Dabei fing das Spiel hervorragend an. Gleich der erste Torschuss von Hirschfeld fand den Weg in des Gegners Kasten. Michel Böhne stand nach einem Querpass goldrichtig am Sechzehner und traf genau in den Winkel zur 1:0-Führung für die Gäste (2.). Auch in der Folge hatten die Grünweißen ein leichtes Übergewicht, ohne jedoch noch einmal gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen.
Danach war das Spiel ausgeglichen und es tat sich wenig bis kurz vor der Pause. Jannik Lutz nahm einen langen Ball an und lief allein auf den Schwebheimer Kasten. Doch fand er seinen Meister im Schwebheimer Torwart (44.). Sein Schuss war allerdings nicht sehr platziert und leichte Beute für den Keeper. Im Gegenzug fast die gleiche Szene auf der anderen Seite des Feldes. Diesmal war DJK-Keeper Christoph Berchtold nicht von Tobias Bähr zu bezwingen. Dann war Pause im Schwebheimer Brutkasten.
Die zweite Hälfte begann Hirschfeld wieder besser. Es war wieder mehr Zug zum Tor zu erkennen und 15 Minuten lang konnte sich Schwebheim nicht aus der eigenen Hälfte befreien. Hier muss man den Hirschfelder Offensivkräften den schwachen Torabschluss vorwerfen. Zunächst stand Jannik Lutz am Elfmeterpunkt völlig freistehend vor dem Tor. Mit seinem schwächeren linken Fuß schoss er jedoch den Ball in die Arme des Torwarts (47.). Und in der 60. Minute brachte er wieder nur einen schwachen Schuss zustande, nachdem er von Daniel Walter bedient wurde. Bei diesen guten Gelegenheiten hätte einfach ein Treffer fallen müssen. Und damit seien nur die besten Hirschfelder Chancen genannt.
Danach flachte das Spiel wohl aufgrund der großen Hitze deutlich ab bis sich der Schiedsrichter immer mehr in den Mittelpunkt stellte. Anscheinend war ihm das Spiel zu langweilig. Während er nur die offensichtlichen Schwebheimer Fouls pfiff, unterbrach er fast jeden Hirschfelder Zweikampf. Teilweise entschied er sogar bei klaren Fouls des Gegners auf Freistoß für den TSV.
Allerdings verhielt sich in den letzten zehn Minuten die Abwehr der Grünweißen auch sehr dilettantisch. Zunächst ließ man einen Lattenschuss nach einem Schwebheimer Alleingang zu (81.). Dann parierte Christoph Berchtold einen 20m-Freistoß, der eigentlich keiner war (86.). Kurz darauf musste die DJK dann doch noch einen Gegentreffer hinnehmen. Zunächst wurde Stürmer Jannik Lutz mit unfairen Mitteln am gegnerischen Sechzehner vom Ball getrennt. Das hatte der Schiedsrichter aber wieder mal nicht sehen wollen. So kam es wie es kommen musste. Die Schwebheimer kamen ohne große Gegenwehr bis vor das Hirschfelder Tor und Fabian Götz schloss überlegt zum 2:1 ab (87.). Wieso die Grünweißen nur wie Slalomstangen auf dem Platz standen, fragten sich nicht wenige Hirschfelder Zuschauer. Bei dieser Hitze konnte die DJK nichts mehr dagegensetzen, zumal der mehr als schwache Schiedsrichter auch noch zwei Minuten zu früh abpfiff. Und das, obwohl aufgrund von Verletzungspausen sogar noch mehrere Minuten nachgespielt hätten werden müssen.
Es ist ja schon fast eine alte Leier, wie oft man insbesondere bei Auswärtsspielen betrogen wird. Da wünscht man sich, dass sich mal ein Schiedsrichter-Obmann so ein Spiel anschaut. Dabei konnte man in den Vorbereitungsspielen ausschließlich gute Schiedsrichterleistungen bewundern. Offensichtlich sorgt der häufig propagierte Schiedsrichtermangel auch für reichlich Schiedsrichtermängel.
Der Hirschfelder Mannschaft muss man insbesondere im letzten Spieldrittel ihr einfallsloses Spiel vorwerfen. Da war kein Aufbäumen zu erkennen und die wenigen Freistöße wurden Richtung Eckfahne geschossen. Vor allem bei den ruhenden Bällen aus dem Halbfeld kann man schon gar nicht mehr zuschauen. Aus vierzig Metern wird der Ball aufs Tor gezimmert. Doch kommt er dort nie an. So hatte im Prinzip nach fast jedem Hirschfelder Freistoß der Gegner Ballbesitz.
Und bei all der Kritik dürfen natürlich auch die kommenden Spielansetzungen nicht fehlen. Das nächste Spiel der DJK ist erst am 9. September. So darf man sich jetzt beim besten Fußballwetter mit unsinnigen Pokalspielen herumschlagen und dann im Dezember auf schwer bespielbarem Geläuf wieder die Knochen hinhalten. Die ständigen sinnlosen Neuerungen der letzten Jahre sollten langsam mal ein Ende finden. Der Änderungswahn auf Funktionärsebene schadet nur dem Fußballspiel. Immerhin bleibt jetzt erst einmal ausreichend Zeit, so dass die Grünweißen ihre Wunden lecken können und mit neuer Tatkraft Mitte September ins Spielgeschehen eingreifen können.
Aufstellung:
Christoph Berchtold, Johannes Wirsing, Mario Knaup, Maximilian Wächter, Artur Kalus, Michel Böhne, Kevin Banks, Manuel Wächter, Daniel Walter, Marco Hedrich, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Fabian Häckner, Simon Stock
TSV Schwebheim II – DJK Hirschfeld II 2:0 (19.08.2012)
Ersatzgeschwächte DJK-Reserve wehrt sich tapfer und verliert trotzdem
Aufgrund vieler urlaubs- und verletzungsbedingter Ausfälle hatten die Hirschfelder einen schweren Stand gegen die läuferisch besseren Schwebheimer. Die brütende Hitze tat ihr Übriges. Trotzdem wäre ein Punktgewinn möglich gewesen, da die Tore der Heimelf aus Torwartfehlern resultierten und die wenigen eigenen Chancen vergeben wurden. Der erste Treffer für den TSV fiel in der 30. Minute, das 2:0 fiel in der 79. Minute.
Aufstellung:
Steffen Homrighausen, Martin Englert, Jan Englert, Fabian Häckner, Simon Stock, Ralf Endres, Nico Burkard, Frank Kutzenberger, Manuel Balling, Peter Böhne, Jürgen Meining, Einwechselspieler: Thomas Öchnser
Vorschau:
TSV Grafenrheinfeld II – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 09.09.12, 13:00 Uhr
TSV Grafenrheinfeld – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 09.09.12, 13:00 Uhr