In der Offensive sah es aber auch nicht besser aus. Ein im Mittelfeld spielender Stürmer, der immer noch nicht begreift, dass Fußball ein Mannschaftsport ist, war da nur das i-Tüpfelchen eines völlig indisponierten Teams. Die vielen Verletzungen dürfen da auch nicht als Entschuldigung herhalten. Es stehen eigentlich noch genügend Spieler auf dem Platz, die gegen die Schwebheimer zumindest ein Unentschieden hätten erreichen können. Dass aber mit dem TSV-Spielertrainer Peter Günther ausgerechnet der älteste Spieler auf dem Platz auch noch die meisten Kilometer abgespult hat, kann man durchaus als Armutszeugnis für die Grünweißen werten.
Der gesamte Spielverlauf zeichnete sich eigentlich schon in den ersten Spielminuten ab. Die erste Chance hatte Hirschfeld bei einem Freistoß von Jannik Lutz. Mehr als ein Lattentreffer sprang dabei aber nicht heraus (9.). Fast im Gegenzug hätte dann die Heimelf ein Tor machen müssen. Nach einem schnörkellos vorgetragenen Konter scheiterte der Schwebheimer Stürmer erst am DJK-Keeper Christoph Berchtold. Auf der anderen Seite wurden die Angriffe dagegen wesentlich komplizierter vorgetragen.
Der erste Treffer für die Heimelf war dann symptomatisch für die Grünweißen. Jochen Rückert stand mittlerweile für den verletzten Christian Friedrich als Libero auf dem Platz und schoss auf Höhe des Sechzehners Tobias Bähr an. Von dort senkte sich der Ball über den Torwart ins Hirschfelder Tor (17.).
Den ersten sehenswerten Angriff der DJK trug Michél Knaup vor. Nach einer schönen Einzelaktion war er nur mit Foul im Strafraum zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Manuel Wächter sicher zum 1:1-Ausgleich (33.). Doch währte dieser Spielstand nur eine Minute! Gleich nach dem Anstoß führte ein Missverständnis zwischen den Wächter-Brüdern zum 2:1-Führungstreffer der Heimelf durch Ronny Schuba. Kurz vor der Halbzeit hätte Daniel Walter den erneuten Ausgleich erzielen müssen. Endlich einmal legte Jannik Lutz quer auf seinen Mitspieler. Dieser setzte sich toll durch, schoss aber den TSV-Torwart an. Dass die Schwebheimer noch einige Hochkaräter ausließen sei hier nur am Rande erwähnt. Der knappe Spielstand war jedenfalls schmeichelhaft für die Gäste.

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Kapitän Marco Hedrich tat sich nach seiner Verletzungspause schwer gegen den lauffreudigen TSVler Peter Günther.

Ein Aufbäumen von Hirschfeld fand auch in der zweiten Hälfte nicht statt. Stattdessen fingen sich die Grünweißen gleich drei Minuten nach Wiederanpfiff das 3:1 ein. Nach einer Ecke standen doch sage und schreibe drei Schwebheimer frei vor dem DJK-Tor. Letztlich durfte dann der Spielertrainer Peter Günther den Ball über die Linie schieben. Von Hirschfelder Gegenspielern war weit und breit nichts zu sehen.
Es war eigentlich nur der schwachen Schwebheimer Chancenverwertung zu verdanken, dass die Grünweißen nicht deutlicher in Rückstand waren. Chancen hatten die Hirschfelder in dieser Phase des Spiels eigentlich nur bei Standards. Doch insbesondere die Freistöße von Jannik Lutz in die Wolken waren ein Sinnbild für die Leistung des Stürmers.
Erst in der 70. Minute trug die Heimelf wieder einmal einen einfachen aber effektiven Angriff über rechts vor. Die DJK kam nicht an den Ball und so stand der mittlerweile eingewechselte Schwebheimer Hannes Keller am Ende der Ballstaffette allein vor dem Tor und versenkte zum 4:1. Danach schaltete der TSV einen Gang zurück und so kam Hirschfeld noch zum 4:2-Anschlusstreffer durch Maximilian Wächter (85.). Michél Knaup leistete die schöne Vorarbeit. Tatsächlich hatten die Gäste sogar noch zwei Hochkaräter, ein Unentschieden wäre aber schon arg vermessen gewesen.
So wird es jetzt beim Nachholspiel gegen den TSV Geiselwind für die Grünweißen ein ganz schwerer Gang. Während der kommende Gegner Reupelsdorf mit 6:0 abfertigte, darf von so einem Ergebnis auf Hirschfelder Seite nicht einmal ansatzweise geträumt werden. Wer soll auch so viele Tore schießen? Viel wichtiger wäre es, dass man den eigenen Kasten wieder sauber hält. Und vorne braucht man auch mal wieder das nötige Glück. Vielleicht reißen sich auch die zu Recht kritisierten Spieler mal wieder zusammen und zeigen auf und auch außerhalb des Platzes die richtige Einstellung. Wenn so manch einer nicht endlich die nötige Einsicht gewinnt, wird diese Saison wohl kein gutes Ende nehmen.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Christian Friedrich, Mario Knaup, Sven Rückert, Maximilian Wächter, Simon Stock, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Daniel Walter, Michél Knaup, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Jochen Rückert, Michel Böhne, Jan Englert