Dabei begann das Spiel zunächst standesgemäß. Bei einem Einwurf rutschten sowohl Maximilian Wächter als auch Libero Johannes Wirsing auf schwerem Geläuf weg und eröffneten dem Gast die erste Chance. Oberschwarzach ließ sich nicht lumpen und nach einem Querpass schoss der Stürmer Daniel Herzog zum 0:1 ein (4.). Innerhalb von einer Minute hatte dann die Heimelf zwei ähnliche Chancen. Bei der zweiten traf Daniel Walter allerdings nur den Pfosten aus drei Metern. Das macht eben den Unterschied zwischen beiden Mannschaften aus.
Dies bestrafte der Tabellenführer nämlich postwendend. Als Hirschfeld den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, war erneut Daniel Herzog zur Stelle und erzielte das 0:2. Oberschwarzach sah sich schon auf der Siegerstraße, doch die Heimelf steckte nicht auf und legte nun einen Zahn zu. Hirschfeld ließ dem Tabellenführer jetzt keinen Platz mehr zum Atmen und schlug mit den Mitteln des Gegners zurück. Durch ein starkes Pressing der DJK konnte sich der Spitzenreiter kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien. Hirschfeld fuhr einen Angriff nach dem anderen und hatte Chance um Chance. Das Ausnutzen der vielen guten Möglichkeiten, war dabei das Einzige, was man der Heimelf vorwerfen konnte. Ansonsten war man präsent wie lange nicht mehr und den Steigerwäldern verging wohl Hören um Sehen vom Hirschfelder Sturmlauf.
In der 27. Minute war es dann soweit: Kevin Banks erzielte den mittlerweile hochverdienten Anschlusstreffer. Spiros Antoniou leistete die glänzende Vorarbeit beim 1:2. Hirschfeld machte weiter Dampf und hätte schon vor der Pause den Ausgleich erzielen können. Doch erneut rettete der Pfosten beim Schuss von Jannik Lutz für den schon geschlagenen Torwart (41.).
So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause. Bis dahin zeigte der Escherndorfer Schiedsrichter eine tadellose Leistung. Doch das sollte sich im zweiten Spielabschnitt ändern. Zunächst lief aber weiterhin alles nach Maß für Hirschfeld. Der mittlerweile eingewechselte Steven Surles zog bei einem Alleingang knapp über das Tor (48.). Doch dann fiel endlich das längst überfällige 2:2. Nach einem Pressschlag von Jannik Lutz und dem gegnerischen Torwart kam Spiros Antoniou an den Ball. Aus ca. 25 Metern war es für den griechischen Außenstürmer ein Leichtes, das leere Tor zu treffen (50.).
Nach dem Ausgleich merkte auch der Gegner, dass man wieder etwas tun muss. Der Spielertrainer Simon Müller setzte sich über außen durch und spielte quer. Doch konnte der Stürmer den Ball nicht richtig verwerten (53.). Doch dies war die erste Chance seit dem 2:0 und danach war Hirschfeld wieder am Drücker. Kevin Banks spielte Doppelpass mit Steven Surles und schloss dann selbst ab. Sein Schuss war aber noch abgefälscht und ging am Tor vorbei (57.).
Nach einem Freistoß von Spiros Antoniou fiel dann endlich das 3:2. Irgendwie prallte der Ball vom Torwart ab auf Manuel Wächter und von da aus ins Tor (61.). Dass die Führung der Heimelf viel bejubelt wurde, war klar. Und eigentlich hätte das 4:2 folgen müssen. Steven Surles lief von links allein Richtung Tor und hätte nur quer auf den mitgelaufenen Jannik Lutz spielen müssen. Ob sein Schuss aufs Tor gehen sollte oder zu seinem Sturmpartner, bleibt sein Geheimnis. Jedenfalls ging der Ball nicht in den Kasten (64.). Das wäre es dann wohl gewesen...
Doch nun stellte sich der redselige Schiedsrichter immer mehr in den Mittelpunkt. Dass er vom Abseits keine Ahnung hatte, bewies er gleich mehrmals. Zuerst pfiff er einen Alleingang von Spiros Antoniou ab. Wie ein Spieler im Abseits stehen soll, wenn er allein aufs Tor zuläuft, hätte wohl nicht mal der Schiedsrichter-Lehrwart vom DFB erklären können.
Und das war noch nicht alles: Johannes Wirsing bekam für zwei Allerwelts-Fouls Gelb-Rot, während schlimmere Regelwidrigkeiten auf beiden Seiten ungeahndet blieben (75.). Diese Fehlentscheidung war dann so etwas wie der Genickbruch für die starken Hirschfelder. Oberschwarzach witterte nun seine Chance und kam wieder auf.

