Im Gegensatz zur starken Vorstellung am Freitag konnte man schon in den ersten Minuten erkennen, dass diese Partie anders werden würde. Kein einziger Spieler brachte Normalform. Vielleicht war der eine Tag Pause zu wenig, um sich genügend zu erholen. Immerhin läuft Hirschfeld schon seit Wochen auf dem Zahnfleisch und ein Ende der Verletzungsmisere ist nicht abzusehen.

Die Gastgeber starteten zunächst noch einigermaßen gut, hatte man doch die beiden ersten Chancen des Spiels. Nach einem schönen Solo von Jannik Lutz über rechts brachte er beim Pass nach innen aber den Ball nicht an (7.). Nach Vorarbeit von Michél Knaup verzog dann Spiros Antoniou knapp (10.).

Als dann ein Schuss von Dominik Nastvogel abgewehrt wurde, ging es schnurstracks nach vorne. Jannik Lutz spurtete über den halben Platz und prüfte den gegnerischen Keeper. Der ließ das Spielgerät abprallen und Spiros Antoniou hätte sich den Ball geschnappt, wurde dabei aber von den Beinen geholt. Am fälligen Strafstoß gab es nichts zu diskutieren. Obwohl Trainer Jürgen Reisinger noch von außen andere Anweisungen gab, schnappte sich Jannik Lutz das Leder, der von seinem Spurt noch völlig außer Atem war. So war es schon fast kein Wunder, dass er den Elfmeter vorbei schoss (20.).

In der 31. Minute kam dann Serkan Akdemir für die Schweinfurter in die Partie. Und der wirbelte die Abwehr der Heimelf ganz schön durcheinander. So richtig in den Griff bekam man diesen Spieler bis zum Schlusspfiff nicht. Seinen Wert bewies er schon vier Minuten nach der Einwechslung als Serkan Akdemir über rechts kam und flach nach innen spielte. Hirschfelds Torwart Medet Aydin wollte den Ball schon aufnehmen als sein Teamkamerad Pascal Knaup noch den Fuß dazwischen hielt und am Keeper vorbei verlängerte. Am langen Pfosten stand der Schweinfurter Jürgen Reiher und schob die Kugel aus einem Meter nur noch über die Linie zum 0:1.

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Hirschfelds Kapitän Daniel Walter zeigte ungewohnte Schwächen während sich Serkan Akdemir durchaus als Matchwinner bezeichnen darf.

Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber zu einer Doppelchance. Sandro Hemmerich kombinierte sich zusammen mit Jannik Lutz durch die gegnerischen Abwehrreihen und zog dann ab. Sein Schuss wurde zunächst geblockt ehe es dann Jannik Lutz per Kopf versuchte. Dieser Versuch wurde aber auch geklärt.

Kurz darauf bekam Manuel Wächter einen langen Ball und legte gut auf für Sandro Hemmerich. Dessen Flachschuss parierte aber Schlussmann Christopher Schaupp von der DJK Schweinfurt glänzend (41.). Michél Knaup setzte noch nach. Aber sein Schuss wurde zur Ecke geklärt, die dann nichts einbrachte. Dann ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit verlief dann ganz vogelwild. Zunächst verlor Hirschfeld den Ball ohne Not. Dadurch konnte der Spielertrainer der Gäste Dominik Nastvogel einen Schuss loslassen, der aber am Tor vorbeiging. Zwei Minuten später prüfte Jannik Lutz auf der anderen Seite den Keeper.

In der 56. Minute leistete sich dann Pascal Knaup einen kapitalen Fehlpass in die Mitte. Serkan Akdemir bedankte sich für das Geschenk auf seine Weise. Denn er schoss unhaltbar zum 0:2 ein. Hirschfeld konnte aber gleich den alten Abstand wieder herstellen. Unglücksrabe Pascal Knaup spielte Jannik Lutz an. Der drehte noch zwei Pirouetten und hob den Ball Richtung langen Pfosten. Dort war Michél Knaup goldrichtig postiert, um das 1:2 zu erzielen (58.).

Pascal Knaup hatte nun wirklich nicht seinen besten Tag und verursachte in der 61. Minute einen unnötiges Foul. Beim anschließenden Freistoß stand die Abwehr Hirschfelds wie versteinert in der Gegend herum. Serkan Akdemir kam ans Leder und hob zum Glück nur über den Kasten. Dann setzte Michél Knaup Teamkamerad Spiros Antoniou schön ein vor dem Schweinfurter Kasten. Doch dieser traf nur das Außennetz (64.).

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Benedikt Amend sollte noch für neuen Schwung sorgen, fehlte aber etwas die Bindung zum Spiel.

Schlecht lief es dann für die Gäste bei einem Einwurf von Manuel Wächter auf Jannik Lutz. Denn sein Gegenspieler erwies sich als recht ungestüm und holte den Hirschfelder Stürmer im Strafraum von den Beinen. Diesmal trat Michél Knaup zum Elfmeter an und schoss sicher zum 2:2 ein (67.). Nun wähnte sich die Heimelf auf der Siegerstraße und wollte mehr. Dieser Schuss ging aber gehörig nach hinten los, weil die unsichere Defensive der Gastgeber nun völlig den Dienst einstellte.

