Allerdings lief das Spiel auch hervorragend für die Heimelf an. Zwar bereitete Spiros Antoniou in der 10. Minute eine gute Chance für Hirschfeld vor. Doch konnte der TSV-Libero klären bevor es richtig gefährlich wurde. Danach ging es dann nur noch Richtung Gästetor. Drei Minuten später fiel nämlich bereits das 1:0. Nach einem vermeidbaren Foul im Mittelfeld wurde der anschließende Freistoß Richtung langes Eck geschlagen. Dort stand mutterseelenallein ein gegnerischer Stürmer und musste den Fuß nur noch hinhalten.
Der Gegentreffer hätte eigentlich ein Weckruf für die DJK sein müssen. Aber am Spiel änderte sich nichts. Zwar hatte der Gast etwas mehr Ballbesitz, sobald es aber Richtung TSV-Tor ging, wurde von der Heimelf konsequent verteidigt. Das noch in der letzten Partie gelobte Kombinationsspiel fand kaum statt und so hatte Geiselwind immer ausreichend Zeit, den ballführenden Spieler zu attackieren.
Zu allem Überfluss musste Hirschfeld auch noch das 2:0 hinnehmen. Wieder gab es ein völlig unnötiges Foul, aus dem der TSV Kapital schlug. Ein 30-Meter-Freistoß des Geiselwinder Spielertrainers landete haltbar im Torwarteck (18.). Und tatsächlich hätte auch noch das dritte Tor fallen müssen. Mittlerweile war das gesamte Hirschfelder Team völlig von der Rolle. Nach einem Fehlpass von Mario Knaup ging ein TSV-Stürmer allein Richtung Tor, scheiterte aber knapp (23.). Und als wäre das noch nicht genug hatte Geiselwind noch einen Hochkaräter, den Maximilian Wächter gerade noch von der Linie klärte. Der Nachschuss krachte dann an die Latte (29.).
Zwischendurch hatte die DJK dann auch mal eine Chance. Steven Surles legte den Ball quer auf Marco Hedrich. Dieser verfehlte die Kugel aber. So schauten an diesem Tag die Hirschfelder Chancen aus (31.). Im Gegenzug hatte es Geiselwind wesentlich einfacher, da die Grünweißen den Gegner zum Toreschießen quasi einluden. Nach erneutem Fehler im Mittelfeld lief ein Stürmer des TSV allein aufs Tor und verwandelte zum 3:0 (32.).

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Spiros Antoniou konnte sich diesmal nicht so gut in Szene setzen wie in den Spielen zuvor.

Immerhin war es das erst einmal bis zur Halbzeit. Das lag aber weniger am Hirschfelder Spiel als an der nun etwas defensiveren Ausrichtung des Gegners. Auf Geiselwinder Seite hätte wohl niemand zu träumen gewagt, mit so einer klaren Führung in die Halbzeit zu gehen. Und das verdient, weil die DJK nach den zuletzt guten Leistungen einfach kein Bein auf den Boden brachte.
Wer gedacht hätte, dass sich die Grünweißen nach der Pause berappeln würden, wurde zunächst enttäuscht. Nur vier Minuten nach dem Seitenwechsel musste man den vierten Treffer einstecken. Wieder ging dem Tor ein Freistoß voraus. Und wieder war die Abwehrarbeit absolut dilettantisch. Während die DJK sich noch auf den anstehenden Freistoß vorbereitete, führte Geiselwind diesen schon aus. Der erfolgreiche Torabschluss war fast schon Formsache. Das 4:0 war zu diesem Zeitpunkt auch in dieser Höhe verdient, weil die DJK sechzig Minuten lang einen unmotivierten und leblosen Auftritt ablieferte. Das lag nicht nur an den hanebüchenen Abwehrfehlern, sondern auch am nicht existenten Mittelfeld und der Flaute im Angriff. Insbesondere der sonst so zweikampfstarke DJK-Stürmer Jannik Lutz sah gegen seinen Gegenspieler überhaupt kein Land und war ein Schatten seiner selbst. Da tut schon fast das Zuschauen weh, wenn man sieht, wie solche Spieler ihr Talent vergeuden.

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Steven Surles bemühte sich zumindest, hatte aber häufig Pech im Abschluss.