Die erste Hälfte war aus Hirschfelder Sicht eigentlich zum Vergessen. Nach vorne ging überhaupt nichts. Die Ausfälle von Johannes Wirsing und Michél Knaup machten sich spielerisch bemerkbar, wenn auch Daniel Walter als Ersatz-Libero meist auf der Höhe des Spielgeschehens war.

Allerdings war es absolut unverständlich, wieso die spielerisch stärkeren Gäste wenig daraus machten und fast nur mit langen Bällen operierten. Und die kamen nur selten an. Doch so genannte einfache Bälle zu spielen ist ja nicht gerade Sache der Grünweißen. Und so machte man sich das Leben selbst schwer gegen einen Gegner, der zumindest im ersten Spielabschnitt läuferisch besser war und auch zu einigen Chancen kam. Diese entsprangen zwar häufig dem Zufall oder aus Hirschfelder Abwehrfehlern, doch nichts desto trotz hätte sich der Gast über einen Rückstand nicht beschweren dürfen.

So bekam Marcel Graf den Ball nicht aufs Tor als die DJK-Abwehr nicht rechtzeitig klären konnte (25.). Und auch Benedikt Grafs Drehschuss ging drei Minuten vor der Pause am Tor vorbei. Auf das Heidenfelder Tor kam dagegen überhaupt nichts, was nur irgendwie als Torchance gezählt werden konnte.

2013-04-21 TSV Heidenfeld - DJK 10hp
Obwohl er noch einer der jüngeren im Team ist, spielte Daniel Walter einen guten Libero.

Entsprechend fiel wohl die Kabinenpredigt des Hirschfelder Trainers aus. Denn nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Gäste zumindest, das Spiel an sich zu reißen. Wenn auch der Wille nun erkennbar war, benötigte die DJK bis zur 55. Minute, für die erste gute Möglichkeit. Diese war aber gleich ein Hochkaräter. Der zur Pause ins Spiel gekommene Michel Böhne setzte sich toll über links durch und flankte auf den völlig frei stehenden Maximilian Wächter. Der war wohl etwas überrascht, dass er unbedrängt an den Ball kam. Es wäre jedenfalls besser gewesen, wenn er die Kugel ins leere Tor geköpft hätte. Mit dem Fuß war es aber fast ebenso schwer, aus nur vier Metern über das Tor zu schießen. Doch immerhin war dies ein erstes Lebenszeichen der Gäste.

Auch die Heimelf hätte die Führung erzielen können als Libero Daniel Walter seinen einzigen Fehler machte. Er traf bei einem Befreiungsschlag den Ball nicht und ermöglichte so Benedikt Graf einen Torabschluss (65.). Sein Schuss ging aber knapp am Tor vorbei.

Hirschfeld hatte in der 78. Minute die nächste Riesenchance. Endlich einmal kam ein von Marcel Keller getretener Freistoß in den Sechzehner. Zuvor versuchten sich schon einige Hirschfelder bei Standards, brachten aber weder Ecken noch Freistöße in die Gefahrenzone. Diesmal klappte es jedoch. Allerdings konnte Spielführer Manuel Wächter den Ball wieder einmal nicht mit dem Kopf verwerten. Da tut er sich seit einigen Wochen doch etwas schwer.

2013-04-21 TSV Heidenfeld - DJK 13hp
Mit Michel Böhne kam etwas mehr Schwung ins Hirschfelder Spiel.

Der DJK-Coach Heiko Windhagen konnte das Spiel seines Teams wohl selbst nicht mehr mit ansehen. So wechselte er sich selbst ein und schon lief es besser auf Hirschfelder Seite. Allerdings war er beim wichtigen Führungstreffer der Gäste nicht beteiligt. Tatsächlich hatte Jannik Lutz seine beste Szene, als er sich zunächst rechts an der Torlinie klasse durchsetzte und dann den Ball stramm nach innen spielte. Dort setzte Manuel Wächter in Schweinsteiger-Manier den Ball per Hacke neben dem Pfosten ins Tor zum 1:0 (85.). Dieser Treffer war echt sehenswert und allein schon den Sieg wert.

