Fahr hatte ja bisher nur ein mickriges Pünktchen auf dem Konto und allen Warnungen des Trainers zum Trotz nahm die Mannschaft das Spiel offensichtlich auf die leichte Schulter. Die Quittung bekam Hirschfeld bereits nach neun Minuten eingeschenkt. Zunächst verstolperte Libero Michél Knaup den Ball völlig unbedrängt und dann verhielt sich sein Bruder Mario so ungeschickt im Zweikampf, dass dem Schiedsrichter nicht mehr als ein Elfmeterpfiff übrig blieb. Der Fahrer Elfmeterschütze Simon Weidinger verwandelte sicher und so stand es 0:1.
Doch dies sollte nicht der letzte Fauxpas der Hirschfelder Abwehr sein. Nur drei Minuten nach dem ersten Fahrer Tor leistete sich Marco Hedrich einen Fehlpass, den der Gästespieler Achim Pils aufnahm und dann Richtung Hirschfelder Tor marschierte. Kein DJKler griff ihn an und so fackelte er nicht lange. Aus ca. 25 Metern setzte er einen Sonntagsschuss unhaltbar in den rechten Torwinkel und schon stand es 0:2 aus Hirschfelder Sicht.
Die Gastgeber versuchten nun zumindest, das Spiel an sich zu reißen und weitestgehend gelang dies auch. Doch muss man der Mannschaft vorwerfen, dass sie zwar den Ball meistens in ihren Reihen behaupten konnte, allerdings brachte man einfach nichts Zählbares zustande.
Die Hirschfelder Offensivkräfte waren an Harmlosigkeit kaum zu überbieten und bereiteten dem Fahrer Abwehrverbund kaum Schwierigkeiten.
Fahr war dagegen bei den schnell vorgetragenen Kontern brandgefährlich und wäre ein gegnerischer Stürmer etwas entschlossener gewesen, hätte es auch schon 0:3 stehen können.
Die erste Torchance für Hirschfeld überhaupt führte zwar sogar zu einem Tor. Doch setzte Johannes Wirsing bei seinem Kopfballtreffer nach Ansicht des Schiedsrichters unlautere Mittel ein und so entschied er auf Freistoß für die Gäste (30.).
Letztlich lag der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen meistens richtig und so wohl auch in diesem Fall. Der Unparteiische behielt auch in der hitzig geführten zweiten Halbzeit die Übersicht und in manchen Momenten hatte er auch das nötige Fingerspitzengefühl. Am Schiedsrichter lag es also diesmal nicht.
Die wohl größte Chance zum Anschlusstreffer in der ersten Halbzeit bot sich Manuel Wächter bei einem stramm geschossenen Freistoß. Der Gästekeeper konnte den Ball zwar nicht festhalten, doch nicht nur in dieser Szene war die Fahrer Hintermannschaft geistig wacher als ihre Hirschfelder Gegenspieler und verhinderte Schlimmeres.
Die Halbzeitansprache von Trainer Tobias Krückel fiel entsprechend lautstark aus, am Spiel änderte sich aber wenig. Fahr beschränkte sich ausschließlich auf Abwehraufgaben und die DJK hatte wohl einen Ballbesitz von mehr als 75%. Doch es wollte einfach kein Tor fallen. Den Grün-Weißen Spielern fiel einfach nichts ein, wie man das massive Abwehrbollwerk der Gäste knacken konnte. Allerdings stellte man Fahr auch selten vor größere Probleme. Zu viele Einzelaktionen und lange Pässe prägten das Hirschfelder Spiel. Einfach jeder DJK-Spieler blieb weit unter seinen technischen Möglichkeiten.
Die wenigen Angriffe der Fahrer wurden geschickt vorgetragen und so hatte der Gastgeber Glück als sich Markus Hornung gegen seinen Gegenspieler Mario Knaup durchsetzte, dann allerdings knapp am Tor vorbei schoss (53.).
Im Gegenzug bot sich nach einer Ecke für Johannes Wirsing die Riesenchance zum Anschlusstreffer. Doch drosch er den Ball aus fünf Metern in die Wolken (54.).
Nicht mehr für möglich gehalten, gelang den Hirschfeldern in der 65. Minute dann doch noch ein Tor. Manuel Wächter erzielte das 2:1 per Kopf nach der vermutlich 47. Ecke für das Heimteam (65.).
Und nur vier Minuten später bot sich die große Chance zum Ausgleich. Ein langer Ball von Kapitän Michél Knaup über die gesamte Fahrer Abwehr auf Jannik Lutz ermöglichte diesem einen Alleingang. Leider ließ er es etwas an Konsequenz vermissen und ließ sich noch von einem Gästespieler einholen. Zum Glück für die DJK verhinderte dieser die Torchance auf Kosten eines Fouls. Matthias Hübner trat entschlossen zum Elfmeter an. Doch der vermutlich älteste Spieler auf dem Platz im Fahrer Tor war genauso entschlossen und hielt den ersten Dreier für Fahr fest.
Ab der 70. Minute spielte Hirschfeld sogar gegen zehn Mann. Doch auch beste Chancen blieben ungenutzt: Marco Hedrichs Kopfball fand seine Endstation beim Gästekeeper (71.) und in der 85. Minute traf Daniel Walter nur die Latte.
Die letzte erwähnenswerte Szene fand dann noch im Hirschfelder Strafraum statt. Nach einem brutalen Foul am Hirschfelder Verteidiger Mario Knaup ging Keeper Christoph Berchtold den Übeltäter an. Dass es hier nur Gelb für den DJK-Goalie gab, kann auch als glücklich bezeichnet werden.
Trotz einiger Minuten Nachspielzeit brachte Hirschfeld nichts Zählbares mehr zustande und so darf sich der Gast über seinen ersten Sieg freuen. Am kommenden Sonntag tritt die DJK nun bei den Namensvettern in Unterspiesheim an. Sofern sich das Team nicht auf die eigenen Stärken besinnt und eine enorme Leistungssteigerung zustande bringt, gibt es auch beim Tabellenzwölften nichts zu erben. In dieser Verfassung hat Hirschfeld jedenfalls nichts im oberen Tabellendrittel zu suchen.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Maximilian Wächter, Mario Knaup, Michél Knaup, Johannes Wirsing, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Christian Friedrich, Daniel Walter, Matthias Hübner, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Sandro Hemmerich, Sven Rückert


