Die Volkacher waren bissig in den Zweikämpfen und ließen die Gäste kaum ins Spiel kommen. Allerdings machten sich die Hirschfelder auch selbst das Leben schwer. Anscheinend hatten die Spieler zu lange das Spiel der DFB-Elf gegen Irland bewundert. Doch anstatt sich etwas von den Deutschen abzuschauen, nahmen die Grünweißen das Kick-and-Rush der Iren an. Von den technisch starken Grünweißen kann man da schon deutlich mehr erwarten als nur den Ball nach vorne zu schlagen.
Trotzdem ging Hirschfeld mit 1:0 in Führung (12.). Daniel Walter kam nach dem einzigen schönen Spielzug der DJK in der ersten Halbzeit an den Ball. Bei seinem Schuss hielt zwar noch ein Volkacher den Fuß dazwischen. Doch wurde die Kugel dadurch unhaltbar abgefälscht. Allerdings hätte er wohl auch so verwandelt, stand er doch nur fast elf Meter vor dem Tor.
In der 20. Minute hätte Manuel Wächter das 2:0 erzielen müssen. Der Kapitän erkämpfte sich selbst den Ball und stand dann allein vor dem gegnerischen Kasten. Seinen schönen Heber klärte der VfL-Keeper aber gekonnt. Anstatt einer beruhigenden Führung musste Hirschfeld dann sogar den 1:1-Ausgleich hinnehmen, obwohl die Gäste in Ballbesitz waren. Michel Böhne leistete sich einen Aussetzer, den die Heimelf gnadenlos ausnutzte (22.).
Danach war Volkach weiterhin besser und verdiente sich so das Tor, während die Grünweißen ihre wohl nach dem Geiselwind-Spiel schwächste erste Halbzeit ablieferten. Immerhin war Keeper Christoph Berchtold bei einem gefährlichen Freistoß auf dem Posten (27.).
Zwischenzeitlich hatte zwar auch die DJK mal wieder eine Chance (32.). Doch dann fiel das längst überfällige 2:1 für die Heimelf in der 41. Minute. Wieder ging dem Tor eine Unaufmerksamkeit des Unglücksraben Michel Böhne voraus. Im anschließenden Gewühl war ein Volkacher Nutznießer und vollendete zur Führung.
Nach dieser schwachen Hälfte verpasste Trainer Heiko Windhagen seinem Team vermutlich erst mal einen kräftigen Einlauf. Jedenfalls trat die Hirschfelder Elf nach dem Seitenwechsel wie verwandelt an. Auch die Einwechslung von Kevin Banks brachte in spielerischer Hinsicht Vorteile. In Zählbares schlug sich die Leistungssteigerung dann in der 54. Minute nieder. Spiros Antoniou flankte bei einem Freistoß mustergültig und Manuel Wächter sprang konsequent in den Ball und köpfte ins Tor zum 2:2-Ausgleich. Diesen Treffer verdiente sich der Kapitän mit viel Kampf und Wille über die gesamte Spielzeit.
Der nächste schöne Angriff wurde von Daniel Walter und Marcel Keller über links aufgezogen mit anschließendem Pass auf Kevin Banks. Der Urlaubsrückkehrer traf bei seinem Schuss aber den Ball nicht optimal (58.). Dann war auch der VfL mal wieder an der Reihe, fand seinen Meister aber im Hirschfelder Keeper (60.).
Die nächste Hirschfelder Möglichkeit wurde von Jannik Lutz erzwungen. Bis zu diesem Zeitpunkt tat er sich recht schwer, fand aber mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel. Das lag unter anderem auch daran, dass er endlich auch den Ball laufen ließ, anstatt die Zweikämpfe zu suchen. Doch offensichtlich gefällt es ihm, sich gegen mehrere Gegner zu behaupten. So nach dem Motto "Aber wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht?" Jedenfalls stürmte Jannik Lutz über außen in den Sechzehner und wurde durch ein Foul gebremst. Den fälligen Strafstoß vergab Michél Knaup etwas zu leichtfertig (63.).

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Ein herrlicher Flugkopfball von Daniel Walter aus acht Metern brachte das 3:2. 