Doch die Grünweißen setzten noch eins drauf. Einen langen Abschlag von Keeper Christoph Berchtold nahm Jannik Lutz auf. Sein Gegenspieler beging erst Foul am Hirschfelder Stürmer und rannte dann mit seinem Torwart zusammen. Obwohl einige Heidenfelder Zuschauer ein Foul von Jannik Lutz gesehen haben wollten, blieb die Pfeife des Unparteiischen diesmal stumm, der sonst jeden Zweikampf gegen den DJKler abpfiff. Wie schon gesagt, spielte der Abwehrspieler Foul und so waren die Äußerungen der TSV-Zuschauer nicht nur in dieser Szene völlig deplatziert. Aber anscheinend liegen die Nerven aufgrund der akuten Abstiegsgefahr etwas blank. Wie auch immer. Spielertrainer Heiko Windhagen bewies ein kühles Köpfchen und schoss zum 2:0 ins Tor, als der Ball nach diesem Scharmützel zu ihm rollte (89.).

Zwar konnte nach einer Ecke Carlo Kresser das 2:1 erzielen. Doch war dies schon in der Nachspielzeit und eigentlich hätte nichts mehr passieren dürfen. Und trotzdem hatte der TSV in der nunmehr 94. Minute eine gute Möglichkeit zum Ausgleich durch Benedikt Graf. Aber wenn man mal im Tabellenkeller hängt, hat man auch die Seuche am Fuß und so blieb auch diese Unaufmerksamkeit der Hirschfelder Hintermannschaft folgenlos.

Den Grünweißen war´s egal und so nehmen sie die drei Punkte mit nach Hause. Dadurch verbessert sich das Team auf den vierten Tabellenplatz, hat aber nur noch äußerst theoretische Chancen, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Mit dem VfL Volkach empfängt man am nächsten Sonntag außerdem das Team der Stunde. Waren die Mainschleifler noch bis zur Winterpause in Abstiegsgefahr, ist der kommende Gegner mit einer starken Serie und dem zweiten Platz in der Rückrunden-Tabelle alle Abstiegsnöte los. Das Spiel wird für die Hirschfelder also kein Selbstläufer.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Mario Knaup, Artur Kalus, Daniel Walter, Manuel Wächter, Kevin Banks, Marcel Keller, Marco Hedrich, Maximilian Wächter, Steven Surles, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Michel Böhne, Heiko Windhagen, Sven Rückert

 

TSV Heidenfeld II – DJK Hirschfeld II 2:1 (21.04.2013)

Auch diesmal geht die Zweite in Heidenfeld baden

Dabei wäre die Niederlage nicht nötig gewesen, hatte doch Jochen Rückert kurz vor Schluss die Riesenchance zum Ausgleich. Ein Unentschieden wäre letztlich auch verdient gewesen, da sich beide Team als gleichstark präsentierten. Doch Heidenfeld ging in der 15. Minute mit 1:0 und dann noch einmal mit 2:1 in Führung. Den ersten Gegentreffer konnte die DJK noch durch ein Freistoßtor von Sven Rückert egalisieren (35). Bei diesem Treffer hatte er wohl göttlichen Beistand, da sich die Mauer teilte wie einst Moses das Meer.

Aber das zweite Tor der Heimelf stellte auch gleichzeitig den Endstand her (60.) und so war es wieder nichts mit einem Dreier der Hirschfelder Reserve im Derby. Zumal sich die Gäste noch schwächten, als der neue Kapitän Fabian Häckner in der 75. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste. Immerhin bot er bis dahin eine einem Capitano würdige Leistung.

Kommenden Sonntag geht es nun gegen Türkiyemspor, die sich den Meistertitel wohl nicht mehr nehmen lassen.

Aufstellung:
Jürgen Meining, Jochen Rückert, Jan Englert, Sven Rückert, Fabian Häckner, Uwe Mohren, Manuel Balling, Manfred Dotzel, Sebastian Keeß, Heiko Windhagen, Arnold Karais, Einwechselspieler: Simon Stock,

Vorschau:
DJK Hirschfeld II – Türkiyemspor SV-12 Schweinfurt II, Sonntag, 28.04.13, 13:00 Uhr
DJK Hirschfeld – VfL Volkach, Sonntag, 28.04.13, 15:00 Uhr