Als ein Pass der Schweinfurter eigentlich schon ins Aus getrudelt wäre, hielt Pascal Knaup noch einmal den Fuß hin. So bekamen die Gäste den Einwurf zugesprochen und blieben in Ballbesitz. Aus dieser Situation heraus kam es dann zu einem Foul an einem Schweinfurter. Der Freistoß wurde gefährlich nach innen geschlagen und verlängert. Serkan Akdemir war wieder zur Stelle und köpfte zur erneuten Führung der Gäste ein (73.). Die Deckungsarbeit der Heimelf war dabei erneut nicht kreisligatauglich.

Nur sechs Minuten hielt diesmal der Vorsprung der Gäste ehe Hirschfeld wieder ausglich. Michél Knaup hob die Kugel in den Strafraum und Jannik Lutz verlängerte gekonnt per Kopf ins Toreck. Allerdings stand er dabei wohl knapp im Abseits, was der Unparteiische aber nicht ahndete (79.).

Zwei Minuten später hätte der Gastgeber sogar in Führung gehen können. Jannik Lutz setzte sich über rechts durch und verzog nur knapp am langen Pfosten vorbei. Hätte er den mit aufgerückten Spiros Antoniou gesehen, wäre dies sicherlich das 4:3 gewesen.

So fiel das siebte Tor des Spiels auf der anderen Seite, als Hirschfelds Defensive mal wieder im Sekundenschlaf weilte. So bekam man den Ball nicht weg und Markus Weber war letztendlich der Torschütze für seinen Verein (84.). Hier war dann auch Medet Aydin machtlos, wenn ihn seine Vorderleute so allein lassen.

Es war schon zum aus der Haut fahren, als wie löchrig sich die Abwehr Hirschfelds erwies. Das darf solch gestandenen Spielern, wie sie bei der Heimelf hinten drin stehen eigentlich nicht passieren. Denn diesmal waren die Hausherren nicht mehr in der Lage, den Rückstand aufzuholen. Kurz vor Schluss hatte Hirschfeld zwar noch zwei Halbchancen. Aber die waren nicht zwingend genug.

So müssen die Hirschfelder nach zuletzt zehn Punkten in Folge eine Niederlage hinnehmen. Diese hat man sich selbst zuzuschreiben. Schweinfurt war zwar nicht unbedingt wesentlich besser als die Gastgeber. Allerdings luden die Eskapaden der Grünweißen quasi zum Tore schießen ein. Und den Unruheherd Serkan Akdemir hatte man auch nie unter Kontrolle.

Vielleicht war dies ja nur ein Ausrutscher. Denn so eine Negativserie wie beim letzten Mal kann und darf man sich nicht erlauben. Zwar steht man auf dem achten Tabellenplatz. Doch mit nur drei Punkten Abstand sind die Abstiegsplätze nicht fern. Auch wenn es zum Spitzenreiter nur sechs Punkte sind, sollte man nicht allzu oft nach oben schielen und erst einmal etwas Distanz zu den unteren Tabellenregionen schaffen. Beim Aufsteiger Poppenhausen/Kronungen ist zum Abschluss der Hinrunde durchaus ein Sieg drin, auch wenn dieser gerade ein Remis beim Tabellenführer holte. Eine Steigerung des gesamten Teams ist dafür aber Grundvoraussetzung.

Aufstellung:
Medet Aydin, Michél Knaup, Mario Knaup, Marcel Keller, Sandro Hemmerich, Pascal Knaup, Manuel Wächter, Daniel Walter, Maximilian Gessner, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Benedikt Amend

DJK Hirschfeld II – DJK Schweinfurt II 5:1 (30.10.2016)

Hirschfeld hat wieder Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen

Nach einem mehr als verdienten Sieg gegen den Tabellenletzten hat die DJK-Reserve wieder Tuchfühlung zum SV Herlheim aufgenommen. Benedikt Amend eröffnete den Torreigen in der 10. Minute mit dem 1:0. Arnold Karais erhöhte fünf Minuten vor der Pause auf 2:0.

Nach dem Seitenwechsel trug sich zunächst Johannes Wirsing mit dem 3:0 in die Torschützenliste ein (51.). Nur eine Minute später schaffte Schweinfurt den 3:1-Anschlusstreffer durch Florian Schöner.

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Oldie Werner Lutz bewies sein Können als Aushilfs-Jobbler für die von Verletzungen gebeutelte Reserve.

Dies brachte die Gastgeber aber nicht aus der Ruhe. Vielmehr erhöhten Johannes Wirsing (60.) und Marco Hedrich (78.) auf 5:1. Tatsächlich hätte man sogar noch den einen oder anderen Treffer erzielen müssen, wenn manche Spieler nicht so eigensinnig gewesen wären.

Sollte man gegen die Fortuna erneut einen Dreier landen, würde Hirschfeld sogar die Abstiegsränge verlassen. Diese Partie wird dann aber wieder zeitgleich zum Spiel der 1. Mannschaft stattfinden, was die Sache nicht gerade erleichtert.

Aufstellung:

David Lindwurm, Michael Weilhöfer, Daniel Braun, Stefan Claasen, Johannes Wirsing, Benedikt Amend, Frank Kutzenberger, Fabian Häckner, Marco Hedrich, Sven Rückert, Arnold Karais, Einwechselspieler: Alexander Kubla, Uwe Mohren, Werner Lutz

Vorschau:
Fortuna 96 Schweinfurt – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 06.11.16, 14:00 Uhr
SG Poppenhausen/Kronungen – DJK Hirschfeld, Sonntag, 06.11.16, 14:00 Uhr