Dabei startete Hirschfeld furios und erarbeitete sich eine Chance nach der anderen. Patrick Hartmann versuchte es bereits in der 7. Minute mit einem wuchtigen 25-Meter-Schuss, der allerdings genau auf den gegnerischen Torwart kam.

Einen frühen Ballverlust nutzten die Grünweißen dann zur Führung aus. Michél Knaup kam zum Ball und spielte gleich nach innen auf seinen Bruder Pascal. Der wurde dann an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Denn fälligen Freistoß lupfte Michél Knaup zum 1:0 über die Mauer.

Ein toller Pass von Patrick Hartmann links auf Michél Knaup sollte das 2:0 bringen – dachte man zumindest. Denn der Hirschfelder Mittelfeldspieler schoss die Kugel aus spitzem Winkel unter das rechte Lattenkreuz (15.). Von da sprang der Ball wieder ins Feld und der Unparteiische ließ weiterspielen. Diese Aktion ging so schnell, dass wenig Diskussionen an der Entscheidung des Schiedsrichters seitens der Gastgeber aufkamen. Aber selbst der Wülfershäuser Trainer hatte den Ball im Tor gesehen.

Trotzdem hatte man zu diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl, dass Hirschfeld hier was groß anbrennen lässt. Denn bereits vier Minuten nach dem nicht gegebenen Tor köpfte Christian Bollstetter das Leder nach einem Eckball ans Lattenkreuz. In der 23. Minute spielte dann Michél Knaup Teamkamerad Jannik Lutz toll im Strafraum an. Dessen Schuss parierte Torwart Leon Baum richtig gut und auch beim Nachschuss von Patrick Hartmann mit einem schönen Schlenzer aus achtzehn Metern war der Keeper erneut zur Stelle.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance. Doch quasi mit dem Gegenangriff stand es plötzlich 1:1. Nach einem Pass auf Fabian Benkert sah Daniel Walter im Zweikampf gegen den Wülfershäuser Spielertrainer nicht so gut aus. Der kam nämlich am Hirschfelder Defensivkünstler vorbei und schoss trocken zum Ausgleich ein (24.).

Dieser Gegentreffer sorgte für einen richtigen Bruch im Spiel der Grünweißen. Die Spielgemeinschaft hielt nun kämpferisch dagegen und beherrschte das Mittelfeld weitestgehend während die Heimelf ihr Pulver anscheinend verschossen hatte. Es sollte tatsächlich bis zur 83. Minute dauern bis die Hirschfelder wieder gefährlich vor das Gästetor kamen!

In der 36. Minute geriet der Gastgeber sogar in Rückstand. Maximilian Wächter ließ sich zu einem völlig sinnlosen Foul im Strafraum an der Außenlinie hinreißen. In dieser Position hätte der Gegenspieler nur nach außen laufen oder spielen können. Torgefahr ging in diesem Moment jedenfalls keine aus von dem Gefoulten. Da muss sich ein so erfahrener Spieler wie Maximilian Wächter geschickter verhalten. Fabian Benkert ließ sich jedenfalls nicht zweimal bitten und versenkte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:2.

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Maximilian Wächter legte seinen Gegenspieler folgenreich im Sechzehner um.

In der Pause blies Trainer Stefan Nöthling seiner Truppe den Marsch. Denn die Einstellung seines Teams gefiel ihm überhaupt nicht. Besser wurde es allerdings nach dem Seitenwechsel nicht. Zumindest was Gegentore betraf aber auch nicht schlechter. Dies war aber häufig Medet Aydin zu verdanken, der einige gute Chancen des Gegners vereitelte.

So war Hirschfelds Keeper zur Stelle als der Schiedsrichter bei einem Wülfershäuser Angriff nach einem Foul den Vorteil laufen ließ und der gegnerische Stürmer sich mit einem Flachschuss versuchte (63.). Zwei Minuten später war Medet Aydin erneut bei einem Schuss aus 23 Metern auf seinem Posten. Und gleich danach verhinderte er in einer 1:1-Situation gegen Fabian Benkert Schlimmeres (66.). Allein nach diesen drei Minuten hätte sich Hirschfeld nicht über einen höheren Rückstand beschweren dürfen.

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Jannik Lutz rieb sich an der vielbeinigen Abwehr des Gegners auf.

In der 76. Minute kam dann Spiros Antoniou in die Partie und brachte wieder etwas frischen Wind in sein Team. Zuvor waren bereits Theo Friedrich und Michael Weilhöfer eingewechselt worden. Kurz vor Schluss durfte auch noch Christoph Gropp für ein paar Minuten ran.

Spiros Antoniou spielte einen tollen Pass auf rechts zu Michael Weilhöfer. Der flankte von rechts nach innen. Doch Jannik Lutz köpfte den etwas zu hoch geratenen Ball über die Latte. Sage und schreibe 60 Minuten waren da seit der letzten Möglichkeit der Heimelf verstrichen. Nicht mal eine Halbchance stand bis dahin auf dem Zettel.

Doch jetzt wollte man zumindest noch den Ausgleich erzielen. Denn nur eine Minute später prüfte Spiros Antoniou nach einer Flanke von Christian Bollstetter aus dem Halbfeld per Flachschuss den gegnerischen Torwart. Und in der 87. Minute knallte der Hirschfelder Grieche die Kugel aus 28 Metern ansatzlos ans Lattenkreuz. Da wäre absolut nichts zu halten gewesen.

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Auch Sturmpartner Patrick Hartmann konnte am Ende nichts Zählbares vorweisen.

Aber der Ball wollte nicht mehr ins Tor und so blieb es bei der knappen aber letztendlich verdienten Niederlage. Die Gäste hielten kämpferisch gut dagegen und unterbrachen früh den Hirschfelder Spielfluss. Trainer Stefan Nöthling muss also noch an einigen Stellschrauben drehen bis der Hirschfelder Motor wieder wie gewohnt schnurrt. Wenn dann wieder ein paar noch urlaubende und verletzte Leistungsträger zur Verfügung stehen, macht das die Sache natürlich auch etwas einfacher.

Aufstellung:
Medet Aydin, Maximilian Wächter, Daniel Walter, Stefan Nöthling, Christian Bollstetter, Michél Knaup, Serkan Akdemir, Fabian Mohren, Pascal Knaup, Jannik Lutz, Patrick Hartmann, Einwechselspieler: Michael Weilhöfer, Theo Friedrich, Spiros Antoniou, Christoph Gropp