DJK Hirschfeld II – FC Fahr II (17.10.2010)

3:2-Niederlage der Zweiten macht rabenschwarzes Wochenende für Hirschfeld perfekt

Eigentlich hatte die DJK mehr vom Spiel, doch die Tore schoss zunächst der Gast. Zur Halbzeit lagen die Grün-Weißen nach Toren von Achim Pfannes (11.) und Sven Friedrich (37.) bereits 2:0 zurück.
In der 50. Minute fiel sogar noch das 3:0 durch einen Foulelfmeter von Markus Aulenbach ehe Hirschfeld endlich mehr Tordrang entwickelte. Die DJK startete dann zwar eine Aufholjagd und kam noch bis auf 3:2 heran. Doch war dies für einen Punktgewinn oder gar einen Sieg zu wenig. Die Hirschfelder Torschützen waren Sven Rückert (56.) und Nico Burkard (60.).
Obwohl nach den Anschlusstreffern immer noch genügend Zeit blieb, konnte die DJK aus einer Vielzahl von Chancen den Ball nicht noch einmal über die Linie bugsieren und so musste die Zweite eine unglückliche Niederlage hinnehmen.

Aufstellung:
Olaf Gessner, Martin Englert, Markus Bönsch, Nico Burkard, Jochen Rückert, Uwe Mohren, Sven Rückert, Fabian Häckner, Simon Stock, Arnold Karais, Patrick Burkard, Einwechselspieler: Mustafa Sürer, Florian Lichtlein, Frank Kutzenberger