Dies beeindruckte das Team aber nicht und der Gast spielte weiter munter nach vorne. Volkach konnte in dieser Spielphase kaum noch für Entlastung sorgen. Eine der wenigen Möglichkeiten war aber hochgefährlich. Einen VfL-Freistoß parierte Christoph Berchtold glänzend (68.). Nur eine Minute später erzielte Daniel Walter seinen zweiten Treffer nach einer Ecke von Spiros Antoniou. Mit einem herrlichen Flugkopfball brachte er sein Team mit 3:2 nach vorne. Er war ein Aktivposten der DJK, wenn auch er manchmal noch etwas zu lange den Ball hält.
Nun war der Bann gebrochen und der vierte Treffer folgte sogleich. Nach Freistoß von Michél Knaup stand Jannik Lutz plötzlich frei vorm Tor und musste den Ball nur noch ins Eck schieben (72.). Allerdings schaute das 4:2 leichter aus als es letztendlich war.
Das 5:2 fiel dann nach tollem Pass von Spiros Antoniou auf Jannik Lutz (78.). Anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen, umspielte der DJK-Stürmer lieber den Torwart und schob den Ball dann aus sehr spitzem Winkel ins Tor. Aber die einfachen Tore können ja andere schießen, nicht aber Jannik Lutz. Allerdings muss man zugeben, dass er beim Pass wohl im Abseits stand, das aber nur schwer zu erkennen war. Dafür leistete sich der Schiedsrichter eindeutigere Fehler, die beide Seiten öfters auf die Palme brachten. Trotzdem spielten beide Mannschaften fair.

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Jannik Lutz beim 5:2: Erst um den Torwart herum und dann aus unmöglichen Winkel ins Tor.

Den Schlusspunkt setzten dann die Volkacher mit dem 5:3 als Hirschfeld nach einem Freistoß den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären konnte (80.). Die letzten zehn Minuten brachte die DJK dann aber ohne Schwierigkeiten über die Bühne. Im Endeffekt geht der Sieg der Grünweißen in Ordnung, weil der Gast weniger Fehler machte als der VfL. Nach der unterirdischen ersten Halbzeit war der Wille zum Sieg in der zweiten Hälfte auch deutlich erkennbar. Das konnte man beispielsweise auch an Marco Hedrich erkennen, der sich trotz Verletzung fast bis Spielende über den Platz schleppte und die Löcher im Mittelfeld stopfte.
Im kommenden Derby gegen Lindach müssen die Hirschfelder auf jeden Fall von der ersten Minute an aufmerksam sein und ihr Können zeigen, wenn man die weiße Weste bei den Heimspielen wahren will.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Mario Knaup, Michél Knaup, Daniel Walter, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Marcel Keller, Maximilian Wächter, Michel Böhne, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Kevin Banks, Arnold Karais, Sven Rückert


Türkiyemspor Schweinfurt II – DJK Hirschfeld II 4:0 (14.10.2012)


Nichts zu holen in Schweinfurt für ersatzgeschwächte Hirschfelder

Gegen den souveränen Tabellenführer hatte die DJK nur wenig zu bestellen. Der Gast wehrte sich zwar tapfer, musste sich aber gegen die Türken am Ende geschlagen geben. In der ersten Halbzeit waren die Grünweißen nur durch zwei Elfmeter zu überwinden (11. + 22.). Für beide Fouls gab es Gelb für den DJK-Libero Jan Englert. Somit musste er nach dem zweiten Foul mit Gelb-Rot niedergeschlagen vom Platz. So musste die Hirschfelder Reserve ca. siebzig Minuten zu zehnt bestreiten. In der zweiten Hälfte fing sich die DJK noch zwei weitere Treffer ein, nachdem die Kräfte langsam schwanden (65. + 78.).

Aufstellung:
Jürgen Meining, Jan Englert, Martin Englert, Sven Rückert, Manfred Dotzel, Simon Stock, Frank Kutzenberger, Markus Bönsch, Kevin Banks, Arnold Karais, Uwe Schlotter, Einwechselspieler: Uwe Mohren

Vorschau:
DJK Hirschfeld II – FC Lindach II, Sonntag, 21.10.12, 13:00 Uhr
DJK Hirschfeld – FC Lindach, Sonntag, 21.10.12, 15:00 Uhr