Zwar feierte man mit diesem Sieg den nunmehr achten Sieg in Folge. Doch anscheinend hatte die Mannschaft das Spiel schon vor dem Anpfiff gewonnen. Wie schon im Hinspiel war keine geschlossene Mannschaftsleistung zu sehen. Es standen lauter Individualisten auf dem Platz, die mit vielen verunglückten Schüssen glänzten, anstatt den besser postierten Mannschaftskameraden anzuspielen. Dabei hätte das Spiel noch planmäßig beginnen können, wenn Steven Surles gleich die erste Großchance rein gemacht hätte. Artur Kalus flankte mustergültig auf den Hirschfelder Stürmer, der völlig freistehend aus sechs Metern das Tor nicht traf (5.). Nur zwei Minuten später traf Steven Surles das Tor wieder nicht, als er von Jannik Lutz angespielt wurde. 

Türkgücü machte es dagegen besser. Bei einem Freistoß von rechts befand sich die Hirschfelder Abwehr gerade in einer Tiefschlafphase. Der FV-Stürmer Ibrahim Gül kam zum Ball und ließ dem DJK-Keeper Christoph Berchtold keine Chance. So kam der Underdog aus Schweinfurt zum 1:0-Führungstreffer, dem die Heimelf lange hinterherlaufen musste (8.). Mit diesem Treffer wurde die lässige Spielweise der Heimelf bestraft.

Sven Rückert spielte in Vertretung von Mario Knaup in der Verteidigung. Zwar ließ er hinten wenig anbrennen, nach vorne lief aber auch wenig.

Daran änderte sich auch in der Folge nichts, selbst wenn sich Trainer Heiko Windhagen am Seitenrand schon die nicht vorhandenen Haare raufte. Zumindest brachte die DJK nun den einzigen schönen Spielzug der ersten Halbzeit zustande. Artur Kalus passte auf Kevin Banks und dieser leitete den Ball weiter auf Steven Surles. Bei seinem Schuss blieb er aber wieder glücklos. Er setzte den Ball nämlich an den Pfosten (12.).

Danach verflachte die Partie zusehends. Das Mittelfeld leistete sich einen Fehlpass nach dem anderen und machte es dem Gegner in der Verteidigung sehr leicht. Tatsächlich konnten die Türken sogar noch munter mitspielen, wenn auch keine Torchance dabei heraussprang. In Normalform war an diesem Tag auf Hirschfelder Seite nur Maximilian Wächter und Christoph Berchtold. Gerade die sonst so spielerisch starken Akteure versagten auf ganzer Linie. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kamen die Grünweißen noch zu einer hundertprozentigen Chance. Manuel Wächter legte im Strafraum auf Steven Surles ab und der schoss aus acht Metern unbedrängt über das Tor. Den Ball hätte man auch einfach ins Eck schieben können.

Auch Kevin Banks konnte diesmal dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Vorstand Georg Woelke schaut entsprechend kritisch drein.

In der Pause wurden die Spieler vom Coach erst einmal richtig zusammengefaltet. Danach wurde das Spiel der Hirschfeld zwar nicht wesentlich besser, doch allmählich ließen die Kräfte der Gäste nach und so kam die DJK wieder zu Gelegenheiten. Der engagierte Maxi Wächter leitete einen Angriff der Grünweißen ein, als er seinen Bruder Manuel schön freispielte. Dieser legte den Ball Jannik Lutz auf. Doch der gute Torwart der Türken parierte glänzend (50.). Zwei Minuten später scheiterte erneut Steven Surles nach Flanke von Manuel Wächter. Über die rechte Seite fiel dann endlich der 1:1-Ausgleich. Manuel Wächter passte zu Jannik Lutz. Dieser sah den aufgerückten Marco Hedrich und legte den Ball zurück. Für den Hirschfelder Mittelfeldspieler war es dann relativ einfach, das Tor zu erzielen (54).

Der kurz vor dem Ausgleich eingewechselte Michél Knaup prüfte dann mit einem fulminanten Fernschuss aus 25 Metern die Künste des gegnerischen Torwarts. Doch der war wieder zur Stelle und hielt spektakulär (57.). Zwei Minuten später war es dann aber doch geschehen. Bei einer Ecke von Michél Knaup ließ die Abwehr des Tabellenletzten den DJK-Stürmer Jannik Lutz völlig ungedeckt. Und der nutzte seine Freiheiten und köpfte zum 2:1 ein. Auch wenn die ersatzgeschwächten Gäste nun mit den Kräften am Ende waren, konnte die Heimelf keinen Treffer mehr erzielen. In der 65. Minute war es einmal mehr Steven Surles, der nach Vorlage von Marcel Keller verzog. Zwei Minuten vor Schluss hatte Michél Knaup noch eine Möglichkeit. Doch nach einem Solo schoss er über das Tor.

Trotz mustergültiger Schusstechnik wurde Michél Knaups Kracher vom sehr guten Türkgücü-Torwart abgewehrt.

Zwischendurch gab es trotzdem noch etwas Aufregung als im bis dahin fairen Spiel ein FV-Spieler den DJKler Sven Rückert mit einer unfairen Aktion zu Fall brachte. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Möglichkeit, als Rot zu ziehen (75.). Danach gab es noch einiges Geschrei zwischen Spielern und Zuschauern, bevor wieder Fußball gespielt wurde – oder dies zumindest versucht wurde.

Da dann auch die Gäste den Schlusspfiff herbeisehnten und nichts mehr nach vorne machen konnten, kamen die Grünweißen noch einmal mit einem blauen Auge davon. Parallel spielte Oberndorf in Reupelsdorf unentschieden. Sofern Hirschfeld auch die letzten beiden Spiele siegreich gestaltet, könnte dieser Punktgewinn für den Konkurrenten um den Relegationsplatz äußerst wichtig sein. Die DJK hofft nun auf einen weiteren Ausrutscher des TVO gegen die Gerolzhöfer Reserve. Andernfalls hat Hirschfeld keine Chance mehr, den zweiten Tabellenplatz zu erreichen.

Dies wird sowieso schon schwierig genug, tritt man doch am kommenden Freitag beim unangefochtenen Tabellenführer Oberschwarzach an. Bis auf gegen Gerolzhofen gab sich der Meister noch keine Blöße und in der Verfassung von diesem Spiel darf die DJK nicht einmal im Traum daran denken, dort eine Chance zu haben. Sollte der Spieltag doch so laufen, wie von den Grünweißen erhofft, käme es dann am letzten Spieltag aber zu einem echten Endspiel gegen den TVO.

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Sven Rückert, Daniel Walter, Artur Kalus, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Kevin Banks, Michel Böhne, Maximilian Wächter, Jannik Lutz, Steven Surles, Einwechselspieler: Michél Knaup, Fabian Häckner, Marcel Keller

Vorschau:
FC Fahr II – DJK Hirschfeld II, Mittwoch, 15.05.13, 19:00 Uhr (Nachholspiel)
SV-DJK Oberschwarzach – DJK Hirschfeld, Freitag, 17.05.13, 18:00 Uhr (in Wiebelsberg)