete Artur Kalus ein, der im Mittelfeld zunächst einen Zweikampf gewann und dann schnell auf rechts passte wo Patrick Hartmann mutterseelenallein war. Doch war der Ball etwas zu lang und der Torwart der Heimelf aufmerksam (21.).

Auf der anderen Seite meldeten sich die Steinbacher zurück in die Partie. Daniel Gehring setzte sich zunächst gegen Maximilian Wächter durch und zog ab. Doch Medet Aydin parierte den 16-Meter-Schuss gewohnt sicher (22.).

Als dann Mario Knaup in der 33. Minute das Leder nicht klärte, wurde es dann richtig gefährlich. Christopher Imhof luchste dem sonst sicheren Innenverteidiger den Ball ab und lupfte nach innen. Bei Daniel Gehrings Kopfball war aber Hirschfelds Keeper mal wieder auf dem Posten und verhinderte mit einer Glanztat den Rückstand.

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Mario Knaup musste wieder als Innenverteidiger ran.

Danach tat die DJK wieder mehr für das Spiel, wenn auch auf überschaubarem Niveau. So zielte Jannik Lutz bei einem 30-Meter-Freistoß knapp über die Latte (38.). Quasi mit dem Pausenpfiff dann noch eine gute Hirschfelder Möglichkeit. Coach Stefan Nöthling schlug einen langen Ball auf Jannik Lutz. Der setzte sich im Zweikampf durch und zog ab. Doch ein Verteidiger hielt gerade noch den Fuß dazwischen sonst wäre wohl die Führung der Grünweißen perfekt gewesen (45.).

Während die Gäste in der ersten Halbzeit trotz aller berechtigten Kritik feldüberlegen waren, baute man nach dem Seitenwechsel massiv ab. So plätscherte die Partie lange Zeit vor sich hin. So manch einem Zuschauer taten schon die Augen weh vom Zuschauen. Fehlpässe reihten sich hüben wie drüben aneinander.

Erst in der 57. Minute passierte wieder Nennenswertes. Ein Querpass von Michél Knaup landete bei Jannik Lutz. Der gab weiter zum besser postierten Patrick Hartmann. Doch Letzterer traf aus zentraler Position ca. 16 Meter vor dem Tor den Ball nicht optimal und so trudelte dieser am Kasten vorbei.

Steinbach hatte zwar insgesamt kaum Chancen. Doch diese wenigen Möglichkeiten waren durchaus gefährlicher als die der Grünweißen. So brachte Hirschfeld nach einer Ecke den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Besart Isufi kam so ans Leder, zielte aber glücklicherweise knapp neben das Tor (61.).

Sechs Minuten später wurde Spielertrainer Stefan Nöthling durch einen schlechten Pass in die Bredouille gebracht. Christopher Imhof ging dazwischen und marschierte aufs Tor zu. Hirschfelds Coach bekam den Steinbacher Angreifer von hinten zu fassen und verhinderte so einen Treffer. Allerdings war der Preis hoch. Denn für diese Notbremse gab es korrekterweise Rot. Den fälligen Freistoß des Steinbacher Spielertrainers Stefan Seufert hielt Keeper Medet Aydin sicher.

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Coach Stefan Nöthling muss für sein strafbares Vergehen vom Platz und wird nun erst mal ein paar Spiele zuschauen müssen.

Trotz Unterzahl wurde das Spiel der Gäste nun wieder etwas besser auch wenn wenig Zählbares dabei rauskam. So kam Patrick Hartmann über die rechte Seite vor den gegnerischen Kasten, hatte aber erneut Schusspech aus 16 Metern (68.).

Bester Mann bei den Steinbachern war Lars Tully, der mit seinem Spiel die Hirschfelder Abwehr gehörig durcheinander wirbelte. Höhepunkt davon war die 80. Minute als die beiden Mannschaftskapitäne aufeinandertrafen. Lars Tully marschierte in den Strafraum und Dominic Zahn machte ein langes Bein und legte den Mittelfeldmann um. Genauso wie beim Platzverweis gab es auch beim fälligen Strafstoß nichts zu diskutieren. Auch hier lag Schiedsrichter Joachim Feuerbach leider völlig richtig.

Christopher Imhof ging zum Elfmeterpunkt und übernahm somit Verantwortung. Bei seinem Schuss kam DJK-Torwart Medet Aydin noch ans Leder, konnte den Einschlag aber letztlich nicht verhindern und es stand 1:0. Das war dann auch die Quittung für die unterirdische Vorstellung der Gäste.

Mit einem Kraftakt in der 88. Minute stellten die Grünweißen die Weichen wieder auf Remis. Hirschfeld griff an und Manuel Wächter legte dem mittlerweile eingewechselten Michael Weilhöfer auf. Der holte den Hammer raus. Doch sein Schuss blieb in der Abwehr hängen und landete dann irgendwie an der Außenlinie bei Patrick Hartmann. Der flankte nach innen wo er Jannik Lutz fand. Auch weil der Sportfreunde-Torwart Jason Kürschner den Ball unterlief, konnte der DJK-Angreifer per Kopf das 1:1 erzielen, was vom Spielverlauf auch absolut gerecht war. Denn beide Teams waren insgesamt gesehen gleich schlecht. So muss man das leider sagen, auch wenn manch einem die bittere Wahrheit vermutlich nicht schmeckt.

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Kapitän Dominic Zahn verursachte den Strafstoß zum daraus resultierenden Gegentor.

Das Unentschieden war dann auch der Endstand, weil die Gäste den Punkt mit nach Hause nehmen wollten und zumindest so die Sportfreunde weiter auf Distanz halten. Dies hört sich angesichts der sehr guten Platzierung der Hirschfelder schon recht seltsam an. Doch es zählt nur der Klassenerhalt und der soll so früh wie möglich erreicht werden.

Auch wenn die Fans der beiden Mannschaften nicht gerade mit einem Leckerbissen verwöhnt wurden, gab es doch noch ein absolutes Highlight. Denn die Steinbacher Bratwurst vom Holzkohlengrill war Weltklasse!

Nun empfängt man am kommenden Sonntag in Hirschfeld Bad Kissingen zum Spitzenspiel. Auch wenn beide Mannschaften tabellarisch fast gleichauf liegen, trennen die Teams fußballerisch derzeit Welten. Sicherlich ist die Situation der DJK mit den vielen Verletzten und gesperrten Spielern dramatisch. Doch war dies auch schon gegen Gochsheim und weitere Hochkaräter der Liga so und darf nicht als Entschuldigung gelten. Es werden ja keine spielerischen Zungenschnalzer erwartet sondern einfach Kampf und Einsatzwillen. Davon hat man leider an diesem Spieltag nicht viel gesehen.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter, Dominic Zahn, Mario Knaup, Fabian Mohren, Michél Knaup, Patrick Hartmann, Artur Kalus, Manuel Wächter, Stefan Nöthling, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Michael Weilhöfer, Marco Hedrich

Vorschau:
DJK Wülfershausen/Burghausen II – SG TSV Heidenfeld/DJK Hirschfeld II, Sonntag, 20.10.2019, 13:00 Uhr (in Wülfershausen)
DJK Hirschfeld – 1. FC 1906 Bad Kissingen, Sonntag, 20.10.19, 15:00 Uhr