Gegen die Gastgeber aus dem unteren Tabellenbereich hatte man das Spiel anscheinend schon vorher gewonnen. Entsprechend unmotiviert trat die DJK bei der Spielgemeinschaft aus Unter- und Obereisenheim an. Die gute Leistung der letzten Woche gegen den Tabellenführer machte das Team komplett zunichte und enttäuschte die mitgefahrenen Fans maßlos.
Weit entfernt von den eigenen Ansprüchen präsentierte man sich vor allem in der ersten Hälfte nicht wie eine Spitzenmannschaft. Immerhin wäre man nach einem Sieg auf Tabellenplatz 3 vorgerutscht.
Doch von Können und Klasse keine Spur. Bis Hirschfeld überhaupt richtig ins Spiel kam, hatte die SG bereits einige gute Möglichkeiten, die aber spätestens vom Gästekeeper Christoph Berchtold vereitelt wurden. Die größte Chance hatte Eisenheim dabei in der 5. Minute als Fabian Häckner nach einer Ecke auf der Linie klären musste.
In der Mitte der ersten Hälfte erlag der Spielfluss dann auch beim Gastgeber. Das lag wohl an den vielen Auswechslungen, die teilweise verletzungsbedingt erforderlich wurden. Am schwersten erwischte es dabei den Hirschfelder Kapitän Johannes Wirsing, der bereits nach 15 Minuten mit Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Feld musste.
Die DJK meldete erst in der 35. Minute auch Ansprüche auf den Sieg an, als Tim Weller einen 35-Meter-Schuss knapp vorbei setzte.
Kurz vor der Halbzeit dann die größte Chance im Spiel als die Grünweißen endlich einmal spielerische Elemente einsetzten. So wurde Marco Hedrich schön frei gespielt, so dass er alleine vor dem gegnerischen Torwart auftauchte. Doch aus acht Metern schoss er zweimal hintereinander den Torwart an. Aber immerhin gab es Ecke.
Diese Ecke konnte der Gastgeber zwar abwehren. Der aufgerückte Hirschfelder Libero köpfte den Ball aber aus ca. 25 Metern über Freund und Feind ins Tor. Damit hatte der zwei Meter-Mann im Kasten der Eisenheimer wohl nicht gerechnet und es stand 0:1 für die Gäste.
War die Führung der DJK zur Pause noch etwas glücklich, steigerte man sich zumindest in der zweiten Hälfte. Bis kurz vor Schluss hatte Hirschfeld das Heft in der Hand und man rechnete fest mit einem Sieg.
Zu bemängeln gab es jedoch die miserable Chancenauswertung. Als die Heimelf mehr und mehr auf Risiko spielte, hatte Hirschfeld einige Hochkaräter, um das Spiel zu entscheiden.
Die größte Chance hatte Jannik Lutz als er nach einem Konter aus guter Schussdistanz den Ball quer auf den schlechter postierten Daniel Walter legte, anstatt selbst abzuschließen (72.). Dies war aber nur eine von vielen guten Möglichkeiten der Grünweißen, die einfach zu einem Tor hätten führen müssen.
So wurde man in den Schlussminuten für die eklatante Chancenverwertung bitter bestraft. Es brach bereits die 90. Minute an, als es zu einer für Hirschfeld folgenschweren Szene kam. Jannik Lutz wurde in Nähe der Eckfahne der Eisenheimer gefoult. Wegen Spielerbeleidigung bekam der Hirschfelder Stürmer dann anschließend Rot gezeigt. Zwar hatte das Schimpfwort definitiv auf und auch außerhalb des Feldes nichts verloren. Allerdings kann man das Foul des Gegenspielers auch mehr als nur unsportlich bezeichnen. Solche schlimmen Aktionen kann man an dieser Stelle gar nicht beschreiben. Leider hatte es der Schiedsrichter nicht gesehen. Der derzeitige Torschützenkönig der Liga wird der DJK in den kommenden Wochen sicherlich sehr fehlen.
Kurz danach sah dann ein Spieler der Heimelf Rot als er Manuel Wächter im Mittelfeld von hinten umtrat. Wurde das Spiel bis zum Schluss weitestgehend fair geführt, waren diese Aktionen doch völlig fehl am Platz. Zumal ein Spieler des Gastgebers auch nach dem Spiel noch negativ auffiel. Wenigstens Trainer und Betreuer der SG blieben besonnen und verhinderten Schlimmeres.
Und das Spiel war ja noch nicht zu Ende. Wieso der Schiedsrichter aber insgesamt fünf Minuten nachspielen ließ, das bleibt wohl sein Geheimnis. Denn in der 95. Minute wurde der Gast für die vielen ungenutzten Chancen bestraft. Noch einmal warf die SG alles nach vorne und kam über außen gefährlich vors DJK-Tor. In der Mitte standen gleich zwei Spieler des Gegners frei. Und einer davon schob den Ball zum 1:1-Ausgleichstreffer ins Tor.
Die völlig unterschiedlichen Halbzeiten ergaben im Endeffekt wohl ein gerechtes Unentschieden. Vom Spielverlauf her war für die DJK aber wesentlich mehr drin. Auf Hirschfelder Seite war Daniel Walter ein Aktivposten. Auch Mario Knaup lieferte nach seiner Einwechslung eine gute Partie ab. Vom Rest darf man aber ruhig einiges mehr erwarten. Auch wenn mancher Spieler seiner Form derzeit hinterherläuft, muss zumindest kämpferisch mehr gezeigt werden.
Mit dem Kopf durch die Wand funktioniert es allerdings auch nicht. Mancher Spieler ist zu eigensinnig und versucht durch Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. Wo ist nur das gefürchtete Kombinationsspiel der Hirschfelder abgeblieben? Klappt es nur gegen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel? Jeder Spieler muss sich selbst einmal hinterfragen. Manch einer hat dafür ja nun etwas mehr Zeit.
Dass nun wieder mit Mönchstockheim erneut eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller kommt, macht es auch nicht besser. An der Einstellung arbeiten, miteinander kämpfen und spielen und dann das Spiel gewinnen. So einfach könnte Fußball eigentlich sein...

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Maximilian Wächter, Tim Weller, Fabian Häckner, Michél Knaup, Christian Friedrich, Florian Nunn, Manuel Wächter, Johannes Wirsing, Daniel Walter, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Sven Rückert, Mario Knaup, Marco Hedrich


SG Markt Eisenheim II – DJK Hirschfeld II (01.10.2011)

Ersatzgeschwächt geht die Hirschfelder Zweite 0:5 unter

Zu elft angetreten und in der zweiten Hälfte dann nur noch zu zehnt hatte die DJK keine Chance gegen einen starken Gegner und muss so eine herbe 0:5-Niederlage hinnehmen.

Aufstellung:
Olaf Gessner, Martin Englert, Manfred Dotzel, Mesud Sürer, Mustafa Sürer, Uwe Schlotter, Sebastian Keeß, Nico Burkard, Markus Bönsch, Thomas Knaup, Markus Knaup, Einwechselspieler: Fehlanzeige