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Nach dem Ausgleich durch Spiros Antoniou war noch alles in Orndung. Doch dann griff der Schiedsrichter ins Spielgeschehen ein.

Und es kam dann auch, wie es kommen musste: In der 80. Minute konnte der Spitzenreiter den 3:3-Ausgleich durch Tobias Schäfer erzielen. Dass der Torschütze aber beim Schuss näher zum Tor stand als der Hirschfelder Keeper war dann der nächste Aufreger. Laut Regelwerk ist dies Abseits. Aber so genau nahm der Schiedsrichter die Regelauslegung ja nicht.
Zu allem Überfluss musste dann die Heimelf auch noch das 3:4 in der 90. Minute hinnehmen. Keeper Christoph Berchtold war schon auf dem Weg ins andere Eck als der Ball unhaltbar abgefälscht wurde. Der fünfte Treffer in der Nachspielzeit war dann völlig egal. Das 5:3 der Oberschwarzacher fiel, als selbst der Hirschfelder Torwart aufgerückt war. Den abgewehrten Freistoß von Michél Knaup spielte der Gast schnell nach vorne. Aus ca. 40. Metern schob Christoph Mayer den Ball ins leere Tor (93.).
Mit viel Glück und freundlicher Unterstützung des Schiedsrichters nimmt der Spitzenreiter die Punkte mit nach Hause. Dass die Niederlage der Steigerwälder gegen Gerolzhofen nicht die letzte war, dafür werden die Hirschfelder dann im Rückspiel alles tun. Oberschwarzach kann sich jedenfalls auf Einiges gefasst machen, wenn sich die DJK die gestohlenen Punkte wieder zurückholt. Und vielleicht knöpft ja Fahr in der kommenden Woche dem Tabellenführer einige Punkte ab und gestaltet das Meisterschaftsrennen wieder offen. Diese Mannschaft ist jedenfalls zu schlagen, auch wenn dabei die Bestleistung gefordert ist. Die Arroganz einiger Oberschwarzacher müssen halt nun erst einmal andere bestrafen.
Dass der Schiedsrichter nach dem Spiel noch im Sportheim lange für seine Leistung Rede und Antwort stand ehrt ihn ja. Aber das bringt den aufopferungsvoll kämpfenden Hirschfeldern auch nichts mehr. Die Punkte sind weg und jetzt möge er doch einmal andere Teams gegen sich aufbringen.
Aus einer starken Heimelf ragten die unermüdlich kämpfenden Mario Knaup und Manuel Wächter heraus. Spiros Antoniou zeigte mit seinem schnellen Passspiel seine Erfahrung aus der dritten griechischen Liga und sogar Michél Knaup zeigte neben seinem technischen Können auch Kampfgeist.
Für das Hirschfelder Team heißt es jetzt, die Wunden zu lecken und am kommenden Sonntag gegen sehr starke Oberndorfer wieder alles zu geben. Im Auswärtsspiel wird es sicherlich nicht einfacher als diesmal. Kopf hoch Jungs und weiter so.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Mario Knaup, Johannes Wirsing, Daniel Walter, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Kevin Banks, Maximilian Wächter, Michél Knaup, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Steven Surles, Marcel Keller, Michel Böhne

Vorschau:
TV Oberdorf II – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 11.11.12, 12:00 Uhr
TV Oberndorf – DJK Hirschfeld, Sonntag, 11.11.12, 14:00 Uhr