Nach der dürftigen Vorstellung in Geesdorf präsentierte sich die DJK wie verwandelt. Endlich einmal hatte die Mannschaft nicht nur spielerische Glanzpunkte gesetzt, sondern auch das Fußball-ABC beherzigt: Mit Kampfbereitschaft, Einsatzwillen und Leidenschaft schlug man einen Gegner, der sogar noch Chancen auf den Aufstieg hat. Dass an diesem Tag mit Marco Hedrich, Arnold Karais und Tim Weller drei absolute Leistungsträger der letzten Wochen verletzungsbedingt fehlten, machte den Sieg umso wertvoller.
Dabei begann das Spiel für den Gast noch höchst unglücklich. Bei einem Freistoß übersah der Schiedsrichter gleich zwei im Abseits stehende Frankenwinheimer Spieler. Einer davon – Christopher Meyer – ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und schoss zum 1:0 ein (4.).
Doch an diesem Tag war Hirschfeld bereits von Anfang an wach und schlug sofort zurück. Michél Knaup nutzte bei einem Freistoß aus 25 Metern die schlecht positionierte Mauer aus und versenkte den Ball im kurzen Eck (8.).
Obwohl die Gäste leichte Feldvorteile hatten, kam auch die Heimelf oft gefährlich vor das Hirschfelder Tor. So konnte SV-Spieler Benjamin Förster nicht am Torabschluss gehindert werden. Der platzierte Schuss war für den Keeper Christoph Berchtold nicht zu halten und so ging Frankenwinheim mit 2:1 erneut in Führung (13.).
Vom Rückstand ließ sich der Gast aber nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiter beherzt nach vorne. Diesmal war es Mario Knaup, der einen Solo-Lauf mit einem tollen Treffer abschloss. Bei diesem platzierten Schuss rechts unten ins Tor war für den Keeper der Heimelf nichts zu halten. Der Ausgleich war schon zu diesem Zeitpunkt auch absolut verdient.
Langsam spielten sich die Hirschfelder in einen Rausch. Spätestens nach dem 2:2 war allen klar, dass hier mehr möglich ist. Und so fiel nur zwei Minuten später der 3:2-Führungstreffer für die DJK als sich Manuel Wächter auf halbrechts durchsetzen konnte und mit einem satten Schuss aus 20 Metern ins rechte Eck abschloss.
Obwohl die DJK auch weiterhin das spielbestimmende Team war, blieb es bis zur Halbzeit bei der knappen Führung. Zwar zeigte der Schiedsrichter in der 38. Minute zunächst auf den Elfmeterpunkt der Heimelf. Nach der Behandlungspause eines verletzten Hirschfelder Spielers entschied er sich aber für Hochball. Zugegeben, der Elfmeter für die DJK wäre höchst zweifelhaft gewesen. Aber die Unentschlossenheit des Unparteiischen sorgte doch für einiges Kopfschütteln.
Die zweite Hälfte war anfangs in Hirschfelder Hand. Während sich der Gast Chance um Chance erspielte, hielt Frankenwinheim nur mit überhartem Spiel dagegen. Die schnellen Mittelfeldspieler um Kapitän Michél Knaup waren von der Heimelf meist nur mit unfairen Mitteln zu stoppen. Hielt sich der Schiedsrichter mit gelben Karten noch weitestgehend zurück, blieb ihm in der 49. Minute keine andere Möglichkeit als auf Foulelfmeter zu entscheiden.
Jannik Lutz wurde eigentlich völlig unnötig von den Beinen geholt, als er im Sechzehner nur noch nach außen ausweichen konnte. Michél Knaup fackelte nicht lange und drosch den fälligen Elfmeter zum 4:2 in die Maschen.
In der Folge erhöhte Hirschfeld noch den Druck und hätte durch Michél Knaup in der 56. Minute die Führung weiter ausbauen können. Nur drei Minuten später war bei einem Kopfball der Frankenwinheimer auf die Latte auch einmal das Glück auf Seiten der Gäste.
Die 62. Minute hätte eigentlich die endgültige Entscheidung bringen müssen. Matthias Hübner wuselte sich irgendwie durch die ganze SV-Abwehr und konnte nur noch mit einem brutalen Foul gestoppt werden. Die fällige Rote Karte blieb unverständlicherweise stecken, doch gab es zumindest am Elfmeterpfiff nichts zu diskutieren. Diesmal blieb der Frankenwinheimer Keeper jedoch Sieger gegen Michél Knaup.
Die vergebene Tormöglichkeit hauchte den Gastgebern nun wieder Leben ein und in der letzten halben Stunde entwickelte sich ein offenes Spiel. Nachdem der beste Spieler auf Frankenwinheimer Seite, Benjamin Förster, ein Flanke zum 3:2-Anschlusstreffer nutzte, wurde es noch einmal richtig spannend (66.).
Zwar hatte auch die DJK noch weitere hundertprozentige Torchancen durch Jannik Lutz und Matthias Hübner. Allerdings erhöhte auch der Gastgeber die Schlagzahl. Der SV hatte vorne so viele Torchancen wie er hinten Fouls spielte. Während die unfaire Spielweise der Heimelf immerhin mit einer gelb-roten Karte belohnt wurde, blieb der Frankenwinheimer Sturm aber ohne weiteres Tor. Das war nicht zuletzt auch Keeper Christoph Berchtold zu verdanken, der in der 83. Minute eine hochkarätige Chance entschärfte und auch insgesamt viel Ruhe ausstrahlte.
So blieb es beim zwar knappen aber absolut verdienten 4:3-Sieg. Die DJK steht immer noch auf einem Abstiegsplatz, hat nun aber kommenden Sonntag gegen Schwebheim alle Möglichkeiten, in der Tabelle nach oben zu klettern. Mit der Leistung wie gegen Frankenwinheim dürfte nichts anbrennen. Lässt man sich aber wieder auf das lässige Spiel aus den Vorwochen ein, könnte es schwierig werden.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Sven Rückert (71. Simon Stock), Maximilian Wächter, Mario Knaup, Tobias Krückel, Jochen Rückert, Michél Knaup, Sandro Hemmerich (89. Nico Burkard), Manuel Wächter, Jannik Lutz, Matthias Hübner