Betrachtet man nur die Spiele nach der Winterpause, schaut es mit dem Abschneiden des Hirschfelder Teams eigentlich gar nicht so schlecht aus: Vier Siege stehen nur einer Niederlage, aber eben wieder auch drei Unentschieden gegenüber. Zusammen mit der verkorksten Vorrunde langt es daher trotzdem nur zum 14. Tabellenplatz.
Neben dem bereits abgestiegenen VfR Schweinfurt II sind noch elf weitere Teams mitten im Abstiegskampf. Von Rang 5 bis 15 beträgt der Abstand nur sechs Punkte. Umso mehr sind die vielen Unentschieden der DJK wie gefühlte Niederlagen.
Dass es im Derby gegen Lindach nicht zum Sieg gereicht hat, lag letztlich nicht nur an den starken Gästen, sondern auch an der Einstellung mancher Spieler in den Hirschfelder Reihen. In der jetzigen Situation wäre die volle Konzentration auf den Abstiegskampf absolut erforderlich und als DJK-Fan kann man nur hoffen, dass endlich wieder der Ernst der Lage erkannt wird.

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Arnold Karais im Zweikampf mit Jonas Seger.

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Manuel Wächter auf dem Weg zum Tor. Der Schiedsrichter entscheidet aber auf Foul und Freistoß für Lindach.

Doch nun zum Spiel. In der ersten Hälfte erwiesen sich die Abwehrreihen beider Mannschaften als nicht gerade sattelfest. Auf Hirschfelder Seite standen allein für Stürmer Jannik Lutz drei hochkarätige Torchancen zu Buche. Doch entweder stand der Gästetorwart im Weg oder es fehlte einfach an der erforderlichen Kaltschnäuzigkeit.
Die Lindacher standen dem Gastgeber im Vergeben von Großchancen zunächst nicht nach. Bereits in der 2. Minute wäre die Führung möglich gewesen und 10 Minuten später rettete nur der Pfosten nach einer schönen Eckball-Variante, in der Hirschfeld etwas konfus wirkte.
Nach einem leicht verlorenen Ball im Sturm, nutzte Lindach die Unordnung im DJK-Mittelfeld gnadenlos aus und konterte mit wenigen Stationen bis vors Hirschfelder Tor. Thomas Krönlein ließ sich diese Chance nicht entgehen und schoss den Ball zum 1:0 für die Gäste ins lange Eck (42.).
Die lautstarke Kabinenansprache von Trainer Tobias Krückel zeigte ihre Wirkung und das Hirschfelder Team ging nun konzentrierter in die Zweikämpfe und drängte Lindach in die eigene Hälfte.
Der 1:1-Ausgleich in der 54. Minute durch Sandro Hemmerich war deshalb auch hochverdient. In der 66. Minute hätte Mario Knaup mit seinem Kopfball nach Ecke von Matthias Hübner fast sogar den Führungstreffer erzielen können, doch strich der Ball knapp am Gehäuse vorbei.
Die größte Chance der Lindacher in der zweiten Halbzeit vereitelte Sandro Hemmerich, als er in der 74. Minute einen Ball gerade noch von der Linie kratzen konnte. Läuferisch und kämpferisch stark, war er sowohl in Abwehr als auch im Sturm zu finden und zeigte eine seiner besten Saisonleistungen.
Die letzte Chance des Spiels hatte Matthias Hübner in der 80. Minute, doch blieb sein Kopfball für die Gäste folgenlos.
So trennten sich beide Mannschaften im Derby mit einem leistungsgerechten Unentschieden, das eher den Gästen als der DJK weiterhilft. Trotz vieler Zweikämpfe wurde das Spiel meistens fair ausgetragen, wobei der gut leitende Schiedsrichter ebenfalls seinen Anteil dazu beitrug.
Am Vatertag muss nun im Auswärtspiel beim FC Geesdorf unbedingt ein Sieg her. Mit den restlichen Gegnern aus Frankenwinheim, Schwebheim und Schweinfurt (Jahn und VfR II) wird es nämlich nicht viel leichter. In dieser ausgeglichenen Klasse ist man wohl erst mit 40 Punkten endgültig vor dem Abstieg gerettet und dazu fehlen der DJK noch zehn Punkte.


Das Spiel der zweiten Mannschaft fand nicht statt. Mit dem FC Lindach hat nun schon der dritte Verein seine Reserve zurückgezogen. Das BFV-Modell „B-Klasse“ ist somit doch äußerst fragwürdig und die übrig gebliebenen Vereine dürfen sich jetzt schon auf eine neu zusammengewürfelte B-Klasse SW2 in der kommenden Saison „freuen“.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Tim Weller, Arnold Karais (85. Sven Rückert), Maximilian Wächter, Mario Knaup (85. Simon Stock), Michél Knaup, Marco Hedrich (87. Nico Burkard), Sandro Hemmerich, Manuel Wächter, Jannik Lutz, Matthias Hübner

Weitere Szenen aus dem Spiel:

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Der Kopfball von Mario Knaup bringt nichts ein.

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Matthias Hübner im Kopfball-Duell.