Schon in den ersten zehn Minuten war klar, dass sich der TSV viel vorgenommen hatte. Ähnlich wie die DJK sah man sich zu Saisonbeginn im oberen Tabellendrittel und entsprechend forsch ging Geiselwind die Partie an.
Der Gast war dagegen zunächst überhaupt nicht anwesend und schaute bei den ungestümen Angriffsversuchen der Heimelf nur zu. So hätte es bereits nach drei Minuten 2:0 stehen können. Zuerst parierte Keeper Christoph Berchtold nach einer schönen Kombination glänzend. Nach der anschließenden Ecke verzog dann ein Gegenspieler aus aussichtsreicher Position und setzte den Ball über das Tor.
Nach einem Freistoß meldete sich Hirschfeld zaghaft ins Spiel zurück als Manuel Wächter den Ball über die Latte köpfte (4.).
In der 20. Minute durfte sich der Hirschfelder Torwart bei einem 20m-Schuss erneut beweisen. Nur fünf Minuten später dann der hochverdiente Führungstreffer für den TSV. Nach unnötigem Ballverlust im Mittelfeld zeigte die Defensive erneut Schwächen und ließ einen Schuss zu. Der Ball blieb zwar beim Hirschfelder Abwehrspieler Sven Rückert hängen. Allerdings ging der Schuss an die Hand und der Elfmeterpfiff ertönte wohl zu Recht. Der Geiselwinder Spielertrainer Jochen Limmer ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher zum 1:0 (25.).
Die Führung währte allerdings nicht lange. In der 28. Minute hatte die DJK einen Eckball. Der von Michél Knaup hart geschlagene Ball flog Richtung kurzes Toreck. Dort stand schon Jannik Lutz goldrichtig. Doch sein Gegenspieler kam eher an den Ball, köpfte den aber höchst unglücklich für sein Team zum 1:1-Ausgleich in die eigenen Maschen.
Durch diesen Treffer gewann nun das Spiel der Gäste etwas mehr Sicherheit und Geiselwind konnte den Druck nicht mehr aufrecht erhalten. So hatte Hirschfeld bis zur Pause die stärkste Phase im Spiel und konnte diese konsequent in Tore ummünzen.
Zuerst luchste der aufmerksame Stürmer Jannik Lutz seinem Gegenspieler früh den Ball ab und marschierte schnurstracks allein aufs Tor. In der letzten Saison ließ er solche hundertprozentige Torchancen noch liegen. Jetzt aber verwandelte er eiskalt und es stand 2:1 für die Gäste - wenn auch etwas glücklich (34.).
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Eine Minute vor der Pause sorgte der aufgerückte Sven Rückert nach einem Freistoß per Kopf für eine beruhigende 3:1-Führung. Das sollte doch eigentlich Sicherheit geben.
Doch wieder hatte Geiselwind in der zweiten Hälfte etwas mehr vom Spiel und kombinierte mehr als die eigentlich spielstärkeren Gäste. Die Grünweißen hielten dagegen viel zu lange die Bälle am Fuß, verloren unnötige Zweikämpfe oder versuchten sich mit langen Bällen.
Trotz dieser unattraktiven Spielweise kam Hirschfeld bei Kontern gefährlich vor das gegnerische Tor. Zweimal konnte sich dabei der TSV nur mit einem Foul im Sechzehner behelfen. Und jedes Mal blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen.
Nicht nur wegen dieser beiden Entscheidungen, sondern vor allem angesichts der umsichtigen und nahezu fehlerlosen Spielleitung, war der Unparteiische wohl mit Abstand bester Mann auf dem Feld.
Zum ersten Elfmeter trat Michél Knaup an und traf nur den Außenpfosten (55.). Den zweiten Strafstoß – diesmal von Jannik Lutz getreten – parierte der TSV-Keeper (64.). Wäre wenigstens ein Schuss ins Tor gegangen, wäre damit wohl die Entscheidung gefallen. So aber machte man den Gegner wieder stark und in der Folge sollte es eine Zitterpartie werden.
Nicht zum ersten Mal war Christoph Berchtold im Hirschfelder Tor in der Schlussphase der große Rückhalt und zeigte als einziger Grünweißer einen ansprechende Leistung. So konnte er sich auch bei einem Schuss aus sieben Metern beweisen, als er mit unglaublichen Reflexen ein Tor verhinderte (71.).
Für etwas Entlastung sorgte zwar noch einmal Jannik Lutz bei einem Schuss aus 20 Metern. Doch ging der Ball über das Tor. Ansonsten war der Gast selten in der Lage, den Ball über längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten.

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Das Bild mit Torschütze Sven Rückert täuscht: Am Schluss war Hirschfeld nicht am Boden, sondern obenauf.

In der 83. Minute kam dann Geiselwind doch noch zum 3:2-Anschlusstreffer als Jochen Limmer aus kürzester Distanz einnetzen konnte. Obwohl Hirschfeld inklusive Nachspielzeit noch zehn Minuten bangen musste, war dies dann aber auch der Endstand.
Während Geiselwind aufgrund der katastrophalen Chancenverwertung nun am Tabellenende steht und einen langen Weg nach oben vor sich hat, ziert die DJK Hirschfeld völlig unerwartet die Tabellenspitze. Dass man dort auch nach dem kommenden Spieltag steht, erfordert allerdings eine erhebliche Leistungssteigerung. Gegen Grettstadt konnte man die letzten beiden Heimspiel nicht siegreich gestalten. Wie in der Vorsaison darf man davon ausgehen, dass Gretscht hinten Beton anrühren wird und ansonsten versucht, über Konter zum Erfolg zu kommen.
Da sind also spielerische Mittel gefragt, wenn man gewinnen will. Mit verbesserter Einstellung sowie den diesmal verhinderten Spielern kann man aber dieses schlechte Auswärtsspiel vergessen machen.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Tim Weller, Sven Rückert, Maximilian Wächter, Marco Hedrich, Michél Knaup, Fabian Häckner, Manuel Wächter, Michel Böhne, Daniel Walter, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Simon Stock, Florian Nunn, Werner Lutz

Vorschau:
DJK Hirschfeld II – TSV Grettstadt II, Sonntag, 28.08.11, 13:00 Uhr
DJK Hirschfeld – TSV Grettstadt, Sonntag, 28.08.11, 15:00 Uhr